Deininger Anzeiger-Team verabschiedet sich Liebe
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Chronik<br />
Seite 35<br />
Natürlich wussten sie, dass gemäß Hausvertrag<br />
die Pfalzgrafschaft Zweibrücken die<br />
Nachfolge antreten wird, wenn der Mannheimer<br />
kinderlos bleibt. Trotzdem hatte<br />
Karl Theodor viel für sein neues Herzogtum<br />
getan: Er ließ die Veterinär, die Chirurgen<br />
und die Hebammenschule in München errichten.<br />
Selbstverständlich förderte er auch<br />
Gewerbe und Handel sowie die Forstkultur.<br />
Die Landeshauptstadt selbst verdankt ihm<br />
nicht nur den Englischen Garten, sondern<br />
auch Friedhöfe und Vorstadtbezirke. Die<br />
letzten Lebensjahre von Karl Theodor waren<br />
von politischen Unheil überschattet und<br />
weil seine zweite Ehe mit Maria Leopoldine<br />
von Österreich ebenfalls kinderlos blieb,<br />
viel auch noch ein Schatten auf sein Haus.<br />
Der 14. Juli 1789 und die Folgen:<br />
An diesen Tag begann mit dem Sturm auf die<br />
Bastille in Paris, die Französische Revolution.<br />
Frankreich wurde Republik, König Ludwig<br />
XVI. wird einige Jahre später enthauptet. Die<br />
Staaten in Europa traf diese Entwicklung mit<br />
Der Kanalhafen von Neumarkt erbaut unter Ludwig I. König von Bayern<br />
Entsetzen. Schon 1792 erklärte Frankreich,<br />
Österreich und Preußen den Krieg, damit<br />
begann der allseits bekannte Koalitionskrieg.<br />
Bayern kam zunächst der österreichischen<br />
Verwandtschaft mit 5000 Soldaten zu Hilfe<br />
und geriet dadurch in den Strudel der Ereignisse.<br />
Der Krieg wurde natürlich auch in<br />
unsere Region getragen: Erzherzog Karl von<br />
Österreich schlug die Franzosen in Deining,<br />
Neumarkt und in Amberg. Übrigens: Darüber<br />
wurde schon mehrmals berichtet, auch<br />
von mir, außerdem erinnert das Denkmal in<br />
Deining an dieses Geschehen.<br />
Der Waffenstillstand:<br />
Bayern schloss unter harten Bedingungen<br />
am 7. September 1796 einen Waffenstillstand<br />
mit Frankreich. Diese Auflagen wurden<br />
allerdings nie erfüllt, weil eine weitere<br />
Niederlage bei Würzburg, den Feind zum<br />
Rückzug nach Straßburg zwang, womit<br />
Bayern als befreit galt.<br />
Das Städtische Krankenhaus Neumarkt mit St. Anna Kirche und Seelsorgehaus , 1836<br />
Das Ende der Mannheimer Herrschaft und<br />
die Pfalzgrafen aus Zweibrücken in Bayern:<br />
Wie schon erwähnt blieb Karl Theodor ohne<br />
Erben, er starb 1799 in München, noch vor<br />
Anbruch eines neuen Jahrhunderts und<br />
einer völlig neuen Zeit. Das Erbe fiel an<br />
Max IV. Joseph von Zweibrücken, er wurde<br />
1806 König von Bayern. Durch das Bündnis<br />
mit Frankreich und der Mitgliedschaft im<br />
Rheinbund, erhielt Bayern seine heutige<br />
Größe. Allerdings beendete die Neuordnung<br />
in der Mitte Europas das Ende des Heiligen<br />
Römischen Reiches nach über 1000 Jahren<br />
und wie bereits angemerkt, den Beginn<br />
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eines neuen Zeitalters. Auch „Sissis“ Vater<br />
entstammte der Dynastie aus Zweibrücken,<br />
er wurde Herzog Max in Bayern, zwar ohne<br />
Macht, aber er war geschätzt und beliebt.<br />
Manches, was für uns heute selbstverständlich<br />
erscheint, wurde von unseren Vorfahren<br />
hart erarbeitet und teilweise verlustreich<br />
erkämpft.<br />
Ende unserer Chronik und Anmerkung<br />
in eigener Sache:<br />
Vieles vom bayerischen Königtum könnte<br />
noch gegenwärtig sein, vor allem Ludwig<br />
II. und Prinzregent Luitpold. Nach dem<br />
Ende des Ersten Weltkrieges 1918 rief man<br />
die Republik aus und 1933 begann das NS<br />
Regime. Aber kurz vor der sogenannten<br />
Machtergreifung, wollte man in Bayern<br />
noch einmal die Monarchie errichten<br />
und Prinz Rupprecht von Bayern stand<br />
bereit. Obwohl die Nationalsozialisten<br />
schon ihre Macht gefährdet sahen, zögerte<br />
selbst das bürgerliche Lager so lange,<br />
bis es zu spät war! Bedauerlicherweise<br />
ist nur diese nun folgende Zeit hinlänglich<br />
bekannt, was bestimmt auch seine<br />
Berechtigung hat, aber Bayern hat eine<br />
längere Geschichte und Geschichte sollte<br />
auch nicht zu einseitig dargestellt werden.<br />
Genau dazu wollte ich etwas beitragen,<br />
denn wie will man <strong>sich</strong> zu etwas Bekennen,<br />
wenn man es überhaupt nicht kennt!<br />
Im Gewerbegebiet 5<br />
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