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Rechtsextremismus in Deutschland

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wirksam handeln gegen rechts<br />

Wirksam handeln gegen Rechts<br />

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Auf allen Ebenen vorbeugen und aufklären<br />

Rechtsextremes Denken ist ke<strong>in</strong> Randphänomen, sondern bis <strong>in</strong> die Mitte der Gesellschaft verbreitet.<br />

Knapp zehn Prozent der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger verfügen über e<strong>in</strong> geschlossenes rechtsextremes Weltbild.<br />

Antisemitische und rassistische E<strong>in</strong>stellungsmuster sche<strong>in</strong>en zum Teil salonfähig geworden zu se<strong>in</strong>.<br />

Damit dürfen wir uns nicht abf<strong>in</strong>den: Die E<strong>in</strong>dämmung von <strong>Rechtsextremismus</strong> ist und bleibt e<strong>in</strong>e herausragende<br />

Aufgabe für Politik und Gesellschaft. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass Intoleranz sowie<br />

»Das Beschweigen, das Tolerieren von Aktivitäten der<br />

Neonazis könnte als klammheimliche Zustimmung<br />

missverstanden werden, und das wäre<br />

e<strong>in</strong>e falsche Botschaft.«<br />

Wolfgang Thierse, MdB<br />

Vizepräsident des Deutschen Bundestages<br />

rechtsextreme und antisemitische E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong><br />

unserer Gesellschaft ke<strong>in</strong>en Platz haben.<br />

Die Bekämpfung des <strong>Rechtsextremismus</strong> muss entschieden<br />

und ausdauernd auf allen Ebenen aufgenommen<br />

werden. Hier ist e<strong>in</strong> breites Bündnis von Politik,<br />

Staat und Zivilgesellschaft gefragt.<br />

Der Staat als Träger des Gewaltmonopols ist verpflichtet, rechtsextreme Straftaten mit Nachdruck und<br />

aller Konsequenz rechtsstaatlich zu verfolgen. Gegen Neonazi-Gewalt und -Terror muss e<strong>in</strong>e Nulltoleranz-<br />

Strategie gelten.<br />

<strong>Rechtsextremismus</strong> kann aber nicht alle<strong>in</strong> mit Gesetzen und Polizei erfolgreich bekämpft werden. M<strong>in</strong>destens<br />

ebenso wichtig ist es, präventiv und aufklärend zu wirken, die gesellschaftlichen B<strong>in</strong>dekräfte<br />

zu stärken und Rechtsextremisten ke<strong>in</strong>e gesellschaftlichen Räume zu überlassen, <strong>in</strong> die sie e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<br />

können. Dafür wird an erster Stelle e<strong>in</strong>e starke engagierte Zivilgesellschaft gebraucht.<br />

Die demokratische Zivilgesellschaft stärken<br />

Um der Ausbreitung rechtsextremer Tendenzen vorzubeugen und die demokratische Kultur <strong>in</strong> unserem<br />

Geme<strong>in</strong>wesen immer wieder zu erneuern und zu festigen, muss die Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft<br />

im Zentrum unserer Bemühungen stehen. Die SPD-Bundestagsfraktion ist überzeugt: Die<br />

Motivierung und die Unterstützung der engagierten Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger ist der beste Garant zum<br />

Schutz unserer freiheitlichen Grundordnung.<br />

Weg mit der „Extremismusklausel“<br />

Auf Anordnung der CDU/CSU-geführten Bundesregierung müssen die Antragsteller für das Bundesförderprogramm<br />

„Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ und ähnlicher Programme seit Herbst 2010 e<strong>in</strong>e<br />

Zustimmungserklärung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung unterschreiben. Dieses Bekenntnis<br />

gilt nicht nur für die Projekte und Initiativen selbst, sondern sie müssen auch für die Verfassungstreue ihrer<br />

Kooperationspartner bürgen.<br />

Diese so genannte Extremismusklausel ist nicht nur widerrechtlich, sondern sie gefährdet auch den gesellschaftlich<br />

notwendigen Kampf gegen rechte Ideologie und Gewalt. Die Klausel diskreditiert und beh<strong>in</strong>dert<br />

zivilgesellschaftliches Engagement gegen <strong>Rechtsextremismus</strong>. Sie stellt die Initiativen unter e<strong>in</strong>en Generalverdacht<br />

der Verfassungsfe<strong>in</strong>dlichkeit und undemokratischen Ges<strong>in</strong>nung. Die Pflicht zur Regelüberprüfung der<br />

Kooperationspartner fördert e<strong>in</strong> Klima des Misstrauens und steht dem Ziel der Demokratieförderung entgegen.<br />

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, die so genannte Extremismusklausel aus den<br />

Richtl<strong>in</strong>ien der Bundesprogramme „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“, „Initiative Demokratie stärken“<br />

und „Zusammenhalt durch Teilhabe“ zu streichen und die Vergabe von Fördergeldern nicht an e<strong>in</strong>e Unterzeichnung<br />

der Erklärung zu knüpfen. Wir haben dazu e<strong>in</strong>en Antrag mit entsprechenden Forderungen <strong>in</strong> den<br />

Bundestag (Bundestagsdrucksache: 17/9558) e<strong>in</strong>gebracht.<br />

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