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Nyelvtudományi közlemények 91. kötet (1990)

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94 C. J. HUTTERER<br />

verfault, modrig', stumelo/stumeli 'stumm'. Konsonantisch auslautende<br />

einstämmige Adjektive sind indeklinabel und können in dieser Form auch<br />

als Adverbien verwendet werden, vgl. svax 'schwach', mat 'matt, müde', höx<br />

'hoch', khurc 'kurz' usw.<br />

Schon Finck ist darauf aufmerksam geworden, daß bei der Übernahme<br />

von deutschen Verben dem deutschen Wortstamm ein Infix -r- angehängt<br />

wird, dem dann die Endungen bzw. auch Tempus- und sonstige Zeichen<br />

folgen, vgl. (pfeif->) pfaifrel 'pfeift', (bad->) pädrel 'badet', (läut->)<br />

laitrel 'läuten', (wünsch->) vincrel 'wünschen', (wachs->) vaksrel 'wächst',<br />

(hau->) hauwreî 'haut', (spaß->)späsrel 'spaßt' usw. Bei stammauslautendem<br />

Nasal bzw. Lateral und Tremulant fällt dieses -r- weg: vönel<br />

'wohnt', khiclel 'kitzelt', spuvrel 'spart: sammelt', desgleichen nach -x-, vgl.<br />

(schnarch->) snorxel 'schnarcht'. Nach -c ist auch der Schwund möglich,<br />

z.B. (putz->) pucrel 'putzt', aber (schwitz->) svicel 'schwitzt'.<br />

Die Konkretisierung der Bedeutung erfolgt mit Hilfe von Adverbien<br />

nach dem Vorbild der deutschen sog. trennbaren Präfixe, vgl. etwa dzal<br />

'geht' —•> dzal vri '(her-/hin-)ausgehen', dzal dren '(her-/hin-)eingehen', dzal<br />

glan 'vorwärts/nach vorn bzw. vorgehen', dzal pâli 'zurückgehen', dzal tëli<br />

'(her-/hin-)untergehen', usw. Auch stofflich deutsch sind die Konverbien<br />

(zu->) cu und (weg->) vek, vgl. cakrel 'deckt' —» cakrel cu 'deckt zu', dzal vek<br />

'geht weg', so auch mit (fort->) fuvrt, z.B. dzal fuvrt 'geht fort'. Während<br />

diese Elemente dem Verb nachgestellt werden, geht das aus dem Deutschen<br />

entlehnte (ver->) fer-/for- dem Verb immer voraus: phagrel 'bricht' —» ferphagrel<br />

'zerbricht', dzal 'geht' —> ferdzal/fordzal 'vergeht (Zeit)'.<br />

•Im System der sog. Zahlwörter ist der Einfluß des Deutschen besonders<br />

stark. Ordinalia und Multiplikativa können nur in deutscher Weise gebildet<br />

werden: ersto/erstou 'erster', duitomöli 'das zweitemal', duimöli 'zweimal',<br />

und als Lehnbildung penger diii 'selbander' (

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