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Res-Vorträge Research I - AGA-Kongresse

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V 27<br />

Posteriore Schulterinstabilität: Effekt unterschiedlicher kapsulolabraler Läsion auf die<br />

glenohumerale Translation<br />

M. Wellmann 1 , E. Bobrowitch 2 , H. Blasig 2 , H. Windhagen 2 , M. Bohnsack 3 , W. Petersen 4<br />

1 Medizinische Hochschule Hannover, Orthopädie, 2 Medizinische Hochschule Hannover, Hannover,<br />

3 DIAKO Bremen, Bremen, 4 Martin Luther Krankenhaus, Berlin, Germany<br />

Hypothese: Bezüglich der ursächlichen Pathologie bei dorsaler Schulterinstabilität ist die Frage nach<br />

den primären dorsalen Stabilisatoren des Schultergelenkes nicht definitiv geklärt. Im Unterschied zur<br />

„Bankart-Läsion“ bei anteriorer Instabilität existiert bei unidirektionaler posteriorer Instabilität keine<br />

„Schlüssel-Läsion". Ziel der Studie war es daher unterschiedliche Kapsel-Band-Verletzungen auf ihre<br />

biomechanische Relevanz zu überprüfen. Hypothese der Studie war, dass kapsuläre Verletzungen bei<br />

hinterer Instabilität einen geringeren Einfluss besitzen als Labrum-Läsionen.<br />

Methoden: Es wurden 16 humane Schulterpräparate mittels Roboter/KMS -Apparatur untersucht.<br />

Zunächst wurden die intakten Schultern im nativen und „ventilierten“ Zustand getestet. Anschließend<br />

wurden die Präparate randomisiert zwei Gruppen zugeteilt: kapsulärer Schaden (1), Labrumläsion (2).<br />

Alle Läsionen wurden arthroskopisch gesetzt. In Gruppe 1 wurden sequentiell folgende Defekte<br />

erzeugt: posterio-inferiore Kapselläsion (iGHL), posterio-superiore Kapselläsion (sGHL), kombinierte<br />

posteriore Kapsellabrumläsion. In Gruppe 2 wurden folgende Defekte imitiert: posterio-inferiore<br />

Bankart-Läsion, posterio-superiore Labrumläsion, posteriore Durchtrennung des posterioren Anteils<br />

des iGHL (pHAGL-Läsion). Die Translationstestung erfolgte mit einer Provokationskraft von 50 N in<br />

posteriore, posterio-inferiore und inferiore Richtung. Getestet wurde in 0° Grad und 60°<br />

glenohumeraler Abduktion/ 60°Horizontaladduktion.<br />

Ergebnisse: Die durchschnittliche Translation der intakten Gelenke betrug 6,8 mm in posteriorer und<br />

4,6 mm in inferiorer Richtung. Die posterio-inferiore Labrumläsion als auch die posterio-inferiore<br />

Kapselläsion erhöhten sowohl die posteriore als auch die inferiore Translation signifikant (Labrum:<br />

13,8 mm posterior, 11,7 mm inferior; Kapsel/iGHL: 13,3 mm posterior, 13,1 mm inferior in 0°<br />

Abduktion). Der Unterschied zwischen beiden Läsionen war nicht signifikant. Eine zusätzliche Läsion<br />

der superioren Kapsel und des sGHL führte jedoch zu einer weiteren signifikanten Zunahme der<br />

inferioren Translation (15,2 mm). Des Weiteren führte die Kombination aus pHAGL Läsion und<br />

posterio-inferiorer Labrum-Läsion zu einer signifikanten Zunahme der posterio-inferioren Translation<br />

auf 17,4 mm.<br />

Schlussfolgerung: Die posterio-inferiore Labrum-Läsion und Kapsel-Band-Läsion (iGHL) haben<br />

einen gleichwertigen Effekt auf die posterio-inferiore Translation und müssen daher jeweils in eine<br />

entsprechende Rekonstruktion einbezogen werden. Eine Läsion der superioren Kapsel und des sGHL<br />

kann eine dominierende inferiore Instabilität erklären. Eine pHAGL-Läsion potenziert den Effekt einer<br />

posterio-inferioren Bankart-Läsion und muss daher sicher ausgeschlossen werden.

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