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Die Wald

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Im Fürstentum Liechtenstein tritt die Bedeutung der Schutzwirkung des <strong>Wald</strong>es<br />

durch die extreme Steilheit und den gebirgigen Charakter im Berggebiet<br />

noch akzentuierter hervor, da die Naturgewalten hier viel stärker wirken als im<br />

Flachland.<br />

<strong>Die</strong> gewaltige Kraft der Erosion zeigt sich mit aller Deutlichkeit am Beispiel der<br />

zahlreichen Rüfen, die den <strong>Wald</strong> von der Wasserscheide bis zum Talgrund zerfurchen<br />

und bei jedem Unwetter grosse Mengen von Feinerde, Steinen und<br />

Felsbrocken in die Tiefe führen.<br />

Nur ein stabiler, naturnah aufgebauter <strong>Wald</strong> kann aber langfristig die menschlichen<br />

Schutzansprüche befriedigen.<br />

Mit der Standortskarte hat nun der Bewirtschafter eine Beschreibung des Naturzustandes<br />

dieser Wälder, auf die er mit den Pflegemassnahmen hinarbeiten<br />

kann.<br />

2.2.2. Naturschutz<br />

Im Fürstentum Liechtenstein bildete der <strong>Wald</strong> im Allgemeinen bis zur klimatischen<br />

<strong>Wald</strong>grenze die natürliche Vegetationsform. Durch Bewirtschaftung<br />

wurde der <strong>Wald</strong> auf die heute vorhandenen Flächen reduziert.<br />

Der <strong>Wald</strong> bietet Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, undje zahlreicher die<br />

natürlichen <strong>Wald</strong>gesellschaften in einem Gebiet vorkommen, desto grösser ist<br />

die Artenvielfalt. <strong>Die</strong>se Artenzusammensetzung im <strong>Wald</strong> wird durch die forstliche<br />

Bewirtschaftungsart und -form verändert. In Abweichung von der potentiellen,<br />

natürlichen <strong>Wald</strong>gesellschaft weisen Wirtschaftswälder, insbesondere<br />

künstlich begründete Monokulturen, meist eine stark verminderte Artenzahl<br />

auf. <strong>Die</strong>se Beeinträchtigung des naturnahen <strong>Wald</strong>bestandes ist in ökologischer<br />

Hinsicht problematisch. Andererseits tragen Niederwälder, Schlagflächen und<br />

Weidewälder oder andere, durch menschliche Bewirtschaftung bewirkte Strukturen,<br />

zu einer Erhöhung der Artenvielfalt bei.<br />

Folgende <strong>Wald</strong>bestände weisen nun eine herausragende naturkundliche Bedeutung<br />

auf:<br />

- Lebensräume und Vorkommen seltener Pflanzen-, Pilz- oder Tierarten<br />

- Seltene <strong>Wald</strong>gesellschaften<br />

- Besonders typische, naturnah ausgebildete Flächen verbreiteter <strong>Wald</strong>gesellschaften<br />

- Altholzbestände<br />

- Urwälder oder urwaldähnliche Bestände<br />

- <strong>Wald</strong>bestände mit Bewirtschaftungsformen, die Zeugen einer früheren<br />

Kulturlandschaft sind<br />

- Geomorphologisch interessante Geländeformen.<br />

Zu ihrer Erhaltung ist die Bezeichnung der genauen Entwicklungsziele und der<br />

Bewirtschaftungsmassnahmen notwendig.<br />

Dazu wurde parallel zur Kartierung ein Inventar dieser Objekte erstellt. In dieser<br />

Arbeit werden neben der vegetationskundlichen Kartierung auch Angaben über<br />

<strong>Wald</strong>strukturen, Flora und Fauna sowie landschaftliche Aspekte mit einbezogen<br />

(BROGGI und WILLI, in Vorb.).<br />

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