Res-Vorträge Research I - AGA-Kongresse
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V 6<br />
Ergebnisse nach anatomischer Doppelbündel VKB Rekonstruktion und gelenknaher<br />
bioresorbierbarer Schraubenfixation<br />
J. Richter, N. Haupt, M. Immendoerfer, M.S. Schulz<br />
Orthopädische Klinik Markgröningen, Sportorthopädie und arthroskopische Chirurgie, Markgröningen,<br />
Germany<br />
Einleitung: Die anatomische Rekonstruktion des VKB hat in letzter Zeit zunehmende Aufmerksamkeit<br />
erfahren. Mehrere vergleichende klinische Studien haben tendenziell bessere Stabilitätsergebnisse<br />
nach double bundle Rekonstruktion gezeigt. Problematisch scheint aber die in der Regel vor allem<br />
femoralseitig gewählte extrakortikale Fixationstechnik zu sein. Analog zur Einkanaltechnik scheint hier<br />
eine erhöhte Indzidenz von Bohrkanalerweiterung, insbesondere des posterolateralen Bündels, zu<br />
bestehen. Aufgrund der eigenen guten Erfahrungen in der Einbündelrekonstruktion mit der<br />
gelenknahen Fixation wurde auch in der Doppelkanalrekonstruktion eine gelenknahe<br />
Schraubenfixation gewählt. Ziel dieser Studie war es demnach die funktionellen <strong>Res</strong>ultate und<br />
Stabilitätsergebnisse nach Doppelbündel VKB Rekonstruktion zu evaluieren unter Berücksichtigung<br />
von Bohrkanalveränderungen.<br />
Studiendesign: Prospektive Fallserie. Level II<br />
Material und Methoden: Zwischen Oktober 2006 und Februar 2008 wurde bei 64 Patienten eine<br />
anatomische VKB Doppelbündelrekonstruktion mit Hamstringtransplantaten durchgeführt. Bei allen<br />
Patienten erfolgte eine gelenknahe Transplantatfixation mit bioresorbierbaren Interferenzschrauben<br />
(Megafix, Fa. Storz). 25 Patienten (45%) zeigte eine IM Läsion, hiervon wurden 16 (64%) refixiert. Bei<br />
20 Patienten (36%) lag eine AM Läsion vor, wobei 4 refixiert wurden. 55 Patienten (86%) konnten<br />
nach einem mittlerem follow-up von 24 Monaten (21-27 Monate) klinisch und radiologisch<br />
nachuntersucht werden. Die Auswertung erfolgte anhand des subjektiven und objektiven IKDC<br />
Scores. Die instrumentelle Laxizitätsprüfung wurde prä-, und postoperativ mit dem KT-1000<br />
durchgeführt.<br />
<strong>Res</strong>ultate: Die mittlere KT Differenz präoperativ betrug 5.9± 2.5mm Die mittlere Laxizitätsdifferenz im<br />
Rahmen der Nachuntersuchung betrug 0.5± 0.5mm. Der Unterschied war signifikant (p< 0.01). Nach<br />
IKDC Score wurden im Rahmen der Nachuntersuchung 53/55 (96%) Patienten mit A und 2 Patient<br />
(4%) mit B klassifiziert. Der subjektive IKDC Score stieg von präoperativ 57 Punkte (25-86) auf 86<br />
Punkte (56-99) postoperativ an. Der Unterschied war ebenfalls signifikant (p< 0.01). Die radiologische<br />
Verlaufsbeurteilung zeigte keine signifikante Bohrkanalerweiterung. Bei 4 Patienten erfolgte aufgrund<br />
eines endgradigen Streckdefizites eine Notchplastik, bei 2 Patienten erfolgte eine IM Nachresektion. 1<br />
Patient wurde nach Infekt 2 Mal arthroskopisch gespült.<br />
Schlussfolgerung: Die anatomische VKB Rekonstruktion mit Hamstringtransplantaten und<br />
gelenknaher bioresorbierbarer Interferenzschraubenfixierung zeigt im kurzzeitigen follow-up<br />
hervorragende klinische Stabilitätsergebnisse und funktionelle subjektive <strong>Res</strong>ultate. Weitere<br />
Untersuchungen sind notwendig, um diese Ergebnisse im Langzeitverlauf zu bestätigen.