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Ausgabe 0911.pdf - Theater-Zytig

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Vorhang auf ı Rückblick <strong>Theater</strong>tage<br />

«Kill Ill» vereint, einer Interpretation<br />

der Alten Dame von Dürrenmatt durch<br />

das Gymnasium Leonhard aus Basel. Die<br />

Seniorenbühne Grenchen packte gleichzeitig<br />

«Ein Koffer voller Erinnerungen»<br />

und wusste damit nicht nur ein älteres<br />

Publikum zu begeistern. Am Ende resultierte<br />

damit beim Bühnenbrett der dritte<br />

Platz. Gar den zweiten Platz vermochte<br />

das Hellraumprojekt aus Basel zu erspielen.<br />

Die junge Gruppe überraschte mit<br />

dem eigenen Projekt «Kicks». Ein unter<br />

die Haut gehendes Stück über einen Mord<br />

in einer Gruppe Jugendlicher und dessen<br />

Hintergründe, basierend auf einer wahren<br />

Begebenheit. Gleichzeitig kamen auch<br />

die Liebhaber leichterer Kost mit «Trommeln<br />

über Mittag», dargeboten durch die<br />

<strong>Theater</strong>gruppe Gegenlicht aus Basel, auf<br />

ihre Kosten.<br />

Zweifellos ein Höhepunkt war das Gastspiel<br />

aus Österreich. Die Produktion<br />

«Mein Ungeheuer» von Felix Mitterer mit<br />

den beiden Laien-Schauspielern aus dem<br />

Land Salzburg war etwas vom Packendsten,<br />

was viele Zuschauer seit langem<br />

gesehen hatten. Obschon in keiner Art<br />

und Weise lustig, zeigten doch die Standing<br />

Ovations am Schluss, dass man auch<br />

mit solchen Stücken ein Publikum begeistern<br />

kann.<br />

Die Schatulle Greifensee überzeugte im<br />

grossen Saal mit ihrer Interpretation von<br />

Schmitts «Hotel zu den zwei Welten»,<br />

während die Compagnie Majacc aus Bern<br />

ihr Migrationsstück Frontex zeigte und<br />

der eigentlich ernsten Thematik manch<br />

witzige Seite abzugewinnen wusste.<br />

«Pension Schöller» gefragt, der durch das<br />

<strong>Theater</strong> Tägerwilen dargeboten wurde.<br />

Einmal mehr zeigten die <strong>Theater</strong>tage<br />

Aarau, wie vielfältig das Amateurtheater<br />

in der Schweiz ist und wie man aus jeder<br />

Vorlage etwas Besonderes machen kann.<br />

Es zeigten sich insbesondere auch die<br />

zahlreichen neuen Ansätze von Stücken<br />

oder Vorgehensweisen. Noch nicht ganz<br />

so weit sind einige Gruppen bei der Entgegennahme<br />

von Kritik. Da wünschte ich<br />

mir manchmal, dass man zwar die Sache<br />

ernst nehmen sollte, nicht aber sich<br />

selbst.<br />

Für alle, welche die <strong>Ausgabe</strong> 2009 der<br />

<strong>Theater</strong>tage verpasst haben, gibt es zwar<br />

keine Gelegenheit, dies nachzuholen.<br />

Aber immerhin gibt es die Möglichkeit,<br />

sich für die nächste <strong>Ausgabe</strong> anzumelden<br />

oder sich zumindest das erste Wochenende<br />

im Juni für einen Besuch bereits<br />

zu reservieren. Da es sich um die 30.<br />

<strong>Ausgabe</strong> handelt, wurde zusätzlich ein<br />

Wettbewerb mit Kurzstücken lanciert, bei<br />

welchem die fünf Siegerstücke im Rahmen<br />

der <strong>Theater</strong>tage 2010 ebenfalls zur<br />

Uraufführung gelangen. Ein Grund mehr,<br />

Aarau im nächsten Jahr auf keinen Fall<br />

zu verpassen.<br />

bilder: donovan hirsch, aarau<br />

Der Sonntag begann mit dem Kammerspiel<br />

«Das Herz eines Boxers» von Lutz<br />

Hübner. Die verrückte Freundschaft<br />

zwischen einem in die Jahre gekommenen<br />

Boxchamp und einem aufmüpfigen<br />

Jugendlichen wurde von den beiden<br />

Darstellern des <strong>Theater</strong>s Muntanellas<br />

derart glaubwürdig dargeboten, dass<br />

die Zuschauerinnen und Zuschauer die<br />

Leistung zu Recht mit dem Publikumspreis<br />

und damit dem Aarauer Bühnenbrett<br />

2009 belohnten. Während das<br />

Seniorentheater St. Gallen mit «Öppe e<br />

Million» vor allem das ältere Publikum<br />

anzusprechen vemochte, brauchte es bei<br />

der Gruppe Akitiv aus Zürich schon sehr<br />

gut ausgeschlafene Leute, damit man<br />

dem intelligenten und brillant gespielten<br />

Drama «Arkadien» von Tom Stoppard folgen<br />

konnte. Etwas weniger graue Zellen,<br />

dafür umso mehr die Lachmuskeln waren<br />

abschliessend für den Schwankklassiker<br />

06 <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 0911

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