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D<br />
er Morgen danach. Ein Moto2-Bike<br />
mit <strong>der</strong> Aufschrift »Kiefer Racing«<br />
scheint am Montag nach dem Saisonfinale<br />
in Valencia in <strong>der</strong> falschen Box zu erwachen.<br />
Tags zuvor saß darauf noch Mike di Meglio,<br />
jetzt steht es in <strong>der</strong> Box des Avintia Blusens<br />
Teams für Toni Elias bereit. Kiefer Racing hat die<br />
Maschine nach einer glücklosen Saison verkauft<br />
und konzentriert sich auf ein an<strong>der</strong>es Projekt:<br />
Moto3. »Die Saison hatten wir uns natürlich<br />
etwas an<strong>der</strong>s vorgestellt, als sie am Ende gelaufen<br />
ist«, gibt Teammanager Stefan Kiefer zu. »Wir<br />
dachten, dass wir mit Max [Neukirchner] einen<br />
erfahrenen Rennfahrer bekommen - was er auch<br />
zweifellos ist - aber lei<strong>der</strong> haben Max und Kiefer<br />
nicht zusammengepasst. Wir waren nicht in <strong>der</strong><br />
Lage, erfolgreiche Motorradrennen zu fahren<br />
und deshalb haben wir unsere Saison in beidseitigem<br />
Einverständnis frühzeitig beendet.« Als<br />
Ersatz sprang di Meglio ein, <strong>der</strong> immerhin einige<br />
Punkte einfahren konnte. »Insgesamt war es eine<br />
schlechte Saison, aber wir sind ganz froh, dass<br />
sie noch so ausgegangen ist«, sagt <strong>der</strong> Teammanager<br />
dem <strong>Motorsport</strong>-<strong>Magazin</strong>.<br />
Stefan Kiefer und seiner Crew ist es egal, ob sie<br />
in <strong>der</strong> Moto2 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Moto3 starten. »Entscheidend<br />
war für uns, in den nächsten Jahren wie<strong>der</strong><br />
Erfolg zu haben und mit unseren finanziellen<br />
Mitteln wäre das in <strong>der</strong> Moto2 einfach nicht<br />
möglich gewesen.« Dafür hätte das Team Fahrer<br />
verpflichten müssen, die sechsstellige Summen<br />
for<strong>der</strong>n und das gibt das Sparschwein nicht her.<br />
<strong>So</strong>mit wäre Kiefer wie<strong>der</strong>um auf Fahrer angewiesen<br />
gewesen, die Geld mitbringen. »Dann<br />
wären wir aber erneut nur auf dem 25. Platz<br />
herumgefahren«, so Kiefer. »Das ist definitiv<br />
nicht unsere Intention und deshalb haben wir<br />
gesagt, wir gehen den Schritt zurück in die<br />
Moto3, suchen uns zwei junge deutsche Fahrer<br />
und versuchen, in den nächsten zwei bis drei<br />
Jahren wie<strong>der</strong> erfolgreich zu sein - ähnlich wie<br />
wir das schon mit Stefan Bradl gemacht haben«,<br />
erklärt Kiefer den Plan.<br />
Max Neukirchner<br />
kam 2012 gar<br />
nicht zurecht<br />
Mike di Meglio<br />
half in den<br />
letzten Rennen<br />
aus<br />
Die Moto2 hat<br />
Kiefer vorerst ad<br />
acta gelegt<br />
»Stefan und Jochen Kiefer<br />
wissen einfach, wie man<br />
einen deutschen Fahrer aufbaut,<br />
ihn weiter för<strong>der</strong>t und<br />
ihm die Chance gibt.«<br />
Schon in den letzten Jahren arbeitete die deutsche<br />
Crew mit Kalex zusammen, die Wahl, ab 2013<br />
mit einer Kalex-KTM anzutreten, fiel deshalb<br />
nicht allzu schwer. Die erste Ausfahrt steht für<br />
die Neuzugänge Florian Alt und Toni Finsterbusch<br />
für Anfang Februar an. »Ich bin sehr<br />
gespannt und muss jetzt noch drei Monate warten,<br />
was schon sehr lange ist«, sagt Alt. »Aber<br />
wenn man dann wie<strong>der</strong> aufs Motorrad steigt, ist<br />
man richtig motiviert.« Die Werks-KTM hat er<br />
bereits getestet. Im Kiefer Team fühlt er sich<br />
schon jetzt wohl. »Es ist ein sehr gutes Team und<br />
ich denke, dass wir gut zusammenarbeiten werden<br />
und wenn ich ab Saisonmitte dauerhaft in<br />
die Punkte fahren könnte, wäre das super.« Seinen<br />
Teamkollegen Finsterbusch kennt er bereits<br />
seit einigen Jahren. »Toni und ich verstehen uns<br />
gut«, betont Alt. »Er ist ein guter und auch starker<br />
Teamkollege. Ich gehe also davon aus, dass wir<br />
viele gute Kämpfe haben werden.«<br />
In <strong>der</strong> vergangenen Saison kämpfte Finsterbusch<br />
vor allem mit sich sowie seinen wechselnden<br />
Teams und Motorrä<strong>der</strong>n. Bei Kiefer Racing rechnet<br />
er jetzt mit geregelten Strukturen, um so viel<br />
wie möglich zu lernen und alsbald gemeinsam<br />
mit seinem Teamkollegen regelmäßig Punkte<br />
einzufahren. Für seine Karriere hält er das Kiefer<br />
Team für die beste Lösung: »Stefan Bradl wurde<br />
hier aufgebaut, wurde Weltmeister und fährt jetzt<br />
MotoGP. Stefan [Kiefer] und Jochen [Kiefer]<br />
wissen meiner Meinung nach einfach, wie man<br />
einen deutschen Fahrer aufbaut, ihn weiter för<strong>der</strong>t<br />
und ihm die Chance gibt. Ich hoffe natürlich,<br />
dass es bei mir genauso klappt wie bei Bradl«,<br />
sagt er grinsend. Schon im ersten Moto3-Jahr<br />
konnte Finsterbusch trotz einigen Problemen<br />
dazulernen. »Wenn ich einen Einklang zwischen<br />
meinen Stärken und Schwächen finde, wird es<br />
gut laufen. Auch die Kalex sollte mir ein bisschen<br />
entgegenkommen, weil sie größer ist. Ich bin<br />
guter Dinge.« Mit Alt als altem und neuem Teamkollegen<br />
ist <strong>der</strong> ehemalige IDM-Fahrer ebenso<br />
zufrieden. »Wir schätzen uns gegenseitig, fahren<br />
eigentlich auf dem gleichen Niveau und wir werden<br />
uns sicherlich gut ergänzen. Mein Ziel ist es,<br />
regelmäßig in die Punkte zu fahren. Ich will ein<br />
gutes Jahr schaffen und dann sehen wir<br />
weiter.«<br />
Teammanager Stefan Kiefer will sich auf keine<br />
Wunschplatzierungen seiner beiden neuen Fahrer<br />
festlegen. »In <strong>der</strong> Moto3-Klasse fahren <strong>über</strong><br />
30 Piloten, die sehr gut sind. Für uns ist entscheidend,<br />
dass wir mit den Jungs Schritte nach vorne<br />
machen. Wenn wir im hinteren Mittelfeld beginnen,<br />
ist das für uns <strong>über</strong>haupt kein Problem. Am<br />
Ende <strong>der</strong> Saison sollten wir dann in <strong>der</strong> Lage sein,<br />
in die Punkte zu fahren.«<br />
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