Archivar 2/2013 (3 MByte) - Archive in NRW
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Tagungsraum im Kavalierflügel Schloss Glienicke. Foto: KNK/SPSG/Christian Ditsch<br />
Katastrophe – falls die Werte nicht sogar unwiederbr<strong>in</strong>glich<br />
zerstört s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> starkes Argument für Sicherheit ist also auch<br />
die Wirtschaftlichkeit und dies ist e<strong>in</strong> wichtiges Signal an Politik<br />
und Fördergeber.<br />
Doch Sicherheit ist nicht nur unspektakulär, sie hat auch noch<br />
das Problem, nicht sichtbar zu se<strong>in</strong>. Denn: Erfolg ist, wenn nichts<br />
passiert. Wenn die Meldeanlagen e<strong>in</strong>e Brandentwicklung sofort<br />
wahrnehmen und das Feuer vor der Ausbreitung gelöscht wird.<br />
Wenn das Aufsichtspersonal so gut ausgebildet ist, dass e<strong>in</strong><br />
versuchter Akt des Vandalismus frühzeitig unterbunden wird.<br />
Erfolgreiche Prävention bedeutet, dass „nichts passiert“ und ist<br />
daher schwer zu vermarkten und zu vermitteln.<br />
E<strong>in</strong>e Sensibilisierung der Entscheidungsträger für das Thema<br />
Sicherheit ist also unerlässlich. Und e<strong>in</strong>e fundierte Wissensbasis<br />
hilft, den eigenen Bedarf zu formulieren und zu vertreten.<br />
Ziel der Tagung war es, das Wissen zu mehren und den Erfahrungsaustausch<br />
zu fördern. Dies ermöglichte der breit gefächerte<br />
Teilnehmerkreis aus Restauratoren, Bibliothekaren, <strong>Archivar</strong>en,<br />
Museumsmitarbeitern, Sicherheitsfachleuten, Versicherungsexperten<br />
und Kulturgutschützern mit verschiedenartigstem fachlichem<br />
H<strong>in</strong>tergrund. Das Thema Sicherheit wurde somit <strong>in</strong> den Gesamtzusammenhang<br />
der konservatorischen Aufgaben gerückt und von<br />
unterschiedlichen Blickw<strong>in</strong>keln betrachtet.<br />
Im ersten Themenblock „Kulturgutschutz <strong>in</strong>ternational“ wurden<br />
Beispiele zum Umgang mit Sicherheitsfragen aus anderen Ländern<br />
und Kont<strong>in</strong>enten vorgestellt. Referenten aus den USA, aus<br />
Russland, Irland und den Niederlanden zeigten, dass es dabei<br />
nicht nur um technische und organisatorische Lösungen geht,<br />
sondern auch um strukturelle, wirtschaftliche und politische<br />
Maßnahmen. So wurden beispielsweise <strong>in</strong> Dubl<strong>in</strong> die Ankaufetats<br />
der staatlichen Museen zugunsten der baulichen und sicherheitstechnischen<br />
Ertüchtigung für längere Zeit e<strong>in</strong>gefroren.<br />
Im zweiten Block „Kulturgutschutz <strong>in</strong> Deutschland“ wurden<br />
verschiedene Aspekte des Kulturgutschutzes, wie Sicherheitsstandards<br />
für Museen oder Zuständigkeiten der öffentlichen Hand<br />
beleuchtet. Cornelia Reg<strong>in</strong>, Leiter<strong>in</strong> des Stadtarchivs Hannover<br />
und Kulturgutschutzbeauftragte des Notfallverbundes Hannover,<br />
erläuterte die Funktion und Struktur des Notfallverbundes Hannover,<br />
an dessen Gründung sie beteiligt war. Sie legte die Vorzüge<br />
e<strong>in</strong>es Notfallverbundes dar und ermutigte Teilnehmer, die e<strong>in</strong>en<br />
solchen Schritt <strong>in</strong> Erwägung ziehen, diesen zu wagen.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Ehrung von Günter S. Hilbert, dem Autor des Standardwerks<br />
zum Thema Sicherheit <strong>in</strong> Museen „SammlungsGut<br />
<strong>in</strong> Sicherheit“ wurde SiLK – der SicherheitsLeitfaden Kulturgut<br />
vorgestellt. SiLK ist e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Angebot, das sich an alle Museen,<br />
<strong>Archive</strong> und Bibliotheken im deutschsprachigen Raum richtet,<br />
die Sammlungen jeglicher Art beherbergen. Seit April 2010 ist<br />
1 Zusammenschluss von 23 <strong>in</strong>ternational bedeutenden Museen, Sammlungen<br />
und <strong>Archive</strong>n aus den neuen Bundesländern.<br />
<strong>Archivar</strong> 66. Jahrgang Heft 02 Mai <strong>2013</strong>