Motorsport Magazin So tickt der Champ - alles über Cortese (Vorschau)

sie haben die WM gewonnen.« Was Corteses
Geheimnis zum Erfolg ist, weiß der Australier allerdings
nicht. »Keine Ahnung, er ist einfach verdammt
gut.« Der Weltmeister selbst meint es hingegen
genau sagen zu können: Seine konstant guten
Ergebnisse brachten ihm den Titel. »Ich glaube, das
hat jeder gesehen.« Teamchef Ajo hat noch viel
mehr gesehen und meint, dass acht WM-Jahre ihre
Spuren bei Cortese hinterlassen haben. »Er punktet
mit Erfahrung, er hat in diesen acht Jahren in der
Weltmeisterschaft wirklich viel gelernt. Er ist ein
guter Mensch und sammelt gute Menschen um
sich, denn er versteht wirklich in jedem Bereich,
wie es funktioniert: mit den Medien, mit dem Team,
seiner Familie, mit allen Partnern kann er wunderbar
umgehen.« Und genau diese Personen, die der
Er war bei jedem Test,
in jedem Training und
in jedem Qualifying
vorne, konnte aber
auch entscheiden,
wann er einmal unter
schlechten Bedingungen
nicht zu
hart pushen sollte
Moto3-Weltmeister um sich sammelte, sind es, die
ihm auch in schwierigen Situationen wie beim Rennen
in Japan zur Seite stehen. »Jeder Mechaniker,
jede Person hier im Team ist mit Leib und Seele
dabei und voller Euphorie. Alle fiebern mit und
wollen so gut wie möglich abschneiden. Da gehört
es einfach dazu, dass man auch einmal überschwänglich
reagiert. Am Ende muss man so etwas
in wenigen Zehntelsekunden entschieden und jeder
will schließlich gewinnen«, rechtfertigt Unger.
Aber auch Ajo weiß, dass niemand perfekt ist -
selbst Weltmeister Cortese nicht. Dennoch hat
Cortese seinem Teamchef in diesem Jahr viel
Freude bereitet. Der Finne wünscht sich, dass sein
Pilot auch weiterhin die Ruhe bewahrt und hart
arbeitet. Schließlich steht für Cortese ab der nächsten
Saison ein neues Abenteuer an: Nach acht
Lernjahren in der kleinen Kategorie, die von
Höhen und Tiefen geprägt waren, steigt er in die
Moto2 auf und kann es selbst kaum erwarten:
»Jetzt geht es mit der Moto2 auf ein neues Level,
ich bin so gespannt darauf.« In der Moto3 könne
sich der Champ laut seinem Chefingenieur so oder
so kaum noch steigern. »Es gibt sehr wenige
Bereiche, in denen er sich noch verbessern muss.
Ich würde mir wünschen, dass er im nächsten Jahr
mit dem neuen Motorrad langsam anfängt und
nach und nach immer besser zurechtkommt und
wirklich Geduld hat, das Motorrad und seinen
Fahrstil weiterzuentwickeln. Ich hoffe, dass er
nicht versucht, bei den ersten Tests auf Biegen und
Brechen Bestzeiten zu fahren und dann stürzt«,
erklärt Unger, der auch überzeugt ist, dass der
zukünftige Moto2-Pilot dank seinem Fahrstil gut
abschneiden kann. »Man könnte ihn mit Johann
Zarco vergleichen, Sandro hat einen ähnlichen
Fahrstil. Johann war schon in den ersten Moto2-
Rennen stark und Sandro würde ich ähnlich einschätzen.«
Ajo ist ebenso überzeugt, dass Cortese
als Weltmeister und Profi-Fahrer beste Chancen
hat, gut in der neuen Kategorie zurechtzukommen.
Ajo ist sich genau wie Unger sicher, dass der
Moto3-Weltmeister nichts überstürzen sollte. »Ich
denke schon, dass er seine Zeit brauchen wird, um
ein gutes Gefühl zu bekommen. Besonders er
selbst muss es verstehen, ruhig zu bleiben und sich
selbst diese Zeit zu geben.«
Maverick Vinales
war ein sehr harter
Gegner
Fotos: milagro, red bull content pool
Berkheim feierte mit
Cortese eine
Riesenparty
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