zur Erwachsenenbildung
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Schwerpunkt Positionen <strong>zur</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
gemeinsamer Prozess mehrerer Einrichtungen angelegt<br />
werden kann. Als eine zentrale und trägerübergreifende<br />
Maßnahme ist die Entwicklung eines neuen Images der<br />
<strong>Erwachsenenbildung</strong> anzusehen. Das neue Image sollte<br />
Bildung verstärkt die positiven Wirkungen von Bildung<br />
thematisieren. Dieses Bild von Bildung erfordert allerdings<br />
auch einen entsprechenden bildungspolitischen<br />
Rahmen, so z. B. Durchlässigkeit zwischen verschiedenen<br />
Bereichen des Bildungssystems, die Anerkennung<br />
von nonformal und informell erworbenen Kompetenzen<br />
etc. Ohne diese entsprechenden Rahmenbedingungen<br />
wird es kaum gelingen, ein umfassendes und subjektorientiertes<br />
Bild von Bildung glaubhaft zu vermitteln. Auch<br />
die verteilten Zuständigkeiten zwischen bzw. innerhalb<br />
von Ministerien sowie anderen Förderern von <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
beeinträchtigen das Image der <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
und erschweren es, in der Öffentlichkeit und<br />
gegenüber Teilnehmenden die Vielfalt von Bildung und<br />
deren positive Wirkung angemessen darzustellen.<br />
Für die Vermittlung eines umfassenden Bildes von<br />
Bildung ist also nicht nur Werbung im engeren Sinne, sondern<br />
ein weiträumig angelegter Strategieprozess notwendig,<br />
in dem sowohl innerhalb der Einrichtungen als auch<br />
in der Öffentlichkeit ein erweitertes Verständnis von Bildung<br />
und ihrem Nutzen kommuniziert werden sollte. //<br />
Was bleibt, wenn die<br />
Menschen gehen?<br />
Maßnahmen <strong>zur</strong><br />
Sicherstellung sozialer<br />
Kohäsion durch eine<br />
zuverlässige<br />
Bildungsinfrastruktur<br />
Die Staatsgewalt geht vom Volke aus.<br />
Aber wo geht sie hin?<br />
(Bertolt Brecht, Paragraph 1)<br />
Schwerpunkt<br />
Literatur<br />
Bremer, Helmut/ Kleemann-Göhring, Mark (2011): Weiterbildung und<br />
„Bildungsferne“. Forschungsbefunde, theoretische Einsichten und<br />
Möglichkeiten für die Praxis. Abschlussbericht der wissenschaftlichen<br />
Begleitung des Projektes „Bildungsferne – Ferne Bildung“. Verfügbar<br />
unter: http://www.laaw-nrw.de/uploads/media/Bremer-Kleemann-<br />
Goehring_ArbeitshilfePotenziale2_Juni2011.pdf [12.12.2013]<br />
Erler, Ingolf (2010). Der Bildung ferne bleiben: Was meint „Bildungsferne“?<br />
Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für<br />
Forschung, Praxis und Diskurs, (10), 10-2–10-10.<br />
Flaig, Bertold Bodo/Meyer, Thomas & Ueltzhöffer, Jörg (1993):<br />
Alltagsästhetik und politische Kultur. Zur ästhetischen Dimension<br />
politischer Bildung und politischer Kommunikation. Bonn: Dietz.<br />
Fröhlich, Gerhard (1994): Kapital, Habitus, Feld, Symbol. Grundbegriffe<br />
der Kulturtheorie bei Pierre Bourdieu; in: Mörth, Ingo/Fröhlich, Gerhard<br />
(Hrsg.): Das symbolische Kapital der Lebensstile, Frankfurt a.M.:<br />
Campus, S. 31–54.<br />
Iller, Carola (2013): Lernen am Übergang in die Nacherwerbsphase.<br />
Education Permanente. Schweizerische Zeitschrift für Weiterbildung,<br />
(1). 32-33.<br />
Iller, C. (2009): Zielgruppen. In Fuhr, Thomas/Gonon Philipp/Hof,<br />
Christiane (Hrsg.), Handbuch Erziehungswissenschaft. Bd. II/2:<br />
<strong>Erwachsenenbildung</strong>/Weiterbildung (S. 987–997). Paderborn u.a.:<br />
Schöningh-Verlag.<br />
Institut für Berufs- und <strong>Erwachsenenbildung</strong>sforschung (IBE) (2010):<br />
Bildungsferne Jugendliche. Endbericht. Linz: IBE. Verfügbar unter:<br />
http://www.ibe.co.at/fileadmin/AblageBox/Projektdownloads/Bericht2010_Bildungsferne_Jugendliche_Endbericht.pdf<br />
[12.12.2013].<br />
Kolland, Franz/Ahmadi, Pegah (2010): Bildung und aktives Altern.<br />
Bewegung im Ruhestand. Bielefeld: Bertelsmann.<br />
Redecker, Christine/Punie, Yves (2013): The Future of Learning 2025 –<br />
Developing a vision for change. Future Learning , (1), 3–17. Verfügbar<br />
unter: http://www.futurelearning.info/images/2013FULE12.pdf<br />
[12.12.2013]<br />
Steinle, Andreas/Dziemba, Oliver (2007): Lebensstile 2020. Eine<br />
Typologie für Gesellschaft, Konsum und Marketing. Kelkheim:<br />
Zukunftsinstitut.<br />
Tippelt, Rudolf/Reich, Jutta/von Hippel, Aiga/Barz, Heiner/Baum,<br />
Dajana (2008): Weiterbildung und soziale Milieus in Deutschland.<br />
Bd. 3: Milieumarketing implementieren. Bielefeld: Bertelsmann.<br />
Rudolf Egger<br />
Für den Bereich der Weiterbildung sind in Österreich (anders<br />
als im Schulwesen, vgl. z. B. Fassmann, 2002) kaum<br />
aussagekräftige Studien <strong>zur</strong> Analyse regionaler und sozialräumlicher<br />
Disparitäten verfügbar. Dies hängt zum Teil<br />
vermutlich damit zusammen, dass „[…] dem dezentralen<br />
Angebot von Weiterbildungskursen nicht die Bedeutung<br />
beigemessen [wird], wie der regionalen Verteilung<br />
von Kindergarten- und Schulstandorten“ (Weishaupt &<br />
Böhm-Kasper, 2010, S. 796). Angesichts der permanenten<br />
Forderungen nach Erfüllung des „Prinzips Lebenslanges<br />
Lernen“ ist diese Vernachlässigung regionaler Unterschiede<br />
doch verwunderlich. Wenn diesbezüglich Daten vorliegen,<br />
dann beziehen sie sich vorwiegend auf die Ebene<br />
von Bundesländervergleichen und auf den Strukturindikator<br />
Bevölkerungsdichte (vgl. Mikrozensus-Daten zum<br />
lebenslangen Lernen oder die europaweit durchgeführten<br />
Erhebungen des Adult Education Survey). Dabei sollten<br />
<strong>zur</strong> Einlösung der europaweit geforderten Grundsätze<br />
von z. B. Lifelong Guidance (Mittelpunktstellung und<br />
Selbstbefähigung der Bürger/innen, verbesserter Zugang<br />
und Gewährleistung der Qualität der Angebote) die systematische<br />
Sicherstellung von Weiterbildungsangeboten<br />
auf allen Ebenen eines tatsächlich lebensbegleitenden<br />
Lernens in Blick genommen werden. Dazu müssten aber<br />
erst einmal auch regionale und örtliche Bedingungen dafür<br />
definiert werden, die <strong>zur</strong> Erreichung eines funktionierenden<br />
Systems der lebensbegleitenden Information, Beratung<br />
und Orientierung notwendig sind. Bezüglich der<br />
regionalen Kriterien hält die Österreichische Raumordnungskonferenz<br />
(örok) fest, dass die Herstellung, Sicherung<br />
und Verbesserung einer gerechten Verteilung von<br />
Gütern und Leistungen unter anderem durch räumliche<br />
DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE · 12-2013 · NR. 250 — 5