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Die Wald

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kollektive eher destabilisiert als stabilisiert.<br />

Es ist darum meistens besser,<br />

entweder das geschlossene Kollektiv<br />

stehen zu lassen, oder dann gleich eine<br />

ganze Rotte zu entfernen.<br />

Hingegen sind destabilisierende Elemente,<br />

d.h. labile Bestandesmitglieder,<br />

die ihre Nachbarn gefährden, zu<br />

eliminieren. Oft werden Bäume an<br />

waldfeindlichen Stellen wie in Rinnen,<br />

am Hangfuss von Steilhängen oder am<br />

Fusse von Felswänden zu solchen<br />

destabilisierenden Elementen.<br />

Destabilisiert und darum gefährdet<br />

sind auch ungepflegte, künstlich<br />

begründete Bestände. Es handelt sich<br />

in der Regel um reine Fi-Bestockungen,<br />

die gleichaltrig und gleichförmig<br />

sind. Hier besteht die Gefahr von<br />

Zusammenbrüchen. Darum sollen<br />

relativ stabile Kleinkollektive vorsichtig<br />

gefördert werden, und in zweiter<br />

Linie nötigenfalls auch stabile Einzelbäume.<br />

<strong>Die</strong> Eingriffe sollen schwach<br />

aber häufig vorgenommen werden.<br />

In künstlich begründeten Beständen<br />

muss die Pflege schon sehr früh erfolgen,<br />

und es soll ein mehr oder weniger<br />

deutlich gekammerter Bestand mit<br />

kleinen, stabilen Rotten entstehen, ein<br />

«<strong>Wald</strong> aus Wäldchen». <strong>Die</strong> Zwischenräume<br />

zwischen den «Wäldchen» sollen<br />

aber behutsam geschaffen werden,<br />

über einen Zeitraum von 15-20 Jahren:<br />

so entstehen stabile Bestände, welche<br />

die Ausbildung gruppenförmiger Plenterstrukturen<br />

erlauben.<br />

Es wird oft befürchtet, naturnahe<br />

Gebirgswälder seien infolge Überalterung<br />

vom Zusammenbruch bedroht.<br />

<strong>Die</strong> wissenschaftliche Untersuchung<br />

von Gebirgswäldern zeigt, dass in solchen<br />

Wäldern eine «Umtriebszeit»,<br />

d.h. der Zeitraum von VeIjÜDgung zu<br />

VeIjüngung mehrere Jahrhunderte<br />

dauern kann. Es darf angenommen<br />

werden, dass naturnahe, stufige<br />

Gebirgswälder nicht einfach allgemein<br />

wegen Überalterung zusammenbrechen<br />

werden. Vielmehr sind Zusammenl:!rüche,<br />

auf grund von allgemeinen<br />

Schwächungen wie z.B. unzweckmässige<br />

Bewirtschaftung, Luftirnmissionen<br />

etc., zu befürchten, oder sie<br />

betreffen einförmige, durch Aufforstungen<br />

geschaffene Bestockungen.<br />

Literatur: BISCHOFF (1987),<br />

IMBECK und OTT (1987), MAYER<br />

(1983), OTT (1978 und 1988), LIE­<br />

NERT et al. (1982)<br />

Seite 136: Verjüngungsgünstige<br />

Standorte im Gebirgswald<br />

137

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