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christliche werte in wirtschaft und gesellschaft - Professorenforum

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3.4. E<strong>in</strong>zelne <strong>christliche</strong> Werte als <strong>wirtschaft</strong>liche Erfolgsfaktoren<br />

Um noch konkreter zu werden, wollen wir auch auf der betriebs<strong>wirtschaft</strong>lichen Ebene die<br />

Bedeutung e<strong>in</strong>zelner <strong>christliche</strong>r Werte für den <strong>wirtschaft</strong>lichen Erfolg beleuchten. Zwei<br />

Betriebe können unter sonst gleichen Bed<strong>in</strong>gungen sehr verschiedene <strong>wirtschaft</strong>liche<br />

Ergebnisse erzielen, wenn sie sich <strong>in</strong> den praktizierten Werten unterscheiden.<br />

Selbstverständlich wird e<strong>in</strong> Betrieb erfolgreicher se<strong>in</strong>, wenn se<strong>in</strong>e Mitarbeiter mehr Fleiß <strong>und</strong><br />

Pflichtbewusstse<strong>in</strong> mitbr<strong>in</strong>gen, wenn sie ehrlich s<strong>in</strong>d, wenn das Betriebsklima gut ist, wenn<br />

sie e<strong>in</strong>satzfreudig <strong>und</strong> gut vorgebildet s<strong>in</strong>d, wenn der Führungsstil menschenwürdig ist ... die<br />

Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Wir wollen e<strong>in</strong>ige dieser Werte betrachten <strong>und</strong> dabei auf<br />

ihre <strong>christliche</strong> Gr<strong>und</strong>lage verweisen.<br />

1. Qualifikation <strong>und</strong> Motivation. Das deutsche Bildungssystem hat e<strong>in</strong>mal überlegene<br />

Qualifikationen vermittelt. Heute ist es überlastet, unterf<strong>in</strong>anziert <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltlich <strong>und</strong> qualitativ<br />

schlechter geworden. Schlimmer noch: es fehlt an Leistungsmotivation im Ausbildungsprozeß<br />

<strong>und</strong> am Arbeitsplatz. Bildungsabschlüsse werden nicht erreicht, am Arbeitsplatz fehlen<br />

Begeisterung <strong>und</strong> Motivation. Vielfach herrscht das e<strong>in</strong>seitige Ideal e<strong>in</strong>es lustbetonten<br />

Genusslebens, sodaß e<strong>in</strong> Bestseller-Autor die Parole ausgeben muß: Schluß mit Lustig. Das<br />

alles drückt auf den <strong>wirtschaft</strong>lichen Erfolg der Firmen <strong>und</strong> des E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Wie ganz anders die sogenannte protestantische Ethik früherer Zeiten, die dafür hielt, dass der<br />

Mensch se<strong>in</strong>e Arbeit als e<strong>in</strong>e Berufung Gottes <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Verantwortung vor Gott auszuführen<br />

habe, was ihn zu Fleiß, E<strong>in</strong>satz, Begeisterung, Sparsamkeit <strong>und</strong> Vorsorge für die Zukunft<br />

motivierte. Ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er, dass unter e<strong>in</strong>er solchen Ethik der Verantwortung vor Gott im<br />

Arbeitsprozeß die Wirtschaft nicht scheiterte, sondern aufblühte.<br />

2. Mitarbeiterführung <strong>und</strong> Betriebsklima. Jedermann weiß, dass e<strong>in</strong> gutes Betriebsklima,<br />

welches auf guten Beziehungen zwischen Führungskräften <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>und</strong> zwischen<br />

Mitarbeitern untere<strong>in</strong>ander beruht, e<strong>in</strong> enorm wichtiger <strong>wirtschaft</strong>licher Erfolgsfaktor ist. E<strong>in</strong><br />

gutes Betriebsklima gel<strong>in</strong>gt am besten, wo ke<strong>in</strong> herrschender, sondern e<strong>in</strong> dienender <strong>und</strong><br />

fördernder Führungsstil praktiziert wird, der die Menschenwürde des E<strong>in</strong>zelnen respektiert<br />

<strong>und</strong> ihn nicht als re<strong>in</strong>es Mittel zum Zweck <strong>in</strong>strumentalisiert. Das aber s<strong>in</strong>d ausgesprochen<br />

<strong>christliche</strong> Werte, die auf dem <strong>christliche</strong>n Menschenbild beruhen: Jeder e<strong>in</strong>zelne ist e<strong>in</strong><br />

Geschöpf Gottes mit e<strong>in</strong>er ihm von Gott gegebenen, unantastbaren Menschenwürde.<br />

Im gleichen Geist sollten die Beziehungen der Mitarbeiter untere<strong>in</strong>ander gestaltet <strong>und</strong><br />

praktiziert werden. E<strong>in</strong> <strong>christliche</strong>r Unternehmer schrieb <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Unternehmensgr<strong>und</strong>sätze:<br />

„Wir glauben, dass e<strong>in</strong>e <strong>christliche</strong> Ges<strong>in</strong>nung - Liebe Gott <strong>und</strong> de<strong>in</strong>en Nächsten wie dich<br />

selbst – auch die beste Basis für unsere Arbeit ist. Alles, was wir uns von anderen wünschen,<br />

wollen wir auch selbst tun“. Wo diese Werte nicht praktiziert werden, leidet auch der<br />

<strong>wirtschaft</strong>liche Erfolg enorm.<br />

3. Kreativität <strong>und</strong> Innovation. Kreativität <strong>und</strong> Innovation s<strong>in</strong>d heute für den<br />

<strong>wirtschaft</strong>lichen Erfolg lebenswichtig. Durch technischen Fortschritt <strong>und</strong> Globalisierung<br />

gehen laufend Arbeitsplätze verloren. Es ist absolut verkehrt <strong>und</strong> s<strong>in</strong>nlos, sich diesen beiden<br />

Entwicklungen entgegenzustemmen, die aufgr<strong>und</strong> ökonomischer Gesetze früher oder später<br />

durchbrechen müssen. Wollen wir <strong>wirtschaft</strong>lich nicht scheitern, müssen wir im gleichen<br />

Tempo neue Arbeitsplätze schaffen. Das erfordert Kreativität, Innovation, Erf<strong>in</strong>dungsgabe.<br />

Zunächst ist es notwendig, daß alle künstliche Lebensverlängerung alter, nicht mehr<br />

wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze e<strong>in</strong>gestellt <strong>und</strong> nicht länger <strong>in</strong> die Vergangenheit, sondern<br />

<strong>in</strong> die Zukunft <strong>in</strong>vestiert wird. Vor allem aber ist es notwendig, dass die Begabungen <strong>und</strong>

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