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Feine Beschläge und<br />
ausgetüftelte Verspannung<br />
an den Knotenpunkten<br />
Das Vorbild<br />
Verstärkte und<br />
verspannte<br />
Anlenkung des<br />
vorderen<br />
Höhenruders<br />
Das Original der Bristol<br />
Boxkite hatte ihren Erstflug<br />
im Jahr 1910. Der in Frankreich<br />
geborene Sohn eines<br />
englischen Korrespondenten,<br />
Henri(y) Farman, lieferte das<br />
Vorbild zur Bristol Boxkite.<br />
In einem Rechtsstreit wegen<br />
Patentverletzungen wurde<br />
der Konstruktion von Bristol<br />
(British and Colonial Aeroplane<br />
Company) aber so viel<br />
Eigenständigkeit zuerkannt,<br />
dass Farman diesen verlor.<br />
Auch andere Konstrukteure<br />
setzten ähnliche Muster ein.<br />
Bemerkenswert ist, dass sich<br />
bei all diesen Flugzeugen<br />
die einheitlich verwendeten<br />
Querruder wohl endgültig<br />
gegenüber der Flächenverwindung<br />
durchsetzten.<br />
wurde durch Gewebefolie erneuert, der Verbrennungsmotor<br />
musste einem Brushless-Antrieb weichen und<br />
einige Servos wurden ausgetauscht. Das war alles kein<br />
Problem, da wie für die meisten von Herrn Zellers<br />
<strong>Modell</strong>e natürlich selbst gezeichnete Pläne vorhanden<br />
sind. In diesem Fall liegt der zunächst etwas exotische<br />
Maßstab bei 1:7,2. Für Eingeweihte bedeutet es: Das<br />
Zehnfache eines Plastikmodells.<br />
Aus was die Boxkite gebaut ist, lässt sich nicht verheimlichen.<br />
Man sieht jede Kiefernleiste, jeden Messingbeschlag<br />
und jede Drahtverspannung. Die Besonderheiten<br />
dieser filigranen Bauweise kann man sehr schön an der<br />
Anlenkung des vorderen Höhenruders erkennen. Da<br />
mit den Steuerdrähten nur Zugkräfte übertragen werden<br />
können, ist das Ruderhorn beidseitig der Drehachse<br />
verbunden. Der untere Steuerdraht besitzt ein Spannschloss.<br />
Zur Verstärkung des Ruderhorns sind mit sehr<br />
dünner Schnur beidseitig zwei Federstahlabschnitte<br />
angebunden. Zur besseren Übertragung der Steuerkräfte<br />
ist die Nasenleiste nochmals gegen das Ruderhorn abgespannt.<br />
Beim großen Vorbild sah so vor über hundert<br />
Jahren extremer Leichtbau aus. Das Original wog leer<br />
etwas über 400 Kilogramm, das <strong>Modell</strong> hingegen nur<br />
etwa 2.200 Gramm – voll ausgerüstet.<br />
Hansruedi Zeller mit einem Gummimotormodell<br />
von Keil Craft. Der Plan zum Model stammt aus<br />
dem Jahr 1950<br />
Mit dieser S.E.5a nahm Hansruedi Zeller 1976<br />
an den Scale-Weltmeisterschaften teil<br />
www.modell-aviator.de<br />
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