Res-Vorträge Research I - AGA-Kongresse
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<strong>Res</strong> 8<br />
Biomechanische Untersuchungen verschiedener Suture-Bridge-Nahtkonfigurationen der<br />
Rotatorenmanschette- macht die mediale Reihe den Unterschied?<br />
S. Pauly, B. Kieser, C. Gerhardt, A. Schill, M. Scheibel<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany<br />
Hypothese: Die Suture-Bridge-Nahtkonfiguration zur RM-Rekonstruktion vereint Vorteile der<br />
klassischen Double-Row Techniken mit Kriterien wie zeitsparender knotenloser lateraler Reihe und<br />
verringertem Knotenimpingement. Die initiale Empfehlung lautet, die mediale Reihe mit einem Faden<br />
pro medialem Anker (pmA) zu besetzen. Die vorliegende biomechanische Studie untersucht, ob durch<br />
Modifikationen der medialen Reihe der herkömmlichen Suture Bridge-Technik verbesserte<br />
biomechanische Stabilität erzielbar ist.<br />
Methodik: Im porcinen Kadavermodell wurden biomechanisch 4 Gruppen (à n=10 Schultern) getestet,<br />
die sich ausschließlich in der Technik der „medialen Reihe“ unterscheiden: I) einfache horizontale<br />
Matratzennaht pmA<br />
II) doppelte horizontale, parallele Matratzennaht pmA<br />
III) Kreuznaht (horizontale- mit gekreuzter vertikaler Matratzennaht) pmA<br />
IV) mediale „Modified double Pulley Suture“-Technik.<br />
Nach suture bridging und lateraler Fixation mit knotenlosen Ankern erfolgte die biomechanisch<br />
zyklische Testung: je 50 Zyklen mit 60, 80, 100, 120, 140, 160, 180, 200N, anschließend load-tofailure<br />
(Zwick® Materialprüfungseinheit). Gap formation und load to failure wurden mittels opt. 3D-<br />
Meßsystem (Qualisys®) bestimmt.<br />
Ergebnisse: Versagensmodus aller Konstrukte war das Durchschneiden der Sehne durch Fäden der<br />
medialen, dann der lateralen Reihe, kein Ankerausriss trat auf. Verdoppelte mediale Augmentation der<br />
Sehne (Technik II) zeigte eine biomechanisch signifikant verbesserte Stabilität gegenüber Technik I, III<br />
und IV: 1) Höchste Stabilität bis zum Auftreten von 3 bzw. 5mm Gap formation, 2) höchste Rate an<br />
Survivors des 200N-Zyklus, 3) höchste Load-to-failure (max. Versagenslast: 368N). Die zweithöchste<br />
Stabilität wurde mit Technik IV, gefolgt von Technik I und III erzielt.<br />
Schlussfolgerung: Eine modifizierte Anwendung der Suture Bridge, insbes. die Verwendung einer<br />
doppelten medialen Matratzennaht, steigert die Primärstabilität des Konstrukts. Diese Technik<br />
ermöglicht eine gleichmäßigere Kraftübertragung zwischen Ankerfaden und Sehne und erhöht den<br />
Widerstand gegen ein mediales Durchschneiden der Sehne.<br />
Evidenzlevel: Grundlage