Die Wald
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Zur Bewirtschaftung des Gebirgswaldes (Fi-Wälder Nr. 53, 55, 57, 60 60*)<br />
In den Fi-<strong>Wald</strong>gesellschaften der hochmontanen<br />
und subalpinen Stufe ist die<br />
dominierende Stellung der Fi charakteristisch.<br />
Andere Baumarten wie Ta,<br />
Fö, BFö, BAh etc. spielen nur eine<br />
Nebenrolle. Steile (>50%) subalpine<br />
Fi-Wälder sind auch im Naturzustand<br />
unregelmässig und locker aufgebaut.<br />
Im Gebirgswald überlagern häufig<br />
exogene Faktoren wie: bisherige<br />
Bewirtschaftung (Kahlschlag, Beweidung),<br />
aktueller Zustand und Struktur<br />
des Bestandes, unter Umständen die<br />
standörtlichen Gegebenheiten der<br />
<strong>Wald</strong>gesellschaften. Der lokale Kleinstandort<br />
kann wichtiger sein, als die<br />
grossflächigere Standortseinheit. So ist<br />
es möglich, dass die Unterschiede der<br />
Kleinstandorte innerhalb einer <strong>Wald</strong>gesellschaft<br />
grösser sind, als zwischen<br />
den verschiedenen <strong>Wald</strong>gesellschaften.<br />
Darum lassen sich im Gebirgswald<br />
keine Regeln zur Bewirtschaftung der<br />
einzelnen <strong>Wald</strong>gesellschaften aufstellen,<br />
die ohne Ausnahme Gültigkeit<br />
hätten. In jedem Falle ist der lokale<br />
Mikrostandort einzubeziehen sowie<br />
alle übrigen Einflüsse, die in der vegetationskundlich<br />
definierten <strong>Wald</strong>gesellschaft<br />
nicht zum Ausdruck kommen<br />
(Kulturgeschichte, Sukzessionsstadium<br />
etc.). Darum sind die folgenden<br />
Ausführungen für die Bewirtschaftung<br />
des Gebirgswaldes ebenso<br />
wichtig, wie die Bemerkung zu den<br />
einzelnen Gesellschaften. Zudem sind<br />
persönliche, intensive Beobachtungen<br />
unerlässlich.<br />
Struktur des Gebirgswaldes<br />
Beim Betrachten des Gebirgswaldes -<br />
besonders der steileren Lagen - fällt<br />
auf, dass neben relativ geschlossenen<br />
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<strong>Wald</strong>partien immer auch baumlose<br />
Flächen vorhanden sind. Aber auch<br />
die geschlossen scheinenden Partien<br />
offenbaren sich beim genaueren Hinsehen<br />
als Mosaik von dichteren Baumkollektiven<br />
und offenen Flächen. Aufgrund<br />
dieser Beobachtungen gelangt<br />
BISCHOFF (1987) zur Auffassung,<br />
dass der steile Gebirgswald ein offenes<br />
System von <strong>Wald</strong> und Nichtwald ist,<br />
das von Erosionskräften durchflossen<br />
wird.<br />
Offene Stellen sind im Gebirgswald<br />
durchaus normal und sogar nötig, da<br />
hier die Erosionskräfte (Schnee, Wind,<br />
Wasser) kanalisiert und abgeführt werden,<br />
ohne dass der <strong>Wald</strong> gefährdet<br />
wird. Der <strong>Wald</strong> ist also so aufgebaut,<br />
dass die heftigen Erosionskräfte aufgeteilt<br />
werden in kleinere, weniger<br />
schädliche Einzelereignisse, die über<br />
eigentliche «Nichtwaldstandorte»<br />
(Rinnen, Gräben) abgeleitet werden;<br />
sodass die waldfreundlichen Standorte<br />
(Rippen, Grate) nicht gefährdet werden<br />
und dauernd bestockt bleiben.<br />
<strong>Die</strong>ses Wechselspiel von Nachgeben und<br />
Beharren ist also ein grundsätzliches<br />
Überlebensprinzip des Gebirgswaldes.<br />
<strong>Die</strong> zwischen den relativ stabilen<br />
<strong>Wald</strong>standorten gelegenen «Nichtwaldstandorte»<br />
oder «waldfeindlichen<br />
Standorte» sind meist auf weichem<br />
Grundgestein gelegen, welches stärker<br />
erodiert und ausgeschwemmt wurde<br />
und Vertiefungen, Rinnen und Tälchen<br />
bildete. Demgegenüber sind härtere<br />
Gesteinsschichten resistenter,<br />
werden weniger abgetragen und bilden<br />
Rippen und Grate. Sie apern früher<br />
aus und haben deshalb eine wesentlich<br />
längere Vegetationszeit (20-70% mehr),<br />
was z.B. bei Aufforstungen erfolgsentscheidend<br />
sein kann. Dazu kommt,