Die Wald
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23.2. Immissionen und WtIdschäden<br />
<strong>Die</strong> extreme Industriealisierung und Motorisierung der vergangenen vier Dekaden<br />
belasten uns und unsere Umwelt mit riesigen Mengen von Schadstoffen.<br />
<strong>Die</strong>se werden durch die Luft verfrachtet und gelangen so direkt oder über den<br />
Regen in den <strong>Wald</strong>, wo sie an Nadeln und Blättern oder im Boden an den Wurzeln<br />
Schäden und Krankheiten hervorrufen, die zum Absterben einzelner<br />
Bäume oder ganzer Bestände führen können. <strong>Die</strong> durch die Luftverschmutzung<br />
als Primär-Ursache geschwächten Bäume sind gegenüber Sekundärschäden wie<br />
Borkenkäferkalamitäten und bakterielle, virose und pilzliche Epidemien anfälliger.<br />
<strong>Die</strong> unter dem Stichwort «<strong>Wald</strong>sterben» zusammengefaSsten Symptome<br />
haben heute erschreckende Ausmasse angenommen, und noch immer ist kein<br />
Ende dieser Entwicklung abzusehen.<br />
Das Ausrnass der <strong>Wald</strong>schäden und die Dynamik ihrer Entwicklung werden laufend<br />
durch das GEW4.-<strong>Wald</strong>schadeninventarverfolgt; einem aufwendigen Untersuchungsprogramm<br />
aus Dauerbeobachtungsflächen, Infrarot-Luftbildauswertungen,<br />
Bodenuntersuchungen etc.<br />
Es muss aber an dieser Stelle festgehalten werden, dass von forstlicher Seite<br />
wenig unternommen werden kann, um diese fatale Situation entscheidend zu<br />
verbessern. Bestenfalls können mittels geeigneter Durchforstungsverfahren<br />
gewisse Verzögerungen im Krankheitsverlauf erreicht werden.<br />
<strong>Die</strong> Situation kann nur durch Massnahmen an der Quelle, d.h. bei den Verursachern<br />
Industrie, Verkehr, Hausheizung etc. entscheidend gebessert werden.<br />
Ob die <strong>Wald</strong>schäden mit gewissen Standorten korrelieren, kann heute noch<br />
nicht schlüssig nachgewiesen werden. <strong>Die</strong> Standortskarte könnte ein Hilfsmittel<br />
sein, um abzuklären, ob allenfalls eine Beziehung zwischen dem Standort und<br />
der Bewirtschaftung einerseits und den <strong>Wald</strong>schäden andererseits besteht oder<br />
nicht. .<br />
Der Eintrag von Stickstoff und anderen Pflanzennährstoffen beeinflussen die<br />
Zusammensetzung der Vegetation. KUHN und Mitarb. (1987) haben anband<br />
von pflanzensoziologischen Zweitaufnahmen gezeigt, dass sich seit den 30er<br />
Jahren der Artemeichtum von Gräsern, Kräutern und Sträuchern um etwa 30%<br />
vermindert hat. Dafür treten Nährstoffzeiger ganz unerwartet aufbislang armen<br />
Standorten auf. Der Einfluss dieser Veränderungen auf die Gültigkeit der Kartierung<br />
kann heute noch nicht abgeschätzt werden.<br />
233. Holzmarkt in der Zukunft<br />
Ohne Zweifel darf angenommen werden, dass weltweit der Bedarf an Rohstoffen,<br />
so auch an Nutz- und Brennholz, in 100 oder 150 Jahren ebenso gross sein<br />
wird wie heute. <strong>Die</strong>s gilt auch für das Fürstentum Liechtenstein, wo das Holz als<br />
einziger, nachhaltig erzeugbarer Rohstoff eine wichtige Rolle spielt. Holz ist ein<br />
enorm vielseitig anwendbarer Bau- und Werkstoff, der mit sehr geringem Energieaufwand<br />
(im Verhältnis zu z.B. Aluminium und Stahl) gewonnen wird. Dank<br />
der guten Verteilung des <strong>Wald</strong>es und der Holzverarbeitungsindustrie, gelangt<br />
das Holz über minimale Transportdistanzen zum Verbraucher, oder dient in<br />
ländlichen Gebieten direkt als einheimischer Energieträger. Hier dürfte durch<br />
die knapper werdenden Energieresourcen das Brennholz - speziell die Harthölzer<br />
- wieder an Bedeutung gewinnen. Alle Erzeugnisse aus Holz können nach<br />
ihrem Einsatz als Baustoff etc. immer noch als Energielieferanten dienen.<br />
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