Die Wald
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2. <strong>Die</strong> Bedeutung der <strong>Wald</strong>-Standortskarte<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wald</strong>gesellschaften (= Einheiten), die wie erwähnt bestimmten Standorten<br />
entsprechen, liefern Informationen für fast jede Planung und jede Tätigkeit im<br />
<strong>Wald</strong>.<br />
Der erste Schritt jeder <strong>Wald</strong>planung ist, zu entscheiden, welche der vielfältigen<br />
und oft widersprüchlichen <strong>Wald</strong>-«Funktionen» in der betreffenden <strong>Wald</strong>fläche<br />
Vorrang hat.<br />
Soll in erster Linie Qualitätsholz produziert werden, das möglichst gut genutzt<br />
werden soll? Sollen Naturschutzabsichten im Vordergrund stehen? Hat die<br />
Funktion als Schutzwald gegen Naturgewalten Priorität?<br />
Für diese übergeordneten, oft politisch gefällten Entscheide liefert die Standortskarte<br />
unentbehrliche Grundlagen.<br />
Ist man sich im klaren über die Zielvorstellungen, kann die Karte weiter benutzt<br />
werden, um diese Ziele zu erreichen. <strong>Die</strong>s ist das Thema der nächsten Unterkapitel.<br />
2.1. Standortskarte und <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
<strong>Die</strong> Anforderungen der Menschen an «ihren» <strong>Wald</strong> haben sich im Laufe der<br />
Geschichte immer wieder verändert; parallel zu den sich wandelnden Grundbedürfnissen<br />
der Bevölkerung.<br />
So wurde der <strong>Wald</strong> vom Holz- und Nahrungsmittel-Lieferanten zum Bauholzproduzenten<br />
und Garanten für den Schutz der Siedlungen und Verkehrswege<br />
vor Steinschlag, Rüfegang und Lawinen.<br />
Heute sind der naturkundliche Wert und die Bedeutung des <strong>Wald</strong>es für die<br />
Erholung in den Vordergrund gerückt.<br />
<strong>Die</strong> Zielsetzungen des modemen <strong>Wald</strong>baus lassen sich wie folgt umschreiben:<br />
1. Bestmögliche Ausnützung der Wuchskraft des Standorts (= Ertragsfähigkeit)<br />
und der bestehenden Bestände (= Ertragsvermögen), d.h. die Erzeugung von<br />
Holz in grosser Quantität und hoher Qualität.<br />
2. Erhaltung oder Hebung der Bodenfruchtbarkeit auch für nachfolgende Generationen<br />
(= Nachhaltigkeit im weiteren Sinne).<br />
3. Erzielen von Beständen mit guter Standfestigkeit, guter Gesundheit des Einzelbaumes<br />
und günstigem Aufbau des Kollektives; d.h. Wälder mit einer hohen<br />
ökologischen Stabilität, was wiederum eine geringe Krisenanfälligkeit bedeutet.<br />
4. Der <strong>Wald</strong> soll Schutz vor Naturgewalten gewähren, für die Erholung geeignet<br />
sein, sowie Natur- und Landschaftsschutzaufgaben erfüllen.<br />
5. Der dazu nötige Pflege- und Ernte-Aufwand soll minimal gehalten werden.<br />
<strong>Die</strong>se zum Teil gegensätzlichen Forderungen unter einen Hut zu bringen und<br />
langfristig sicherzustellen, ist die grosse Aufgabe des Försters.<br />
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