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Rechtsextremismus in Deutschland

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kampagnen im netz<br />

Kampagnen im Netz<br />

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Facebook-Seiten gegen „K<strong>in</strong>derschänder“, Twitter-Dienste, die live von Demonstrationen berichten, YouTube<br />

als Abspielstation für Rechtsrock: Neonazis s<strong>in</strong>d längst im Web 2.0 angekommen. Die <strong>in</strong>terne Kommunikation<br />

wird weiter erleichtert. Und: Soziale Netzwerke werden zur bevorzugten Rekrutierungsplattform.<br />

Neu ist es nicht, dass Neonazis die jeweils modernsten Kommunikationsformen nutzen. „Nationale<br />

Info-Telefone“, Mailbox-Systeme, die ersten Homepages, die heute reichlich antiquiert wirken, später<br />

die Nutzung effektiver Verschlüsselungsmethoden von Rechnern und Mail-Verkehr: Die Entwicklung der<br />

braunen Szene weg von starren überregionalen Organisationen h<strong>in</strong> zu autonomen Kameradschaften<br />

wäre <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahrzehnten ohne die Nutzung solcher Techniken nicht denkbar gewesen.<br />

Das Web 2.0 bietet noch e<strong>in</strong>mal neue Möglichkeiten. Beim Versuch, Nachwuchs zu rekrutieren, fallen<br />

Hemmschwellen weg. Facebook, YouTube, Twitter, Blog-Angebote br<strong>in</strong>gen Neonazis näher zu ihrer<br />

potenziellen Klientel, jungen Leuten vor allem. Neonazi-Propaganda ist dort zu f<strong>in</strong>den, wo Jugendliche<br />

ohneh<strong>in</strong> unterwegs s<strong>in</strong>d, ob bei Facebook oder bei YouTube. Und manchmal ist solche Propaganda erst<br />

auf den genaueren, zweiten Blick zu erkennen. Der nächste Sprung hat sich längst vollzogen: Apps für<br />

das Smartphone. In der Szene beliebte Computerspiele lassen sich so herunterladen oder etwa „Me<strong>in</strong><br />

Kampf“ als E-Book. Neonazis und e<strong>in</strong>zelne NPD-Gliederungen nutzen zudem QR-Codes, die – über die<br />

Kamera <strong>in</strong>s Smartphone e<strong>in</strong>gelesen – zu deren Internetseiten führen.<br />

Beispiele für die Gestaltung e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>trages <strong>in</strong> den sozialen Medien:<br />

Rechts-Autonomer<br />

Profil-Name: Lena Gnls (= „Good night left side“), Frei sozial und national, Manuel Erlebnisorientiert,<br />

Kay Still Lov<strong>in</strong>g Germany, NW Lübeck (= „Nationaler Widerstand“)<br />

Typische Slogans auf dem Profil: „Nationaler Sozialismus“, „nationaler schwarzer Block“, „Anti-Antifa“,<br />

„Umweltschutz ist Heimatschutz“, „Good night left site“<br />

Auf dem Profilbild: vermummt, autonomer Look mit Kapuzenpulli, Sonnenbrille und „Pali“-Tuch oder<br />

Liebl<strong>in</strong>gssymbole<br />

Liebl<strong>in</strong>gssymbole: Schwarze Fahne der NSBA („Nationale Sozialisten Bundesweite Aktion“), geklaute<br />

Anti-Rechts-Aktionen, die umgedeutet werden („Ke<strong>in</strong> Bock auf Israel“ statt „Ke<strong>in</strong> Bock auf Nazis“ u.a.)<br />

Liebl<strong>in</strong>gsmusik: Hardcore, Metal, N’Socialist Soundsystem, Frei.Wild, KrawallBrüder, Dee Ex, Makss<br />

Damage<br />

Liebl<strong>in</strong>gslektüre: Der Blog Widerstand, logr-Blogs der zahlreichen AN-Gruppierungen, Spreelichter<br />

Liebl<strong>in</strong>gsfilme: Braveheart, 300, Der Patriot<br />

Liebl<strong>in</strong>gszitate: „Klagt nicht, kämpft!“<br />

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