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Die Wald

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8.8. Beurteilung der Wälder<br />

Charakteristisch für die Situation des <strong>Wald</strong>es im Fürstentum Liechtenstein ist<br />

die einmalige Vielfalt verschiedenster <strong>Wald</strong>gesellschaften auf kleinstem Raum.<br />

Dank der besonderen Topographie des Landes, die aus der Rheinebene (ca. 500<br />

m) über wenige km hinauf bis an die <strong>Wald</strong>grenze und höher führt, treffen wir<br />

hier einen Grossteil der bei ELLENBERG und KLÖTZLI (1972) für die<br />

Schweiz beschriebenen Pflanzengesellschaften an. Im Rheintal fmden wir ein<br />

eher ozeanisches Klima, im Regenschatten des Drei-Schwestern-Massives<br />

(Saminatal) dagegen kontinentale Bedingungen, was die Entwicklung verschiedener<br />

Pflanzengesellschaften zur Folge hatte. Weitere starke Einwirkungen auf<br />

die Vegetation sind der Föhn, der vor allem das Rheintal beeinflusst, sowie die<br />

Geologie. Neben verschiedenen Kalk- und Dolomitgesteinen, die in unterschiedlichen<br />

Härten vorkommen, fmden wir im oberen Saminatal auch eine<br />

Unterlage aus saurem Sandstein, deren Einfluss auf die darüberliegende Vegetation<br />

deutlich hervortritt.<br />

Im Rheintal fmden wir die submontanen Buchenwälder: <strong>Die</strong> sehr produktiven<br />

<strong>Wald</strong>meister-Buchenwälder (Nr. 6, 7), die auf grund der mittleren Wasser- und<br />

pH-Verhältnisse im Boden dem <strong>Wald</strong>bauer grösste Freiheiten lassen; die Kalk­<br />

Buchenwälder (Nr. 9, 10), die recht wüchsig sind, aber infolge gelegentlicher<br />

Sommertrockenheit etwas geringere waldbauliche Freiheit zulassen; wie auch<br />

den Standort des Aronstab-Buchenwaldes (Nr. 11), der sehr produktiv ist, aber<br />

infolge der hohen Bodenfeuchte eine etwas eingeschränkte Baumartenpalette<br />

aufweist. <strong>Die</strong>se submontanen Buchenwaldgesellschaften nehmen gut 10% der<br />

<strong>Wald</strong>fläche ein.<br />

Ebenso gross ist der Flächenanteil des montanen Zahnwurz-Buchenwaldes (Nr.<br />

12), dessen Wüchsigkeit gut ist, und dessen Freiheit bei der Baumartenwahl<br />

ebenfalls durch eine Austrocknungstendenz in Trockenperioden etwas eingeschränkt<br />

ist. Im montanen Bereich fmden wir auch die <strong>Wald</strong>hirse-Buchenwälder<br />

(Nr. 8), die sich durch hohe Produktivität und grosse waldbauliche Freiheit auszeichnen.<br />

Ab etwa 900 m ü.M. treten die hochmontanen Tarmen-Buchenwälder (Nr. 18,<br />

19, 20) auf, mit einem Flächenanteil von knapp 10%. Es handelt sich um recht<br />

wüchsige Standorte, deren Baumartenpalette durch das montane Klima eingeschränkt<br />

ist.<br />

Dazwischen fmden sich immer wieder Spezialstandorte, die aber meist nur<br />

geringe Flächenanteile einnehmen: Den Steilhang-Eiben-Buchenwald (Nr. 17),<br />

die übrigen trockenen Orchideen-Buchenwälder (Nr. 14, 15, 16) und den Linden-Zahnwurz-Buchenwald<br />

an Schutthängen (Nr. 13). <strong>Die</strong>se mit insgesamt 10%<br />

an der <strong>Wald</strong>fläche beteiligten Gesellschaften sind weniger wüchsig und sind<br />

durch Trockenheit oder Schuttrieseln auf Baumarten aus dem Naturwald<br />

beschränkt.<br />

Aufvielen Standorten wird die Buche von anderen Laubbäumen verdrängt, sei<br />

es, dass die Böden zu nass oder zu trocken sind, oder aus anderen Gründen der<br />

Buche nicht mehr zusagen. Dazu gehören die Ahorn-Buchenwälder (Nr. 21), die<br />

Hirschzungen-Ahornwälder (Nr.22), die Turinermeister-Ahornwälder (Nr. 24)<br />

und die Lindenmischwälder (Nr. 25). Bei diesen Standorten besteht keine grosse<br />

Freiheit in der Baumartenauswahl, es gedeihen praktisch nur Bäume, die auch<br />

im Naturwald auftreten.<br />

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