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zur Erwachsenenbildung

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Schwerpunkt Positionen <strong>zur</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

1312 Befragte nutzten eine offene Frage, um Elemente<br />

aufzuschreiben, die aus ihrer Perspektive am Erreichen<br />

ihrer persönlichen Benefits beteiligt waren: Die qualitative<br />

Inhaltsanalyse zeigt, es sind zu 38 Prozent der/die<br />

Trainer/in in seiner Person (am häufigsten genanntes<br />

Merkmal: „inspirierend“, N = 80) und dessen Expertise<br />

(am häufigsten genanntes Merkmal: „fachlich versiert“,<br />

N = 91), die für die Entwicklung der Benefits mit verantwortlich<br />

gemacht werden. Mit 25 Prozent der Nennungen<br />

folgen die Lehr-/Lernmethoden und mit 23 Prozent<br />

die Gruppe. Diese Ergebnisse zeigen, dass Verknüpfungen<br />

zwischen Benefits und organisierter Weiterbildung<br />

von Seiten der Teilnehmenden bestehen und der Fragebogen<br />

mit Hilfe dieser Antworten an Güte gewinnen<br />

konnte. Die durchweg subjektiven Einschätzungen der<br />

bell-Studie – ohne Erfassung und Korrelation mit vermeintlich<br />

objektiven Außenkriterien (z. B. Blutdruck,<br />

Mortalität) – bleiben unter evidenzbasierten Gesichtspunkten<br />

kritisch zu hinterfragen; aber die im bell-<br />

Fragebogen durch die Teilnahme an Weiterbildung erfassten<br />

verbesserten Selbstwirksamkeitseinschätzungen<br />

(vgl. Bandura, 2006) im Hinblick auf Lernen, Teilhabe<br />

und Gesundheit verweisen auf einen nun belegten breiten<br />

Nutzen von Weiterbildung für das Individuum und<br />

die (gesamteuropäische) Gesellschaft.<br />

Insgesamt bleibt festzuhalten:<br />

• Organisierte Weiterbildung wirkt über das eigentliche<br />

Lerngeschehen hinaus (Überschüsse). Der erlebte<br />

Nutzen kann an Parameter organisationaler<br />

Weiterbildung angeschlossen werden. Noch sind<br />

weitere Auswertungen des Datensatzes des eu-<br />

Projektes bell und darüber hinausgehende Forschungsvorhaben<br />

erforderlich.<br />

• Organisierte Weiterbildung hält didaktische Unterstützung<br />

bereit und übernimmt Mitverantwortung<br />

für einen gelingenden Lernprozess; organsiertes<br />

Lernen orientiert sich an den Erwartungen ihrer<br />

Teilnehmenden, aber folgt ihnen nicht 1:1. Sie muss<br />

die Herausforderungen „Zumutung“ und „Entlastung“<br />

im Lernprozess beiderseits annehmen (Lernunterstützungsbalance).<br />

• In der Arbeit selbst finden wir für das lebenslange<br />

Lernen hemmende und stützende Faktoren; dies ist<br />

eine besondere Verpflichtung für Weiterbildungsorganisationen<br />

selbst. Es bestehen hohe Herausforderungen<br />

im Organisationsprozess von Weiterbildung.<br />

Autonomie und Organisationsbindung der<br />

Mitarbeitenden in Balance zu halten. Dies gilt entsprechend<br />

bei der Unterstützung des Lernprozesses<br />

von Teilnehmenden in der Weiterbildung. //<br />

Literatur<br />

Bandura, Albert (2006): Guide for Constructing Self-Efficacy Scales. In<br />

Frank Pajares & Timothy C. Urdan, (Eds.), Self-Efficacy Beliefs of<br />

Adolescents (307-337). Greenwich/Conn.: Information Age Publ.<br />

Illeris, Knut (2010): Lernen verstehen. Bedingungen erfolgreichen<br />

Lernen.<br />

Bad Heilbrunn: Klinkhardt.<br />

Kil, Monika (2003): Organisationsveränderung in<br />

Weiterbildungseinrichtungen. Empirische Analysen und<br />

Ansatzpunkte für Entwicklung und Forschung. Bielefeld:<br />

Bertelsmann.<br />

Kil, Monika, Leffelsend, Stefanie & Metz-Göckel, Hellmuth. (2000):<br />

Zum Einsatz einer revidierten und erweiterten Fassung des Job<br />

Diagnostic Survey im Dienstleistungs- und Verwaltungssektor.<br />

Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 44, (3),<br />

115–128.<br />

Kil, Monika, Motschilnig, Ricarda & Thöne-Geyer, Bettina (2012):<br />

Was kann <strong>Erwachsenenbildung</strong> leisten? Die Benefits von<br />

<strong>Erwachsenenbildung</strong> – Ansatz, Erfassung und Perspektiven/What<br />

Can Adult Education Accomplish? The Benefits of Adult Learning –<br />

The Approach, Measurement and Prospects. Der Pädagogische Blick.<br />

Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis in pädagogischen Berufen, 20,<br />

(3), 164–175.<br />

Kil, Monika & Wagner, Sina (2006): Entwicklungsarbeiten zum<br />

Fragebogen „Organisation und Teilnehmende“ [OrTe] – Ein<br />

Instrument <strong>zur</strong> Erfassung von Erwartungen an Lehre, Lernen<br />

und Organisation in der Weiterbildung. REPORT – Zeitschrift für<br />

Weiterbildungsforschung, 29, (1), 63–74.<br />

Metz-Göckel, Hellmuth (2001): Lernmotivation in der kaufmännischen<br />

Erstausbildung. In Klaus Beck & Volker Krumm (Hrsg.), Lehren<br />

und Lernen in der beruflichen Erstausbildung. Grundlagen einer<br />

modernen kaufmännischen Berufsqualifizierung (63-75). Opladen:<br />

Beck.<br />

Radtke, Frank-Olaf (2013): Die Regierungskunst der Betriebswirte. Eine<br />

Zwischenbilanz der „neuen Steuerung“ des Bildungssystems. Der<br />

pädagogische Blick. Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, 21, (2),<br />

112–132<br />

Schlutz, Erhard (2006): Bildungsdienstleistungen und<br />

Angebotsentwicklung. Münster: Waxmann.<br />

Schlutz, Erhard (2012): Neue Lernorte als Medien lebenslangen Lernens.<br />

Aktuelle Forschungsergebnisse und Beispiele zu einem alten Thema.<br />

Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der <strong>Erwachsenenbildung</strong> und<br />

Wissenschaftspopularisierung, 20/21, (1-4), 290–300.<br />

Schulmeister, Rolf (Hrsg.). (2013): MOOCs – Massive Open Online<br />

Courses. Offene Bildung oder Geschäftsmodell? Münster: Waxmann.<br />

Stern, Elsbeth, Grabner, Roland & Schumacher, Ralph (2005): Lehr-<br />

Lernforschung und Neurowissenschaften. Erwartungen, Befunde<br />

und Forschungsperspektiven (Reihe Bildungsforschung, Bd. 13).<br />

Bonn: Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />

Save the date!<br />

6. Zukunftsforum <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

2.-4. Juli 2014 Bozen/Südtirol/Italien<br />

„Volxhochschule: Ready for the next<br />

generation?“<br />

Mehr Informationen:<br />

www.vhs.or.at/506<br />

DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE · 12-2013 · NR. 250 — 37

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