Energienutzungsplan Landkreis Regen
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8 Energiestrategie<br />
Energiespezifische Kennzahlen zur Ermittlung der Potentiale wurden in Abstimmung mit den<br />
jeweiligen Fachleuten aus der Region an den <strong>Landkreis</strong> <strong>Regen</strong> angepasst. Die Berechnung der<br />
Potentiale orientiert sich am heutigen Stand der Technik (durch die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
der Technik ist in Zukunft eine Steigerung der Wirkungsgrade zu erwarten.) Die folgenden<br />
Auswertungen stellen die derzeitige regenerative Energieerzeugung und die Potentiale der<br />
Erneuerbaren Energien dar. In Abhängigkeit zu den Verbräuchen aus 2011 wurden die derzeitigen<br />
fossilen Anteile durch die ermittelten Potentiale ersetzt.<br />
8.1 Strom<br />
Der gesamte Strombedarf des <strong>Landkreis</strong>es kann mittels der errechneten Potentiale um ca. 30%<br />
gegenüber dem jetzigen Stand (2012) reduziert werden. Dieser Wert lässt sich in ein Einspar- und<br />
ein Effizienzpotential unterteilen. Das Einsparpotential beschreibt im Grunde einen bewussteren<br />
Umgang mit Energie im Privaten sowie am Arbeitsplatz. Dieses bewusstere Energieverhalten ist<br />
erlernbar und nicht mit einem Verzicht auf Komfort oder Einschränkungen im Alltag verbunden,<br />
zudem sind damit keine Investitionen (lediglich Informationsbeschaffung oder Schulung bzw.<br />
Bewusstseinsbildung) verbunden. Die Effekte hingegen sind beträchtlich, ca. 11% des gesamten<br />
Stromverbrauchs des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Regen</strong> ließen sich dadurch einsparen. Pro Haushalt bedeutet<br />
dies eine Einsparung von durchschnittlich 300 e/a (bei einem derzeitigen Verbrauchspreis von<br />
0,26 e/kWh - Ökostrom). Das Effizienzpotential liegt bei ca. 18% des Gesamtstromverbrauchs<br />
(2012) im <strong>Landkreis</strong> <strong>Regen</strong>. Dieses Potential umfasst kleininvestive Maßnahmen, wie beispielsweise<br />
die Anschaffung von bzw. den Austausch von Altgeräten durch energieeffizientere Elektrogeräte<br />
(Kühlgeräte, Beleuchtungseinheiten, usw.) oder die Aufrüstung/Reparatur von Bestandsgeräten<br />
(Austausch des Dichtmaterials bei Kühl- und Gefriergeräten).<br />
Die Gesamtsumme der derzeitigen Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien übersteigt, zusammen<br />
mit den ermittelten Ausbaupotentialen, bei weitem den derzeitigen Stromverbrauch des<br />
<strong>Landkreis</strong>es (vgl. Abb. 16). Dies liegt vor allem an dem hohen Windkraftpotential in einigen<br />
Kommunen <strong>Regen</strong>s ( vgl. Abb. 17). Das Windpotential ist maßgeblich durch die Vorgaben des<br />
Regionalen Planungsverbandes beschränkt. Basierend auf dieser Grundlage fließen zahlreiche Planungskriterien<br />
des TCF mit ein - siehe hierzu Kapitel 6.4 - um ein realistisches Ausbaupotential<br />
zu erhalten. Zwar ist der Ausbau der Windkraft im <strong>Landkreis</strong> teilweise sehr umstritten und auch<br />
die jüngsten politischen Aussagen sprechen tendenziell für einen nur mäßigen Zubau, aber die<br />
Kumulation der Potentiale Wind, Wasser, Solar, Biomasse, Einsparung und Effizienz reichen zur<br />
bilanziellen Deckung des Strombedarfs nicht aus. Rund 90% könnten dadurch abgedeckt werden,<br />
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