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Geschichte<br />
Einst<br />
&Jetzt<br />
Im Berliner Westen ist die Kantstraße im Herzen Charlottenburgs<br />
dicht bebaut mit Wohn- und Geschäftshäusern.<br />
Sie ist von jeher eine belebte Geschäftsstraße, aber auch eine<br />
in Ost-West-Richtung verlaufende wichtige Verkehrsachse.<br />
Die Gegend um die Straße herum ist „Berlins Chinatown“,<br />
denn nirgendwo anders wohnen so viele Chinesen in der<br />
Stadt wie hier – und das bereits seit knapp 100 Jahren.<br />
An der Haltestelle am Amtsgerichtsplatz ist im Sommer<br />
1956 gerade ein Zug der Linie 60, bestehend aus einem<br />
Triebwagen des Typs TM 34 und einem Beiwagen des Typs<br />
B 24 oder B 25 – das ist nicht genau erkennbar – angekommen.<br />
Der Zug wird gleich nach Norden in die Suarezstraße<br />
abbiegen, der Abzweig ist schwach erkennbar.<br />
Die 60 fährt zum Betriebshof in der Königin-Elisabeth-<br />
Straße, vor dem sie Endstation hat.<br />
Direkt dahinter steht ein Zug der Linie 75, der aus einer<br />
TM 36-Doppeltraktion und einem Beiwagen des Typs B<br />
24 oder B 25 besteht. Die 75 hat noch einen sehr weiten<br />
Weg vor sich, denn sie wird bis nach Hakenfelde nördlich<br />
von Spandau fahren. Während die BVG die Linie 60 bereits<br />
am 2. Mai 1962 stilllegte, verblieben die Linien 75<br />
und die 76 (letztere erst am 2. Mai 1959 eingerichtet) bis<br />
zum 24. Januar 1966 in der Kantstraße.<br />
Heutzutage wirkt die Kantstraße etwas breiter, aber<br />
ohne die Schienen gesichtsloser, obwohl die 1956 noch<br />
jungen Bäume nunmehr hoch gewachsen sind. Am 2. März<br />
2014 treffen wir einen Bus auf der Linie 309 an, die Teile<br />
der ehemaligen <strong>Straßenbahn</strong>linie 60 übernommen hat.<br />
TEXT/FOTOS: BERNHARD KUSSMAGK UND<br />
URSULA DOERK<br />
(SAMMLUNG BERNHARD KUSSMAGK)<br />
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<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 5 | 2014