geschäftsbericht - Corealcredit Bank AG
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Sieben Jahre Rezession am Bau und weiterhin nur das Prinzip Hoffnung<br />
Im vergangenen Jahr hat sich die Baunachfrage weiter abgekühlt – und das sowohl beim<br />
Wohnungs- und Wirtschafts- als auch beim öffentlichen Bau. Die Zahl der Baugenehmigungen<br />
im Wohnungsbau ist ersten Hochrechnungen zufolge im letzten Jahr auf rund<br />
274.100 (Vorjahr 291.000) zurückgegangen. Der Wirtschaftsbau leidet unter der konjunkturellen<br />
Situation, und im öffentlichen Bau konnte die Finanznot der Kommunen – trotz<br />
der Baunachfrage nach der Flutkatastrophe – nicht ausgeglichen werden. Entsprechend<br />
nimmt die Zahl der am Bau Beschäftigten auch weiterhin kontinuierlich ab.<br />
Für das Jahr 2003 stehen die Chancen nicht besser. Die Entwicklung der Baubranche hängt<br />
neben der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland auch entscheidend von den<br />
Steuerbeschlüssen der Bundesregierung ab. Die geplanten Änderungen bei der Eigenheimzulage,<br />
die Besteuerung des Wertzuwachses von Immobilien und die Verschlechterung<br />
der Abschreibungsbedingungen – dies alles könnte den Bau noch tiefer in die Krise<br />
treiben. Hinzu kommt die aufgrund geringerer Eigenmittel gesunkene Investitionstätigkeit<br />
bei den Unternehmen.<br />
Es ist also vor allem die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine<br />
Gesundung der Bauwirtschaft zur Folge haben. Erst dann kann die Baubranche wieder die<br />
Rolle der Wirtschaftslokomotive übernehmen, die sie lange Jahre innehatte.<br />
Einbruch im Wohnungsbau hält an<br />
Bei den Baufertigstellungen wurde im Jahr 2002 wieder die kritische Grenze von 300.000<br />
Wohneinheiten unterschritten. Insgesamt wurden etwa 255.000 Einheiten fertig gestellt<br />
(Vorjahr 286.000). Dabei liegen die Rückgänge sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland<br />
deutlich im zweistelligen Bereich. Das gleiche Bild ergibt sich bei der Aufgliederung<br />
in Mietwohnungs- und Eigenheimbau, wobei der Geschosswohnungsbau weiterhin stärker<br />
vom Rückgang betroffen ist. Der Wohnungsneubau in Deutschland wird nunmehr zu<br />
mehr als zwei Dritteln vom Eigenheimbau getragen.<br />
Die Baugenehmigungen in Deutschland sind im letzten Jahr auf 274.100 Wohneinheiten<br />
zurückgegangen. Auch hier liegen die Rückgänge in Ost und West im zweistelligen<br />
Bereich, wobei wiederum der Geschosswohnungsbau gegenüber dem Eigenheimbau<br />
überproportional zur Abwärtsbewegung beitrug. Insbesondere für Westdeutschland bedeuten<br />
diese Zahlen, dass es bei einer weiterhin hohen Nachfrage nach Wohnraum nur<br />
eine Frage der Zeit ist, bis die Knappheit in Form von steigenden Preisen und Mieten spürbar<br />
wird. In vielen westdeutschen Ballungsräumen sind Preissteigerungen schon Realität.<br />
Für 2003 wird mit weiteren Minusrekorden gerechnet. Die Baugenehmigungen, die die<br />
aktuelle Investitionsneigung zeitnah widerspiegeln, werden weiter zurückgehen. Einige<br />
Prognosen gehen sogar davon aus, dass 2003 in den alten Bundesländern ein Einbruch<br />
im Wohnungsbau erfolgt, der einen historischen Tiefpunkt in der Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland markieren könnte.<br />
gesamtwirtschaftliche 9<br />
rahmenbedingungen