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PC Magazin Classic XXL Windows Desinfector (Vorschau)

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Mobile computing<br />

Auch Daimler-Benz wird analoge Armaturen aus dem Fahrzeuginneren verbannen. Das virtuelle Cockpit im<br />

Bild ist allerdings nur eine Designstudie (Concept Car).<br />

Doch fährt Google mit Android genau genommen<br />

schon seit geraumer Zeit in den<br />

unterschiedlichsten Wagen mit. Und weil<br />

mit der Beliebtheit der Android-Smartphones<br />

auch ihre Anzahl stetig wächst,<br />

wird es immer schwieriger, sie in die Fahrzeuge<br />

zu integrieren. Um ihre Bemühungen<br />

zu bündeln und Kosten zu sparen, arbeiten<br />

Autohersteller, Zulieferer und die Großen<br />

der IT-Branche inzwischen an einer offenen<br />

(linuxbasierten Open-Source-) Plattform für<br />

Infotainmentsysteme im Auto (GENIVI Alliance).<br />

Mobile Computer oder<br />

autonomes Fahren<br />

Letztendlich aber sind Infotainmentsysteme<br />

nur ein Mosaiksteinchen, wenn auch<br />

ein wichtiges, auf dem Weg zum Autopiloten<br />

im PKW. Daran tüftelt alles, was in der<br />

Automobil- und Computerindustrie Rang<br />

und Namen hat. Wie wichtig gerade Letztere<br />

sind, lässt sich auch daran ablesen, dass<br />

die Fortschritte beim autonomen Fahren<br />

auf Computermessen gezeigt werden.<br />

Und Danny Shapiro, Director Automotive<br />

Nvidia bringt es auf den Punkt, wenn er<br />

sagt, dass Computer der Kern des autonomen<br />

Fahrens sind. „Neben vielen Kameras<br />

sind äußerst leistungsfähige und energieeffiziente<br />

Prozessoren nötig, die optimiert<br />

suchen, natürliche Sprache verarbeiten<br />

und Objekte erkennen. Sie müssen interpretieren<br />

können, was ein Straßenschild<br />

ist, ein Auto, ein Fußgänger, ein Hund oder<br />

ein Ball, der auf die Straße rollt.“<br />

Was so trivial klingt, erfordert einen hohen<br />

Rechenaufwand, weil gigantische Datenmengen<br />

von den unterschiedlichen Sensoren<br />

und Kameras rasend schnell ausgewertet<br />

und verarbeitet werden müssen. Und so<br />

fahren in den autopilotierten Testfahrzeugen<br />

heute noch große Computer mit. Bis<br />

der serienreife virtuelle Chauffeur mit kleinen<br />

leistungsfähigen Rechnern Gas gibt,<br />

wird es wohl noch ein paar Jahre dauern.<br />

Doch sind sich Experten einig, dass autonomes<br />

Fahren 2020 Alltag sein wird.whs<br />

Sicherheitsrisiko Mittelkonsole<br />

Unfälle im Straßenverkehr passieren ganz schnell nicht nur beim Telefonieren im Auto, sondern auch, wenn der Blick zu lange auf<br />

der Karte des Navis in der Mittelkonsole haften bleibt oder die Navi-Stimme mal wieder unverständliche Anweisungen gibt.<br />

■ Dass viele Unfälle durch Ablenkung<br />

des Fahrers verursacht werden, ist<br />

hinlänglich bekannt. Der Auto Club<br />

Europa (ACE) geht sogar davon aus,<br />

dass 90 Prozent der Verkehrsunfälle auf<br />

menschliches Versagen zurückzuführen<br />

sind. Bei knapp 20 Prozent der tödlichen<br />

Unfälle soll die Ablenkung des Fahrers<br />

eine wesentliche Rolle spielen. Gründe<br />

für unkonzentriertes Fahren lassen sich<br />

viele aufzählen. Aber ganz vorne in der<br />

Liste steht die Nutzung von Mobiltelefonen<br />

und Navis. So zeigt eine Studie des<br />

Allianz Zentrums für Technik, dass mehr<br />

als die Hälfte der Fahrer (54 Prozent)<br />

verbotenerweise während der Fahrt Ziele<br />

ins Navi eingeben. Und fast drei Viertel<br />

der Fahrzeuglenker (73 Prozent) lesen das<br />

Navi-Display beim Fahren ab.<br />

Welches Gefahrenpotenzial durch die<br />

Ablenkung mit modernen Kommunikationsmitteln<br />

lauert, verdeutlicht auch Test<br />

des ACE, bei dem der Blickwinkel und<br />

die Herzfrequenz von Probanden gemessen<br />

wurde, während sie beim Fahren ein Kommunikationssystem<br />

bedienten. Besonders<br />

stark abgelenkt werden Fahrer, wenn sie ein<br />

Ziel manuell im Navi-System eingeben. Sie<br />

wenden dabei bis zu vier Mal den Blick von<br />

der Fahrbahn und beschäftigen sich auch<br />

schon mal länger als 2 Sekunden mit dem<br />

Navi. Und selbst bei der Spracheingabe ei-<br />

nes Ziels schlägt der Puls der Autofahrer<br />

schneller. So ist es also nur folgerichtig,<br />

wenn die Kommunikationssysteme in<br />

PKWs wie bei Audi von der Mittelkonsole<br />

ins Armaturenbrett wandern. Ebenso<br />

wenig überrascht es, dass der Sprachspezialist<br />

Nuance mit Hochdruck an einer<br />

natürlichen Spracheingabe, -ausgabe und<br />

-erkennung arbeitet<br />

Smartphone<br />

und Navi<br />

beeinflussen die<br />

Sicherheit beim<br />

Autofahren. Das<br />

zeigt eine Studie<br />

des Allianz<br />

Zentrums für<br />

Technik.<br />

106 www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 6/2014

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