Motorsport Magazin So tickt der Champ - alles über Cortese (Vorschau)

3. Die 800er
Hatten die Fahrer die 500cc-Maschinen geliebt, so konnten sie mit den 990ern
zur Anfangszeit der MotoGP durchaus auch etwas anfangen. Die Elektronik war
zwar bereits auf dem Vormarsch, aber noch nicht so ausgeprägt, die Maschinen
hatten jede Menge Kraft, das Fahren machte Spaß. Die Regelhüter waren aber
irgendwann der Meinung, die Motorräder würden zu schnell und damit zu gefährlich.
Also sollte sich etwas ändern. Weniger Hubraum war für die Entscheider
gleichbedeutend mit weniger Speed. Ende 2006 durften daher die 990er das
Zeitliche segnen, um durch 800cc-Maschinen ersetzt zu werden. Der Einfluss der
Elektronik stieg damit stark an, doch das wirklich Dumme war, den Verlust der
Geschwindigkeit auf der Geraden machten die Piloten in der Kurve wett und die
Kurvengeschwindigkeiten stiegen stark an. Wo passieren jetzt noch einmal die
meisten Stürze? Da hatte wohl jemand nicht ganz bis zum Ende gedacht.
Fotos: milagro
2. CRTs
Eine schrumpfende Anzahl an Teilnehmern ist für jede
Rennserie ein großer Grund zur Sorge. Wenn es danach
aussieht, dass man als bekannteste Motorrad-Weltmeisterschaft
der Welt nur mehr zwölf Starter vorweisen kann, dann
bedeutet das bereits höchste Alarmstufe. So sah die Situation
vor der Saison 2012 in der MotoGP aus. Der Alternativplan
dafür war aber bereits beschlossen. Motorräder mit seriennahen
Motoren und Protoypen-Chassis sollten in so genannten
Claiming Rule Teams (CRTs) die Reihen auffüllen. Das
klingt als Idee prinzipiell brauchbar, konnten so doch für
relativ geringe Kosten gleich zehn weitere Fahrer in der
Königsklasse begrüßt werden. Der Pferdefuß war allerdings,
dass die neuen Maschinen einerseits hoffnungslos unterlegen
waren und es andererseits eines eigenen Reglements
bedurfte, um die Meisterschaft in der Meisterschaft halbwegs
gut aussehen zu lassen. Wie unklug die CRT-Idee
wirklich war, zeigten Aussagen von den Moto2-Teamchefs
Daniel Epp und Michael Bartholemy, die dem Motorsport-
Magazin sagten, sie würden ihre Fahrer nie mit einem CRT
aufsteigen lassen. Da Honda seine RC213V ab 2014 in abgespeckter
Version an Kunden verkaufen und Yamaha Motoren
sowie Elektronik leasen will, dürfte das CRT-Experiment auch
bald wieder zu Ende sein.
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