28.02.2014 Aufrufe

zur Erwachsenenbildung

zur Erwachsenenbildung

zur Erwachsenenbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schwerpunkt Positionen <strong>zur</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

Welche Aus- und<br />

Weiterbildung brauchen<br />

wir in Zukunft?<br />

Europäische Benchmarks<br />

und internationale Migration<br />

als Herausforderungen<br />

Europäische Bildungspolitik ist im Kern Förderung<br />

von Mobilität und lebenslangem Lernen. Ihre<br />

Realisierung soll anhand von Benchmarks<br />

beobachtet werden. Wo steht das österreichische<br />

Qualifizierungssystem heute, was hat sich<br />

bewährt, wo sind strukturelle Anpassungen<br />

erforderlich? Diesen Fragen gelten nachfolgende<br />

faktenbasierte Überlegungen.<br />

Arthur<br />

Schneeberger<br />

Schwerpunkt<br />

EU-Bildungsbenchmarks 2020<br />

Laut aktuellem Vergleich liegt die österreichische<br />

Quote früher Bildungsabbrecher mit 8 Prozent bereits<br />

2012 unter den eu-Benchmark für 2020 und deutlich<br />

unter dem eu-Mittel (13,5 Prozent). Der Indikator <strong>zur</strong><br />

Beteiligung Erwachsener an Bildung (innerhalb von vier<br />

Wochen vor der Erhebung) lag 2012 in Österreich mit<br />

14 Prozent deutlich über dem eu-Ländermittel von unter<br />

9 Prozent (siehe Tabelle 1).<br />

Die Hochschulabsolventenquote ist ein weiterer eu-<br />

Benchmark 2020, der als untere Grenze zumindest zweijährige<br />

tertiäre Bildungsgänge nach Absolvierung einer<br />

oberen Sekundarstufe beinhaltet. Für 2011 wird im Rahmen<br />

dieser Definition für das eu-Mittel eine Hochschul-<br />

absolventenquote von 35 Prozent und für Österreich von<br />

24 Prozent auf Basis des verwendeten Klassifikationssystems<br />

errechnet. Die Bundesregierung hat anlässlich<br />

der Beschlussfassung der Benchmarks als „äquivalente<br />

Bildungsabschlüsse“ jene der Berufsbildenden Höheren<br />

Schulen definiert 1 (vgl. Schneeberger, 2012, S. 259). In diesem<br />

Sinne konstatiert Statistik Austria 2013: „Betrachtet<br />

man […] die aus Sicht des Europa 2020-Ziels relevante<br />

Gruppe der 30- bis 34-Jährigen, so liegt die Tertiärquote<br />

unter Einbeziehung äquivalenter Bildungsabschlüsse mit<br />

36,8% knapp über dem eu-Durchschnitt und in Reichweite<br />

des Zielwerts von 40%.“ (Statistik Austria, 2013a)<br />

Forschung und Entwicklung (FuE) wurde von der eu<br />

ebenfalls als Benchmark für Entwicklung gesetzt. Bei den<br />

FuE-Ausgaben lag Österreich 2011 mit 2,76 Prozent als<br />

Anteil am bip im Spitzenfeld und bereits nahe dem Zielwert<br />

für 2020. Beim FuE-Personal gesamt lag Österreich<br />

mit 2,25 Prozent der Erwerbspersonen nach den neuesten<br />

verfügbaren Zahlen weit über dem eu-Mittel ebenfalls<br />

im Spitzenfeld. 2<br />

Nach Daten für 2012 liegt Österreich im eu-Vergleich<br />

an der Spitze des Vergleichs des bip pro Kopf nach Kaufkraftstandards<br />

(kks) berechnet, sieht man von Luxemburg<br />

ab. 3 Die relativ niedrige Arbeitslosenquote im eu-<br />

Vergleich ist bekannt. Auch bei anderen Indikatoren, wie<br />

der Erwerbstätigenquote oder der Armutsquote, zeigen<br />

sich günstige Werte für Österreich.<br />

Wenn man davon ausgeht, dass Bildung <strong>zur</strong> sozialökonomischen<br />

Lage beiträgt, dann belegen jene Indikatoren,<br />

die sich auf die sozioökonomischen Ergebnisse von<br />

1 Die Äquivalenzthese stammt von der Bundesregierung (vgl.<br />

dazu Schneeberger 2012, S. 259f. und 2011, S. 334f.) und besagt im<br />

Wesentlichen, dass man auch die Hauptform der BHS in die Quote<br />

tertiärer Abschlüsse einrechnen muss, nicht nur das Kolleg oder die<br />

Werkmeister- und die Bauhandwerkerschulen.<br />

2 Daten aus: Eurostat (Hrsg.). (2012). Europa in Zahlen – Eurostat-<br />

Jahrbuch. Verfügbar unter: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statistics_<br />

explained/index.php/Europe_in_figures_-_Eurostat_yearbook/de [18.09.<br />

2013].<br />

3 Eurostat (2013). Pressemitteilung, 98, 19. Juni.<br />

Tabelle 1<br />

EU-Vergleichsindikatoren zu Bildung, Beschäftigung, Wohlstand, in Prozent<br />

Indikatoren EU Österreich Benchmark für 2020<br />

Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger, 2012 13,5 7,6 < 10<br />

Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen (innerhalb von 4 Wochen), 2012 9,0 14,1 15<br />

Erwerb von zumindest 2-jährigen tertiären Abschlüssen<br />

(Hochschulabschlüssen) laut ISCED (30–34 Jahre), 2011 34,6 23,8 zumindest 40<br />

Bei Einbeziehung äquivalenter Bildungsabschlüsse* - 36,8 -<br />

Erwerbstätigenquote (20–64 Jahre), 2011 68,6 75,2 75<br />

Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Personen (2010) 23,4 16,6 nationale Zieldefinition<br />

BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards (KKS), 2012**: Indexwert 100 131 -<br />

Arbeitslosenquote, 2012 (EU-28) 10,5 4,3 -<br />

* Laut Statistik Austria (Pressemitteilung 19.03.2013). ** Höchster Wert in der EU mit Ausnahme des Herzogtums Luxemburg. Quelle: Eurostat, Statistik Austria (2013a).<br />

DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE · 12-2013 · NR. 250 — 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!