Energienutzungsplan Landkreis Regen
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6.3. WASSERKRAFT<br />
• Das Erneuerbare-Energien-Gesetz bietet für die Einspeisung von Strom aus Wasserkraft<br />
nicht nur ökonomische Anreize, sondern knüpft diese an ökologische Anforderungen. Durch<br />
einen erhöhten Vergütungssatz werden Modernisierungen im Sinne der ökologischen Aufwertung<br />
besonders gefördert. Der Neubau von Anlagen ist dabei nicht vorgesehen, es sei<br />
denn, er findet auf einem bereits bestehenden Querbauwerk statt.<br />
6.3.2 Wasserkraftpotential<br />
Der Neubau von Wasserkraftwerken gestaltet sich im gesamten <strong>Landkreis</strong> <strong>Regen</strong> trotz der hohen<br />
Befürwortung höchst schwierig, da das energetische Potential der Flüsse an gut geeigneten Stellen<br />
bereits zum Großteil ausgeschöpft ist. Jedoch konnten im Rahmen des ENP durchgeführte Ortsbegehungen<br />
und zahlreiche Kontakte zu Wasserkraftanlagenbetreibern vereinzelte erwähnenswerte<br />
und überprüfbare Standorte gefunden werden (siehe dazu Maßnahmenblätter). Zudem gibt es im<br />
<strong>Landkreis</strong> aktuell 23 stillgelegte und 4 vorübergehend stillgelegte Wasserkraftanlagen, welche einer<br />
Überprüfung auf Reaktivierung unterzogen werden sollten. Um belastbare Aussagen zur Anlagenreaktivierung<br />
zu ermitteln, bedarf es einer gesonderten Einzelbesichtigung und Begutachtung aller<br />
bestehenden und stillgelegten Anlagen. Dem Anlagenaus- bzw. Neubau stehen zahlreiche natur-,<br />
gewässerschutzrechtliche und politische Bestimmungen entgegenstehen (siehe 6.3.1), die nach<br />
jetzigem Stand die Neuerrichtung von Anlagen erschweren. Die Energiestrategie des <strong>Energienutzungsplan</strong>s<br />
beschränkt sich bei der Potentialermittlung für Wasserkraft deshalb ausschließlich auf<br />
mögliche Effizienzsteigerungen. Das Wasserkraftpotential für die 149 aufgeführten Anlagen liegt<br />
bei 5.696 MWh/a und ergibt sich aus zahlreichen anlagentechnischen Optimierungsmöglichkeiten<br />
bei in Betrieb befindlichen Anlagen durch (Modernisierung und Nachrüstung) 3% und 5%<br />
durch verbessertes Wassermanagement (Stau- und Abflussregulierung). Unter dem Begriff ßtauund<br />
Abflussregulierung"werden Faktoren wie beispielsweise Reibungsverluste von Durchflussrohren<br />
und Maßnahmen gegen Verschmutzung und Verlegung des Wasserzulaufs erfasst. Darüber<br />
hinaus sorgt ein gleichmäßiger Wasserfluss vor und nach der Anlageneinheit für eine höhere Effizienz<br />
und Wirkungsgrad der Anlage, dies lässt sich ebenfalls durch intelligentes Wassermanagement<br />
beeinflussen.<br />
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