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Archivar 2/2013 (3 MByte) - Archive in NRW

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187<br />

DigiPEER – E<strong>in</strong> KooperationsproJEKT<br />

von vier <strong>Archive</strong>n der<br />

Leibniz-gEME<strong>in</strong>schaft<br />

Vier <strong>Archive</strong> der Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft führten <strong>in</strong> den Jahren<br />

2010 bis 2012 das Erschließungs- und Digitalisierungsprojekt<br />

DigiPEER (Digitalisierung wertvoller Pläne und Technischer<br />

Zeichnungen zur Erfassung und Erschließung des Raums im<br />

20. Jahrhundert) durch. Projektpartner waren die <strong>Archive</strong><strong>in</strong>richtungen<br />

des Deutschen Museums <strong>in</strong> München als federführende<br />

E<strong>in</strong>richtung, des Deutschen Bergbau-Museums Bochum,<br />

des Deutschen Schiffahrtsmuseums <strong>in</strong> Bremerhaven und des<br />

Leibniz-Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung<br />

<strong>in</strong> Erkner. Gefördert wurde das Kooperationsprojekt im Rahmen<br />

des Wettbewerbsverfahrens der Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft. 1<br />

Hervorgegangen ist DigiPEER aus dem Arbeitskreis <strong>Archive</strong> der<br />

Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Vernetzung<br />

der beteiligten E<strong>in</strong>richtungen zu stärken und Synergien aus<br />

den jeweiligen Arbeitsbereichen zu nutzen. Der zweimal jährlich<br />

tagende Arbeitskreis dient konkret dem Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch und beschäftigt sich bereits seit e<strong>in</strong>iger<br />

Zeit schwerpunktmäßig mit der Erarbeitung e<strong>in</strong>es abgestimmten<br />

Konzepts des „Sammelns im Verbund“. Hierunter fällt auch die<br />

Vorbereitung von geme<strong>in</strong>samen Projekten. 2<br />

Projektidee und Forschungsaspekte<br />

DigiPEER zielte darauf ab, am Beispiel der Quellengattung „Pläne<br />

und Technische Zeichnungen“ die Leistungsfähigkeit e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen<br />

Digitalisierungsprojektes aufzuzeigen und <strong>in</strong>sgesamt<br />

die <strong>in</strong>nere Vernetzung der <strong>Archive</strong> der Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft zu<br />

fördern. Von ganz besonderer Bedeutung war für die Projektpartner<br />

aber auch, der Forschung und <strong>in</strong>teressierten Öffentlichkeit<br />

Archivalien zur Verfügung zu stellen, die im Archivalltag wegen<br />

ihres großen Formats und der schwer zu verstehenden „Sprache<br />

der Pläne“ oftmals nicht berücksichtigt werden. Thematische<br />

Klammer war der historische Raumbegriff, der sich ableitet aus<br />

der geschichtswissenschaftlichen Diskussion des „spatial turn“. 3<br />

Die Erfassung und Erschließung des Raums im 20. Jahrhundert<br />

sollte – anknüpfend an die Forschungsansätze e<strong>in</strong>er Visualisierung<br />

technischen Wissens – auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e technikgeschichtliche<br />

Dimension übertragen werden.<br />

Die <strong>in</strong> das Projekt e<strong>in</strong>gebrachten Bestände der e<strong>in</strong>zelnen <strong>Archive</strong><br />

dokumentieren beispielhaft die Vielfalt an historischen „Raumkonzepten“<br />

und „Raumpraxen“. 4<br />

Abstimmung und Zusammenführung<br />

der dATENbanken<br />

Am Projektbeg<strong>in</strong>n stand die <strong>in</strong>tensive Abstimmungsphase, <strong>in</strong> der<br />

zahlreiche Parameter zu fixieren waren. So haben sich die Projekt-<br />

partner über die Def<strong>in</strong>ition der Felder <strong>in</strong> ihren bereits bestehenden<br />

Datenbanken ausgetauscht und relevante Datenbankfelder<br />

für das Gesamtprojekt def<strong>in</strong>iert. Für das Kooperationsprojekt und<br />

konkret für die gezielte Suche <strong>in</strong> den Inhalten war folglich e<strong>in</strong>e<br />

system<strong>in</strong>terne Strukturierung der zu vere<strong>in</strong>igenden Daten sehr<br />

wichtig.<br />

Die im Projekt entwickelte Software ermöglicht e<strong>in</strong>en automatischen<br />

Arbeitsablauf von der Übergabe der Datenbankexporte<br />

bis h<strong>in</strong> zur Publikation im Internet. In e<strong>in</strong>em ersten Schritt<br />

werden aus den vier unterschiedlichen Datenstrukturen der<br />

Projektpartner bzw. aus zwei verschiedenen Datenbanksystemen<br />

(FAUST und MuseumPlus) XML-Datenobjekte erzeugt. In diesem<br />

Bearbeitungsstadium s<strong>in</strong>d zwei – unter den Partnern vere<strong>in</strong>barte<br />

– Datenbankfelder von besonderer Bedeutung: Zum e<strong>in</strong>en das<br />

Feld „Internetfreigabe ja/ne<strong>in</strong>“, das die Aufnahme e<strong>in</strong>es Datensatzes<br />

<strong>in</strong>s System bzw. das Löschen steuert und zum anderen das<br />

Feld „Bildgröße“ zur Freigabe von Digitalisaten <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Größen auf dem Internetserver. 5<br />

Die DigiPEER-Standardobjekte enthalten Attribute, die für<br />

beliebige Objektklassen verwendbar s<strong>in</strong>d und die mit Mitteln der<br />

objektorientierten Programmierung gelesen, geschrieben oder<br />

für spezielle Zwecke (Erzeugung von Internetseiten, Befüllen des<br />

Such<strong>in</strong>dexes) zusammengestellt werden können. Durch diese<br />

Technik wird auch das Anreichern von Datensätzen – z. B. bei<br />

vorhandenen GND-H<strong>in</strong>weisen (Personen oder Körperschaften)<br />

oder GIS-Daten (Koord<strong>in</strong>aten von Orten) – durch Abfragen bei<br />

der Deutschen Nationalbibliothek oder bei Kartendiensten problemlos<br />

möglich.<br />

1 Der Leibniz-Wettbewerb (früher SAW-Verfahren) ist das <strong>in</strong>terne Wettbewerbs<strong>in</strong>strument<br />

der Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft. Die Förderl<strong>in</strong>ien haben ihre Grundlage<br />

<strong>in</strong> den Zielen des Paktes für Forschung und Innovation (s. http://www.leibniz-geme<strong>in</strong>schaft.de/ueber-uns/leibniz-wettbewerb/,<br />

aufgerufen am 26.02.<br />

<strong>2013</strong>).<br />

2 Der Arbeitskreis <strong>Archive</strong> <strong>in</strong> der Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft besteht seit 2008 und<br />

g<strong>in</strong>g aus der 2005 gegründeten Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>Archive</strong> hervor. Zum<br />

„Sammeln im Verbund“ vgl. Wilhelm Füßl: Sammeln im Verbund – e<strong>in</strong>e<br />

Strategie für die Zukunft. In: He<strong>in</strong>z Peter Brogiato und Klaus-Peter Kiedel<br />

(Hg.): Forschen, Reisen, Entdecken. Lebenswelten <strong>in</strong> den <strong>Archive</strong>n der<br />

Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft. Halle (Saale) 2011, S. 11-18. E<strong>in</strong> weiteres aus dem AK<br />

hervorgegangenes Projekt „DigiPortA“ wurde im Leibniz-Wettbewerb 2012<br />

erfolgreich mit e<strong>in</strong>em erweiterten Projektpartnerkreis von <strong>in</strong>sgesamt neun<br />

<strong>Archive</strong>n beantragt (Projektlaufzeit 2012-2014).<br />

3 Vgl. z. B. Jörg Dör<strong>in</strong>g, Tristan Thielmann (Hg.): Spatial Turn. Das Raumparadigma<br />

<strong>in</strong> den Kultur- und Sozialwissenschaften. Bielefeld 2008.<br />

4 Zum Forschungsansatz vgl. die Projektseite im Internet unter „Raumbezüge“:<br />

http://www.digipeer.de/<strong>in</strong>dex.php?static=30.<br />

5 Aus urheberschutzrechtlichen Gründen können momentan nicht alle <strong>in</strong> das<br />

Projekt e<strong>in</strong>gebrachten Archivalien <strong>in</strong> der (größten) Zoomansicht präsentiert<br />

werden.<br />

<strong>Archivar</strong> 66. Jahrgang Heft 02 Mai <strong>2013</strong>

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