christliche werte in wirtschaft und gesellschaft - Professorenforum
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zwischen diesen Beziehungsebenen. Beispielhaft kann der <strong>in</strong>stabile Kondratieff-Zyklus durch<br />
Gleichgewichtsstörungen zwischen Systemleistung <strong>und</strong> Familienqualität erklärt werden.<br />
7. Der Bereich der personalen Beziehungen umfasst auch die Beziehung zur eigenen Person.<br />
Selbstannahme <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung s<strong>in</strong>d möglich, wenn sich der E<strong>in</strong>zelne als<br />
orig<strong>in</strong>elles Geschöpf Gottes begreift <strong>und</strong> sich unter die Ordnung der göttlichen Gebote stellt.<br />
Weiter können Familie, Familienleben <strong>und</strong> Familienqualität mit vielen segensreichen Folgen<br />
gedeihen, wo die göttlichen Gebote der ehelichen Treue, der Nächstenliebe <strong>und</strong> der<br />
Elternehrung befolgt werden. E<strong>in</strong> Beitrag zur Zukunft des Volkes durch eigene K<strong>in</strong>der ist<br />
vom <strong>christliche</strong>n Standpunkt e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit, versuchte Ersatzlösungen durch<br />
Massene<strong>in</strong>wanderung aus fremden Kulturen <strong>und</strong> Religionen s<strong>in</strong>d abzulehnen. Die<br />
Vernachlässigung der Mutterbeziehung, deren enorme Bedeutung auch durch die<br />
mediz<strong>in</strong>ische B<strong>in</strong>dungsforschung nachdrücklich bestätigt wird, zugunsten anderer, meist<br />
materieller Werte <strong>und</strong> der Selbstverwirklichung, ist ebenso abzulehnen wie der ersatzweise<br />
Griff des Staates nach den K<strong>in</strong>dern, verb<strong>und</strong>en mit familienfe<strong>in</strong>dlichen Ideologien, h<strong>in</strong>ter<br />
denen politische <strong>und</strong> <strong>gesellschaft</strong>sverändernde Interessen stehen.<br />
Weitere personale Beziehungen sollten nicht nur vom Eigennutz, sondern auch vom<br />
Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n geprägt se<strong>in</strong>. Sexuelle Beziehungen außerhalb e<strong>in</strong>er gültigen Ehe widersprechen<br />
der <strong>christliche</strong>n Sexualethik. Wer nach dieser göttlichen Ordnung leben will, wird sexuell<br />
stimuliernde Materialien <strong>und</strong> Verhaltensweisen konsequent meiden.<br />
8. Die funktionalen Beziehungen nehmen meist die Form e<strong>in</strong>es Arbeitsverhältnisses an. Hier<br />
gelten die <strong>in</strong> Punkt drei erwähnten <strong>wirtschaft</strong>srelevanten <strong>christliche</strong>n Werte, die zugleich die<br />
Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er <strong>christliche</strong>n Unternehmensethik bilden. Besonders zu erwähnen s<strong>in</strong>d die<br />
treuhänderische Verwaltung von Ressourcen des Arbeitgebers, der haushälterische Umgang<br />
mit Geld bei gleichzeitiger Freiheit vom Geld <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en spirituellen <strong>und</strong> moralischen<br />
Gefahren <strong>und</strong> der schonende <strong>und</strong> haushälterische Umgang mit der Schöpfung (Umwelt). Die<br />
hohe <strong>wirtschaft</strong>liche Effizienz im Gefolge <strong>christliche</strong>r Werte ist ressourcensparend <strong>und</strong> daher<br />
besonders umweltfre<strong>und</strong>lich.<br />
Die Gleichgewichtsstörungen <strong>und</strong> Konflikte zwischen Systembereich <strong>und</strong> Lebensbereich,<br />
besonders <strong>in</strong> Form hoher seelischer <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlicher Kosten der Karriere, s<strong>in</strong>d nur zu<br />
beseitigen durch Wertekorrekturen, was Karrierepausen, vielleicht sogar e<strong>in</strong>e "Kurskorrektur<br />
nach unten", erfordern kann.<br />
9. Bei den transzendenten Beziehungen geht es vor allem um den S<strong>in</strong>n der menschlichen<br />
Existenz <strong>und</strong> der menschlichen <strong>und</strong> kosmischen Geschichte. Der mit wissenschaftlichen<br />
Methoden erkennbare <strong>und</strong> erforschbare Bereich der Realität, auch als "Immanenzbereich"<br />
bezeichnet, kann sich ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n aus sich selbst heraus geben. Die S<strong>in</strong>ngebung muss von<br />
außen kommen. Ob es außer der Immanenz auch e<strong>in</strong>e wissenschaftlich nicht erreichbare<br />
transzendente Realität gibt, mag umstritten se<strong>in</strong>. Soviel steht jedoch fest: ohne Transzendenz<br />
ke<strong>in</strong> letzter S<strong>in</strong>n. Leugnung jeglicher Transzendenz schließt die Lösung der S<strong>in</strong>nfrage aus.<br />
Leugnung jeglicher Transzendenz, <strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>es transzendenten Gottes, ist jedoch ke<strong>in</strong>e<br />
wissenschaftliche Aussage, sondern e<strong>in</strong> Glaubensbekenntnis. Wenn sich Theismus <strong>und</strong><br />
Atheismus gegenüberstehen, so handelt es sich um e<strong>in</strong>en Konflikt zwischen Glaube <strong>und</strong><br />
Glaube, nicht aber zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Glaube. Denn die Wissenschaft kann dazu per<br />
def<strong>in</strong>itionem nichts sagen. Man kann daher ohne Konflikt mit der Wissenschaft glauben, was<br />
die Bibel über das Jenseits <strong>und</strong> über Gott selbst sagt. Die Bibel spricht mit großer<br />
Selbstverständlichkeit von e<strong>in</strong>er transzendeten Welt <strong>und</strong> dem persönlichen Gott, der voll