geschäftsbericht - Corealcredit Bank AG
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gesamtwirtschaftliche 6<br />
rahmenbedingungen<br />
Weltwirtschaft noch immer ohne Schwung –<br />
Konjunkturperspektiven zwischen Hoffen und Bangen<br />
Die hohen Erwartungen an eine nachhaltige Erholung der Weltwirtschaft wurden für das<br />
Gesamtjahr 2002 erneut enttäuscht. Überwogen noch bis zum Frühjahr die Hoffnungen<br />
auf einen deutlichen Konjunkturaufschwung, so mussten die Prognosen der BIP-Wachstumsraten<br />
im Jahresverlauf immer stärker nach unten korrigiert werden. Dazu trugen nicht<br />
nur die zunehmenden Kriegsängste bei, die zu einem deutlichen Anstieg der Rohölpreise<br />
führten, sondern auch die aufkommenden Zweifel an den Strategien der politisch Verantwortlichen.<br />
Zudem führten Bilanzmanipulationen großer Konzerne zu einer Glaubwürdigkeitskrise,<br />
die an den Börsenplätzen das dritte Jahr in Folge massive Vermögenseinbußen<br />
bewirkte.<br />
Zum Jahresbeginn 2003 lasten noch immer die geopolitischen Spannungen auf den<br />
Zukunftserwartungen. Die Hoffnungen richten sich auf die weltweite Zugkraft eines nachhaltigen<br />
Konjunkturaufschwungs in den USA nach dem Ende des Irakkriegs. Nicht zu<br />
unterschätzen ist auch der Einfluss der aggressiven Geldpolitik der Notenbanken, die mit<br />
rekordtiefen Zinssätzen und einer üppigen Geldmengenausstattung zur Überwindung der<br />
Wachstumsschwäche beitragen könnten.<br />
Erneuter Wachstumsvorsprung der US-Wirtschaft?<br />
Wie so oft in der Vergangenheit hoffen die Wirtschaftsexperten zum Jahresbeginn 2003<br />
auf eine stärkere Wachstumsdynamik der größten Volkswirtschaft der Welt. Trotz der<br />
erheblichen Vermögensverluste an den Aktienmärkten und der kritischen weltpolitischen<br />
Lage hat sich der BIP-Zuwachs in den USA im vergangenen Jahr mit 2,4 Prozent erstaunlich<br />
stabil gezeigt. Bei näherer Betrachtung der einzelnen Komponenten des BIP wird<br />
allerdings deutlich, dass dieses Wachstum im Jahr 2002 im Wesentlichen den robusten<br />
Konsumausgaben und einer höheren Staatsquote zu verdanken war. Dagegen blieb das<br />
Investitionsklima in der US-Industrie bei einer unverändert niedrigen Kapazitätsauslastung<br />
und insgesamt unbefriedigenden Ertragsaussichten angespannt. Zudem könnte die<br />
schwache Arbeitsmarktentwicklung der Konsumbereitschaft einen Dämpfer versetzen.<br />
Neben dem privaten Verbrauch als Hauptmotor der US-Konjunktur kommt jetzt den Ausrüstungsinvestitionen<br />
der Industrie besondere Bedeutung zu. Um ein nachhaltiges<br />
Wachstum zu sichern, hat die amerikanische Notenbank bereits im November 2002 die<br />
Leitzinsen um nochmals 50 Basispunkte auf den historischen Tiefstand von 1,25 Prozent<br />
abgesenkt. Auch von dem angekündigten zusätzlichen Fiskalprogramm erhofft sich die<br />
US-Regierung eine signifikante Nachfragebelebung. Insgesamt wird für das Wirtschaftsjahr<br />
2003 ein BIP-Zuwachs von gut 2 Prozent erwartet. Damit könnte sich Amerika einmal<br />
mehr als Wachstumslokomotive präsentieren. Allerdings stehen diese Wachstumsszenarien<br />
unter dem Vorbehalt, dass ein längerer Krieg im Mittleren Osten vermieden werden<br />
kann und damit ein dauerhaft hoher Ölpreis nicht zu befürchten ist.