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Res-Vorträge Research I - AGA-Kongresse

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<strong>Res</strong> 15<br />

Welchen Effekt haben orale Chondroprotektiva (DMOAD) auf den klinischen Verlauf und die<br />

Knorpelquantität bei Patienten mit beginnender Gonarthrose - eine prospektive, placebokontrollierte<br />

Verlaufsstudie mittels quantitativer MRT<br />

R. von Eisenhart-Rothe 1 , H.-C. Schmitz 2 , T. Vogl 3 , H. Graichen 1<br />

1 Asklepios Orthopädische Klinik, Schwandorf, 2 Universitätsklinikum Freiburg, Department Orthopädie<br />

und Traumatologie, Freiburg, 3 Goethe Universität Frankfurt, Institut für Diagnostische und<br />

Interventionelle Radiologie, Frankfurt, Germany<br />

Die Behandlung der beginnenden Gonarthrose mittels DMOADs (disease-modifying OA drugs), von<br />

welchen ein chondroprotektiver Effekt erhofft wird, stellt eine weit verbreitete Methode dar. Bisherige<br />

Studien beschränken sich jedoch v.a. auf klinische Parameter, ein objektiver Nachweis des Effektes<br />

von DMOADs auf den Knorpel steht bislang aus. Mittels quantitativer MRT ist es in den letzten Jahren<br />

möglich geworden, volumetrische Parameter des Knorpels valide zu analysieren. Ziel war, im Rahmen<br />

einer longitudinalen Studie den Effekt oral verabreichter DMOADs auf den klinischen Verlauf und die<br />

Knorpelquantität bei Gonarthrose zu ermitteln.<br />

80 Patienten mit Gonarthrose (Kellgren II) wurden in eine prospektive, randomisierte<br />

Doppelblindstudie eingeschlossen. Die Patienten erhielten über die gesamte Studiendauer von 12<br />

Monaten täglich ein oral appliziertes DMOAD (Tagesdosis: 1164mg Chondroitinsulfat, 1188mg<br />

Glucosaminsulfat, 200mg Methionin, 200mg Cystein und 1,84mg Mangan) oder Placebo. Klinische<br />

Parameter (VAS Schmerz, WOMAC, ROM) wurden zu Studienbeginn sowie nach 6 und 12 Monaten<br />

erhoben. Die morphologischen Veränderungen des Knorpels (Volumen, Dicke, überknorpelte Fläche)<br />

wurden zu den gleichen Zeitpunkten mittels quantitativer MRT (1.5T, WE, TR=19ms, TE=8.6ms)<br />

dreidimensional bestimmt.<br />

67 Patienten konnten über den gesamten Zeitraum verfolgt werden. Aufgrund Unzufriedenheit mit den<br />

Therapieergebnis wurden in der Placebogruppe 11 und in der Verumgruppe 1 drop out beobachtet.<br />

Hinsichtlich der klinischen Wirksamkeitsparameter zeigte sich bei den restlichen Teilnehmern kein<br />

signifikanter Unterschied zwischen der Placebo- (n=28) und der Verumgruppe (n=39). Der WOMAC-<br />

Score verzeichnete nach 6 Monaten eine Verbesserung um 9.4% (1 Jahr 5.9%) in der Verum- und von<br />

5,9% (1 Jahr 5.4%) in der Placebogruppe. Nach 6 Monaten konnte in der Verumgruppe bei 66,7% der<br />

Patienten (Placebo: 64,3%) eine Verbesserung beobachtet werden. Die quantitative MRT zeigte<br />

sowohl in der Placebo- als auch Patientengruppe eine nicht signifikante Zunahme aller gemessenen<br />

Parameter im Bereich aller Knorpelplatten, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen den<br />

Gruppen festgestellt werden konnte.<br />

Die vorgestellte Studie erlaubt erstmalig eine objektive und quantitative Beurteilung der Auswirkungen<br />

eines oral verabreichten DMOADs auf den Verlauf der Gonarthrose. Unter Berücksichtigung der<br />

hohen Anzahl an drop outs in der Placebogruppe zeigt die Behandlungsgruppe eine signifikante<br />

Besserung der klinischen Parameter im Vergleich zu Placebo, die allerdings nicht mit quantitativen<br />

Knorpelparametern korrelieren. Längere Verlaufsbeobachtungen und die Anwendung von Sequenzen,<br />

welche die Knorpelstruktur wiedergeben, sind notwendig, um den Effekt auf die Knorpel abschließend<br />

zu beurteilen.

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