Res-Vorträge Research I - AGA-Kongresse
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S V a: Was gibt es Neues (Schulter)<br />
V 52<br />
Eigenschaften der muskulotendinösen Einheiten des Supraspinatus nach arthroskopischer<br />
Doppel-Reihenrekonstruktion<br />
C. Gerhardt 1 , C. Nikulka 1 , S. Pauly 1 , R.-J. Schröder 2 , M. Scheibel 1<br />
1 Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), 2 Charité-<br />
Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Radiologie, Berlin, Germany<br />
Hypothese: Ziel dieser Studie ist es mit seriellen MRT-Untersuchungen Struktur und Integrität der<br />
muskulotendinösen Einheit des M. supraspinatus nach Double-Row-Rekonstruktion zu analysieren.<br />
Hierbei sollen insbesondere die Versagermechanismen und Sekundärveränderungen im zeitlichen<br />
Verlauf beurteilt werden.<br />
Material und Methoden: Die Studie umfasst 21 konsekutive Patienten (9w / 12m, ∅ 61,05 ± 7,7<br />
Jahre) die eine arthroskopische Rotatorenmanschettenrekonstruktion in modifizierter SutureBridge-<br />
Technik erhalten hatten. Direkt postoperativ und nach 3, 6, 12 Wochen bzw. nach 6, 12 und 24<br />
Monaten wurde anhand MRT-Untersuchungen die Sehnenintegrität nach Sugaya beurteilt. Das<br />
durchschnittliche Follow-up betrug 16,9 Monate. Die Sehnenretraktion wurde durch den "Foot-printcoverage"<br />
(FPC-Quotient aus Tub. majus- zu Footprint-bedeckende Sehne) bestimmt. Zur Beurteilung<br />
der muskulären Atrophie wurde die Cross-Sectional-Area (CSA) in den schräg sagittalen Schichten<br />
gemessen. Zur Semiquantifizierung der fettigen Infiltration wurden eine Signalintensitätsanalyse<br />
(Signal-to-signal-ratio: TM(M.teres minor)/SSP) durchgeführt.<br />
Ergebnisse: Von 21 konsekutiven Patienten konnten 17 kernspintomographisch lückenlos<br />
nachuntersucht werden. Die Sehnenintegrität wurde nach 12 Monaten mit Grad 1 nach Sugaya bei<br />
keinem, Grad 2 bei 3, Grad 3 bei 13 und Grad 4 bei 1 Patienten beurteilt. Kein Patient zeigte eine<br />
ausgedehnte Reruptur (Grad 5). Die Rerupturrate lag damit bei der Ein-Jahreskontrolle bei 5,6%.<br />
Nach 24 Monaten wurde eine Zunahme der Rerupturrate beobachtet. In der Mehrzahl der Fälle zeigte<br />
sich eine Unterbrechung der Integrität im Bereich des muskulotendinösen Übergangs ("medial cuff<br />
failure"). Aufgrund dessen blieb der FPC bei 0,84 ±0,25 konstant. TM/SSP stieg leicht auf 1,01±0,14<br />
an, die CSA blieb im Verlauf konstant. Eine extraossäre Ankermigration konnte nicht gesehen werden.<br />
Schlussfolgerung: In den MRT-Untersuchungen zeigen sich nach arthroskopischer Double-Row-<br />
Rekonstruktion initial gute strukturelle Ergebnisse bei geringer Nicht-Einheilungsrate ("failed repair<br />
rate"). Jedoch konnte in einigen Fällen eine Ausdünnung mit Integritätsverlust der rekonstruierten<br />
Sehne insbesondere zwischen der Ein- und Zwei-Jahreskontrolle beobachtet werden. Diese<br />
Beobachtungen lassen vermuten, dass aufgrund der Risskonfiguration und dem zeitlichen Auftretens<br />
der Läsion, es sich hierbei nicht um ein Versagen der initialen Rekonstruktion sondern um wahre<br />
Rerupturen ("true reruptures") handelt.<br />
Evidenzlevel: 3