christliche werte in wirtschaft und gesellschaft - Professorenforum
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Wachstums weitestgehend <strong>und</strong> mit hoher statistischer Signifikanz erklären: Staat,<br />
Konzentration, Nivellierung, Desublimation. Diese werden im Folgenden e<strong>in</strong>zeln untersucht<br />
<strong>und</strong> mit <strong>christliche</strong>n Werten konfrontiert.<br />
11. Je stärker der Staat, desto mehr wird der Bürger entmündigt <strong>und</strong> <strong>in</strong>strumentalisiert.<br />
Christliche Werte der Eigenverantwortung, der Freiheit <strong>und</strong> der Ablehnung e<strong>in</strong>er abgöttischen<br />
Unterwerfung unter den Staat können dieser Entwicklung entgegenwirken - wenn nicht im<br />
Großen, dann doch <strong>in</strong> der persönlichen Lebensgestaltung. E<strong>in</strong>e plan<strong>wirtschaft</strong>liche<br />
Wirtschaftsordnung - sie ist der Gipfel der staatlichen Wirtschaftsmacht - fördert nachweislich<br />
alle vier Hemmfaktoren. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Plan<strong>wirtschaft</strong> systemimmanent. Schon aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> weiter wegen des zugr<strong>und</strong>eliegenden "sozialoptimistischen" Menschenbildes ist<br />
sie abzulehnen.<br />
E<strong>in</strong>e soziale Markt<strong>wirtschaft</strong> entspricht <strong>christliche</strong>n Werten am ehesten. Doch kann e<strong>in</strong><br />
überzogener Sozialstaat Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Leistungsmotivation bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />
Auch <strong>in</strong> der Entwicklungshilfe kann konsumtive (statt <strong>in</strong>vestive) Verwendung der Mittel<br />
Entwicklung eher beh<strong>in</strong>dern als fördern. Die gegenwärtige Krise der Markt<strong>wirtschaft</strong> hat viele<br />
Gründe, doch könnte mehr E<strong>in</strong>fluss <strong>christliche</strong>r Werte, z.B. von Diszipl<strong>in</strong> <strong>und</strong> Genügsamkeit,<br />
der Krise schon sehr weitgehend begegnen.<br />
12. Die Tendenz zur Gigantomanie <strong>und</strong> Konzentration ist überall <strong>in</strong> Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Gesellschaft zu beobachten. Es haben sich riesige organisatorische Gebilde entwickelt, von<br />
denen viele nicht die ökonomische Optimierung, sondern die Maximierung der Macht durch<br />
Größenmaximierung zum Ziel haben. Vielen dieser Gebilde ist es gelungen, dem<br />
Selektionsdruck des Marktes durch ihre Macht auszuweichen <strong>und</strong> dadurch trotz Ineffizienz zu<br />
überleben. Dezentralisierung, kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heiten <strong>und</strong> Freiheit im S<strong>in</strong>n des <strong>christliche</strong>n<br />
Menschenbildes wären wirksame Gegenmaßnahmen.<br />
13. Nivellierung der <strong>wirtschaft</strong>lichen Verhältnisse, der Bildung <strong>und</strong> des Schulwesens, des<br />
politisch Akzeptablen, der Autorität, der natürlichen Wesensunterschiede <strong>und</strong><br />
Aufgabenteilung der Geschlechter, kurz die Tendenz zum E<strong>in</strong>heitsmenschen, der für<br />
Machthaber besonders leicht zu handhaben ist, ist überall <strong>in</strong> der Gesellschaft zu beobachten.<br />
Dieser die Gesellschaft krank machenden Entwicklung kann durch Anerkennung der vom<br />
Schöpfer angelegten Differenzierung <strong>und</strong> der daraus folgenden Priorität von Freiheit vor<br />
Gleichheit entgegengewirkt werden.<br />
14. Der Gr<strong>und</strong>gedanke zum Hemmfaktor Desublimation geht schon auf e<strong>in</strong>e Hypothese<br />
Freuds zurück, die sagt, dass Sublimation, d.h. e<strong>in</strong> Nichtausleben der Triebe, <strong>in</strong>sbesondere der<br />
sexuellen Triebe, Voraussetzung von Kreativität <strong>in</strong> der Kultur ist. Sogar auf <strong>wirtschaft</strong>lichem<br />
Gebiet konnte von Millendorfer e<strong>in</strong>e negative Korrelation zwischen Desublimation <strong>und</strong><br />
volkswirtchaftlichen Wachstumsraten nachgewiesen werden. Weiter konnte er zeigen, dass<br />
Desublimation (Promiskuität) die Gesellschaft auf dem Wege über Zerstörung der Familie <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Prozess der Isolation <strong>und</strong> der <strong>gesellschaft</strong>szerstörenden Aggression treibt. Die positive<br />
Alternative zur Gegensteuerung ist die <strong>christliche</strong> Sexualmoral.<br />
15. Zusammenfassend ergeben sich e<strong>in</strong>ige Konsequenzen für Werte der Zukunft:<br />
a. Das human-ökonomische Pr<strong>in</strong>zip. Die bisherige Dom<strong>in</strong>anz des Systembereichs<br />
gegenüber dem Lebensbereich wird umgekehrt. Nicht der Lebensbereich soll<br />
apparatisiert werden,sondern der Systembereich vermenschlicht.