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Die Wald

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Dem Förster stellt sich bei der BestandesbegTÜndung und der Jungwuchspflege<br />

die folgenschwere Frage, welche Holzart und welche Sortimente in ferner<br />

Zukunft gefragt sein werden. Eine auf dem heutigen Wissensstand basierende<br />

rein wirtschaftlich motivierte Prognose, welche die eine oder andere Baumart<br />

favorisieren will, kann zu Fehlentscheiden führen, wie sie auch in der Vergangenheit<br />

keine Seltenheit waren. Denn die Sortimentsansprüche ändern als<br />

Folge der raschen technologischen Entwicklung und des modeabhängigen<br />

Marktgeschehens immer schneller und grundsätzlicher. Gültige Voraussagen<br />

werden aus diesen Gründen je länger je schwieriger. Nur eines ist sicher: Holz<br />

wird auch in Zukunft gebraucht werden, so/ern es in guter Qualität angeboten wird.<br />

Welche Baumarten «in Mode» sein werden, ist aber ungewiss. Der Bewirtschafter<br />

wäre nun schlecht beraten, wenn er sich in dieser Situation auf einige wenige<br />

Baumarten beschränken würde. Zum einen könnte er dann aufNachfragewechsel<br />

kaum reagieren, und zum andern könnte er nicht auf allen Standorten Qualitätsholz<br />

erzeugen. Gute Qualitätshölzer wachsen nur auf ihnen entsprechenden<br />

Standorten und bei fachmännischer Pflege.<br />

Mit guten Gründen kann heute angenommen werden, dass die Wertschätzung<br />

einheimischer Harthölzer und «edler» Sortimente einer Trendwende entgegengeht,<br />

die u.a. mit dem absehbaren Versiegen der Hartholzimporte aus den tropischen<br />

Regenwaldgebieten zusammenhängt. Entsprechend ist mit einer steigenden<br />

Nachfrage nach inländischen Edellaubhölzern zu rechnen.<br />

Andererseits bleibt beim Massenprodukt Nadelholz weiterhin ein enormer<br />

Konkurrenzdruck aus Billiglohnländern und aus Ländern mit Kahlschlagwirtschaft<br />

bestehen. Dazu kommt ferner, dass die Fortschritte der Holzverarbeitungstechnologie<br />

die Verwendung praktisch aller Holzarten erlauben wird, so<br />

dass traditionelle Schranken ihrer Anwendung aufgehoben werden, und den<br />

Einsatz von Hartholz zum Beispiel in Tragkonstruktionen ermöglichen wird.<br />

Eine Reihe einheimischer Baumarten wurde bisher eher stiefmütterlich behandelt.<br />

<strong>Die</strong>s betrifft u.a. den Spitzahorn, den Feldahorn, die Birke, die Mehlbeere,<br />

die Elsbeere, die Traubenkirsche, die Feldulme und die Eibe. <strong>Die</strong> vorliegende<br />

Standortskartierung erlaubt nun, die geeigneten <strong>Wald</strong>gesellschaften zur Pflege<br />

dieser «Stiefkinder» auszunützen. <strong>Die</strong> Nachfrage nach seltenen Hölzern hängt<br />

nicht zuletzt vom Angebot ab!<br />

Ausschlaggebend im Kampf um Marktanteile bei Bau- und Werkstoffen sind<br />

neben den Preisen die Verlässlichkeit und Stetigkeit der Bedarfsdeckung (konstante<br />

Qualität und kurze Lieferfristen!). Gerade beim Holz ist diese Forderung<br />

dank der gut organisierten und nachhaltig arbeitenden Forstwirtschaft weitgehend<br />

erfüllt. <strong>Die</strong> Nachhaltigkeit des Holzangebotes steht und fällt aber mit der<br />

ökologischen und physikalischen Stabilität der Wälder. Windwürfe sowie Insekten-Kalamitäten<br />

bringen immer Unruhe und damit instabile Preise auf dem<br />

Holzmarkt.<br />

Allein vom Gesichtspunkt der zukünftigen Holzverwertung aus betrachtet, sind<br />

grosse Anstrengungen zur Verwirklichung naturnaher <strong>Wald</strong>ungen mit hohem<br />

Laubholz-Anteil gerechtfertigt.<br />

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