Res-Vorträge Research I - AGA-Kongresse
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V 7<br />
VKB- Rekonstruktion in medialer Portaltechnik - Einfluss der Penetration des zweiten Cortex<br />
auf die Struktureigenschaften<br />
M. Herbort 1 , S. Rosslenbroich 1 , M.J. Raschke 1 , W. Petersen 2 , T. Zantop 1<br />
1 Westfälische Wilhelms Universität Münster, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,<br />
Münster, 2 Martin Luther Krankenhaus, Unfallchirurgie, Berlin, Germany<br />
Hypothese: Ziel dieser Studie war es, die Stabilität einer extracorticalen Fixationstechnik mit<br />
unterschiedlichen Durchmessern (6, 7, 8, 9 mm) zu evaluieren.<br />
Wir stellten die Hypothese auf, dass eine Penetration mit einem 7, 8 und 9mm Bohrer zu signifikant<br />
schlechteren Struktureigenschaften im Vergleich zu einer 4,5 mm Durchmesser fassenden Bohrung<br />
führt.<br />
Material/Methoden: Bei 90 porcinen Knien wurde eine VKB-Rekonstruktion in medialer Portaltechnik<br />
durchgeführt.<br />
In der Kontrollgruppe wurde die äußere Kortikalis mit einem 4,5 mm Bohrer durchstoßen.<br />
In den Versuchsgruppen wurden die Tunnel mit unterschiedlichen Durchmessern (6mm, 7mm, 8mm,<br />
und 9mm) durchbohrt und im ersten Teil der Studie rein extracortical, und im zweiten Teil der Studie<br />
im Sinne einer Hybridtechnik mit Interferenzschraube fixiert.<br />
Die Konstrukte wurden in einer Materialprüfmaschine eingespannt und zyklisch zwischen 50 N und<br />
250 N belastet. Nach Abschluss der 1000 Zyklen wurden die Konstrukte bis zum Versagen belastet<br />
(LTF). Während der Versuche wurden als biomechanische Parameter die Anzahl der überstandenen<br />
Zyklen, die Elongation nach 1000 Zyklen, die maximale Kraft (LTF), die Versagenslast (LTF) und die<br />
Steifigkeit (LTF) ermittelt.<br />
Zur statistischen Analyse wurde ein Mann-Withney-U Test angewandt und das Signifikanzniveau mit<br />
p< 0,05 festgelegt.<br />
Ergebnisse: In der Kontrollgruppe überstanden alle Konstrukte die zyklische Testung und zeigten<br />
folgende biomechanische Werte in den Ausreißversuchen: Maximale Kraft:670,8 N, Versagenslast:<br />
492,2 N, Steifigkeit: 114,8 N/mm, Elongation: 4,3 mm.<br />
In den Gruppen mit Penetration der zweiten Kortikalis von 7, 8 und 9mm Durchmesser versagten alle<br />
Konstrukte bereits während der zyklischen Belastungen.<br />
Bei einem 6 mm Bohrkanal und in allen Gruppen mit Interferenzschraubenfixation überstehen die<br />
getesteten Konstrukte die 1000 Zyklen und zeigen in den Ausreißversuchen keine signifikanten<br />
Unterschiede in den ermittelten Parametern im Vergleich zur Kontrollgruppe.<br />
Schlussfolgerung: Die durchgeführten Untersuchungen bestätigen unserer initial gestellte<br />
Hypothese.<br />
Die Penetration der zweiten Kortikalis führt zu signifikant schlechteren Struktureigenschaften, die mit<br />
einer Rekonstruktionsinstabilität verbunden sein können.<br />
Bei Penetration kann die Durchführung einer Eröffnungsfixation mit Interferenzschrauben-<br />
Hybridtechnik eine mögliche Lösung darstellen.<br />
Zur Vermeidung einer Penetration sollte eine initiale Bohrung mit 4,5 mm Durchmesser erfolgen und<br />
anschließend mit individueller Sackbohrlänge die Bohrung im Durchmesser des Implantates<br />
durchgeführt werden.<br />
Evidenzlevel: 2b