Deininger Anzeiger-Team verabschiedet sich Liebe
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Chronik<br />
Seite 34<br />
Folge 38: Ende der altbayerischen Kurlinie und Übernahme der Erblande durch die Pfälzer.<br />
Eine Chronik für uns Bayern geschrieben von Erwin J. Klinger<br />
Max III. Josef:<br />
Er war der letzte Kurfürst aus<br />
der altbayerischen Kurlinie.<br />
Während seiner Regierung war er stets bemüht,<br />
vor allem bei der Aufklärung die Mitte<br />
zu halten. Er ließ die Landesgrenze neu<br />
ordnen. Es entstand unter seiner Regentschaft,<br />
ein Strafgesetzbuch, außerdem eine<br />
Gerichtsordnung und das Bayerische Landrecht,<br />
alles Regelwerke, die bis in unsere<br />
Zeit Gültigkeit hatten. Auch die Gründung,<br />
der ersten Akademie der Wissenschaften in<br />
München, geht auf sein Betreiben zurück.<br />
In der Folge entzog man den Jesuiten das<br />
Lehramt an den Schulen und obwohl das<br />
Land große wirtschaftliche und finanzielle<br />
Probleme hatte, ordnete dieses neu<br />
entstandene Gremium der Wissenschaften,<br />
Max Joseph I. Erster König von Bayern<br />
das Schulwesen in Bayern völlig neu. Im<br />
Hungerjahr 1770 half er als tatkräftiger und<br />
opferbereiter Landesvater. Er erhielt deshalb<br />
den Namen: „ Der viel geliebte“. Mit seiner<br />
Unterstützung, bildete <strong>sich</strong> die ökonomische<br />
Gesellschaft in Altötting. Dieser Verein<br />
vertrat die Interessen der Landwirte und<br />
empfahl den Anbau von Kartoffeln, um die<br />
größte Not zu lindern. Ferner entstanden Fabriken<br />
und der Handel und Wandel begann<br />
aufzublühen. Wasserstraßen, Straßen und<br />
Brücken wurden aus - und aufgebaut. An<br />
den Staatsgrenzen entstanden die Mauten<br />
und viele Beamte und Grenzwächter fanden<br />
dadurch eine Anstellung. All dies war ihm<br />
möglich geworden, weil er Verträge mit<br />
den Seemächten England und Frankreich<br />
schloss und <strong>sich</strong> deshalb aus dem weiteren<br />
Kriegsgeschehen heraushalten konnte. Max<br />
Joseph wollte seinem Land zusätzliche Opfer<br />
ersparen und nur so war es ihm ermöglicht,<br />
die öffentlichen Ausgaben zu senken<br />
und die Wirtschaft zu fördern.<br />
Anmerkung zu den Grafen von Wolfstein:<br />
Nach dem Aussterben der Grafen auf Sulzbürg,<br />
am 20. April 1740, nahm Kurfürst<br />
Karl Albrecht (Vater von Max Joseph) deren<br />
sämtliche Güter in Besitz. Zur ganzen<br />
Herrschaft zählten damals 78 Ortschaften,<br />
Dörfer und Einöden mit 604 Haushaltungen.<br />
Die Schwiegersöhne des verstorbenen<br />
Grafen von Wolfstein - Karl August von<br />
Hohenlohe - Kirchberg und Maximilian<br />
Graf von Giech - führten noch lange Streit<br />
mit Bayern, schon deshalb, weil <strong>sich</strong> ihr<br />
Schwiegervater beim Reichstag zu Regensburg,<br />
die Eigenständigkeit seiner Grafschaft<br />
immer wieder neu bestätigen ließ. Erst unter<br />
Max Josef kam es zum Vergleich mit Bayern,<br />
wobei 226 000 Gulden gezahlt wurden<br />
und erst dann konnte Sulzbürg in Besitz<br />
genommen werden, wodurch die Grafschaft<br />
bayerisches Kammergut wurde.<br />
Kurfürst Karl Theodor:<br />
Am 30. August 1777<br />
starb in seiner Residenz<br />
in München der<br />
letzte Kurfürst aus der<br />
altbayerischen Linie<br />
des Hauses Wittelsbach,<br />
Max III. Joseph.<br />
Nach den alten Hausverträgen<br />
trat nun<br />
Kurfürst Karl Theodor<br />
von Mannheim, das zur<br />
Pfälzerline des Hauses<br />
Wittelsbach gehörte,<br />
das Erbe an. Durch<br />
diese Nachfolge kamen<br />
1778, nach 450<br />
Jahren die Kurpfalz<br />
und Bayern wieder<br />
zusammen. Zum Kurfürstentum<br />
Mannheim<br />
gehörten auch die Herzogtümer<br />
Jülich und<br />
Berg (bei Aachen).<br />
Karl Theodor konnte<br />
somit die getrennten<br />
Gebiete Bayern, Pfalz<br />
und Pfalz Neuburg<br />
vereinigen. Der neue<br />
Landesherr, war ein<br />
selbst<strong>sich</strong>erer und gebildeter Weltmann,<br />
er brachte dem altbayerischen Volk wenig<br />
Zuneigung entgegen; am liebsten hätte er<br />
es im Tausch an Österreich gegeben. Als<br />
Kurfürst Karl Theodor von Mannheim<br />
Kaiser Joseph II. davon hörte, bot er die<br />
österreichische Niederlande 1785 gegen<br />
Bayern an. Aber die Verwandtschaft aus<br />
Zweibrücken stemmte <strong>sich</strong> dagegen, sie<br />
wollten <strong>sich</strong> nicht einfach abspeisen lassen.