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Rechtsextremismus in Deutschland

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argumente · rechtsextremismus <strong>in</strong> deutschland<br />

Der 2008 verstorbene Altnazi Friedhelm Busse (Jahrgang 1929) gründete 1971 mit anderen die „Partei der<br />

Arbeit/Deutsche Sozialisten“, die ab 1975 unter dem Namen „Volkssozialistische Bewegung <strong>Deutschland</strong>s/<br />

Partei der Arbeit“ (VSBD) auftrat. In ihr sammelten sich neben anderen auch radikalisierte NPD-Mitglieder.<br />

Vor der Wohnung Busses fand 1981 wegen e<strong>in</strong>es geplanten Banküberfalls e<strong>in</strong> Schusswechsel zwischen der<br />

Polizei und VSBD-Anhängern statt, wobei zwei Neonazis erschossen wurden. Busse erhielt 1983 wegen<br />

Begünstigung von Bankräubern und Verstoßes gegen das Waffengesetz e<strong>in</strong>e mehrjährige Freiheitsstrafe.<br />

Bereits 1953 und 1963 war Busse wegen Beihilfe zur Freiheitsberaubung bzw. wegen Vergehen gegen<br />

das Sprengstoffgesetz verurteilt worden. 2006 war Busse wieder <strong>in</strong> die NPD e<strong>in</strong>getreten, die ihn 1971<br />

ausgeschlossen hatte.<br />

27 Kilogramm TNT-Sprengstoff sichergestellt<br />

Die rechtsterroristische „Hepp-Kexel-Gruppe“, benannt nach ihren Führungsfiguren Odfried Hepp und<br />

Walter Kexel, versuchte, die konspirative Tätigkeit und strukturelle Entwicklung der l<strong>in</strong>ksterroristischen<br />

RAF zu kopieren. 1982 verübte die „Hepp-Kexel-Gruppe“ mehrere Banküberfälle und Sprengstoffanschläge<br />

auf US-amerikanische Militäre<strong>in</strong>richtungen, wobei es Verletzte gab. Durch H<strong>in</strong>weise aus der Bevölkerung<br />

kam es später zur Verhaftung der wichtigsten Aktivisten und damit zur Zerschlagung der Gruppe.<br />

Peter Naumann, viel gefragter Referent <strong>in</strong> der rechtsextremen Szene und ehemals Mitarbeiter e<strong>in</strong>es<br />

früheren NPD-Parlamentariers <strong>in</strong> Dresden, wurde vom Oberlandesgericht Frankfurt 1988 wegen Sprengstoffanschlägen,<br />

versuchter Gründung e<strong>in</strong>er terroristischen Vere<strong>in</strong>igung und Verstoß gegen das Waffen- und<br />

Sprengstoffgesetz zu e<strong>in</strong>er mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Bei e<strong>in</strong>er Hausdurchsuchung wurden<br />

im März 1995 bei Naumann erneut zwei Sprengkörper gefunden. Im Spätsommer 1995 zeigte Naumann<br />

dem Bundeskrim<strong>in</strong>alamt und dem ARD-Magaz<strong>in</strong> „Panorama“ mehrere Waffen- und Sprengstoffdepots,<br />

die nach Naumanns Angaben <strong>in</strong> den 80er-Jahren angelegt worden seien sollen. Dabei wurden u. a. <strong>in</strong>sgesamt<br />

27 Kilogramm des hochexplosiven TNT-Sprengstoffs sichergestellt.<br />

Am 19. Februar 1997 verübte e<strong>in</strong> Neonazi, der sich selbst zum „Weißen Arischen Widerstand“ zählte, e<strong>in</strong>en<br />

Anschlag auf e<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>ken Buchhändler <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Marzahn. Auf der Flucht tötete er auf e<strong>in</strong>em Autobahnparkplatz<br />

<strong>in</strong> der Nähe des schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Rosenburg e<strong>in</strong>en Polizeibeamten, e<strong>in</strong> zweiter wurde<br />

von ihm schwer verletzt.<br />

Der Dortmunder Michael Berger, zeitweilig DVU-und Republikaner-Mitglied, erschoss am 14. Juni 2000<br />

drei Polizeibeamte und richtete sich dann selbst. In Bergers Wohnung stellte die Polizei e<strong>in</strong>e Automatik-<br />

Pistole, zwei Gewehre und e<strong>in</strong>e Splittergranate sicher.<br />

Brandanschläge gegen ausländische Imbissbetreiber<br />

In München wurden im September 2003 mehrere Rechtsextremisten verhaftet. Sie waren verdächtig,<br />

e<strong>in</strong>en Sprengstoffanschlag auf die Grundste<strong>in</strong>legung des jüdischen Kulturzentrums am St. Jakobs-Platz<br />

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