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PC Magazin Classic XXL Windows Desinfector (Vorschau)

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DVD CD<br />

toolpaket Router- und WLAN-Tools<br />

wird unterstützt. Mit der passenden Software<br />

lassen sich dann Funktionen herauskitzeln,<br />

die der Hersteller erst für teurere<br />

Modelle vorgesehen hat. Das muss nicht<br />

beim Medienstreaming enden, prinzipiell<br />

möglich ist oft die Nutzung als Druckerserver,<br />

wenn ein USB-Port vorhanden ist oder<br />

die Funktion als autarker Bittorrent-Client.<br />

Sogar eine Implementierung von TVheadend<br />

existiert mittlerweile, womit der<br />

DSL-Router den DVB-T-Stream eines angeschlossenen<br />

Sticks an <strong>PC</strong>s, Smartphones<br />

und Tablets überträgt.<br />

Auch ohne USB-Port lassen sich Funktionen<br />

nachrüsten: So kann der DSL-Router<br />

mit DD-WRT auch auf <strong>Windows</strong>-Freigaben<br />

von NAS-Geräten zugreifen, die selbst kein<br />

DLNA-Streaming beherrschen und die so<br />

eingebundenen Inhalte zum Smart TV<br />

streamen. Auch wenn Wohl und Wehe dicht<br />

beieinander liegen, weil der Arbeitsspeicher<br />

vieler günstiger DSL-Router mit 16 Megabyte<br />

um den Faktor tausendvierundzwanzig<br />

kleiner ist als bei einem modernen <strong>PC</strong>,<br />

lohnen sich Experimente, denn viele kleine<br />

Aufgaben, die sonst wenigstens einen separaten<br />

Raspberry Pi erfordern würden, können<br />

dem DSL-Router nebenbei aufgetragen<br />

werden.<br />

Wird Ihr Gerät unterstützt? Das zeigt eine Suche in<br />

DD-WRTs Routerdatenbank. Labile Testversionen<br />

stecken hinter Other Downloads.<br />

Das Flashen der neuen<br />

Firmware gelingt über<br />

das Web-Interface (hier<br />

TP-Link).<br />

Stärken im Netzwerkbetrieb<br />

Doch die größten Stärken kann der DSL-<br />

Router mit der modifizierten Firmware im<br />

Netzwerkbereich ausspielen: Der Grund dafür<br />

ist, dass die zusätzlich im Systemkernel<br />

integrierte Unterstützung für weitgehende<br />

Firewall- oder VPN-Funktionalität (die auch<br />

das Aufspannen von abgeschotteten Gastnetzen<br />

umfasst) recht wenig zusätzlichen<br />

Arbeitsspeicher benötigt, die Konfiguration<br />

derartiger Dienste aber entweder die Änderung<br />

von Konfigurationsdateien oder aufwendige<br />

Webinterfaces benötigen würde.<br />

Auch steht das gesamte Linux-System des<br />

DSL-Routers per Fernzugriff (SSH oder Telnet)<br />

offen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit,<br />

Linux-Shell-Skripte zu starten oder diese<br />

als regelmäßige Aufgabe aufzunehmen. So<br />

lassen sich viele an sich kleine Aufgaben<br />

im Netzwerk wie Portscans oder einfache<br />

Erkennung von Einbrüchen automatisieren.<br />

Selbst wenn Sie diese Möglichkeit nicht sofort<br />

nutzen wollen, ist es oft beruhigend,<br />

zu wissen, dass der Router sich schnell um<br />

eine solche Funktionalität erweitern lässt.<br />

Im folgenden Workshop zeigen wir anhand<br />

von DD-WRT, wie Sie einen Router pimpen<br />

und um die beschriebenen Funktionen erweitern<br />

können.<br />

Nach dem Flashen ist der Router unter Umständen<br />

nicht erreichbar – in den Netzwerkeinstellungen<br />

vergeben Sie dann eine statischer Adresse.<br />

Vorteile durch neue<br />

Router-Firmware<br />

Ein aktuell gehaltenes, alternatives<br />

Betriebssystem für Ihren Router hat<br />

viele Vorteile<br />

■ Längerer Lebenszyklus durch<br />

Community-Updates<br />

■ Schnelle Reaktion auf Sicherheitslücken<br />

■ Effiziente Ausnutzung der Hardware<br />

■ Keine Rücksichtnahme auf marketingpolitische<br />

Zwänge –- was die<br />

Hardware kann, wird unterstützt<br />

■ Große Erweiterbarkeit: Bittorrent,<br />

Streamingserver, Printserver sind oft<br />

nachrüstbar<br />

■ Shellzugriff: Auf der Linux-Shell<br />

können schnell die Ursachen für<br />

langsame Übertragungen ausfindig<br />

gemacht werden<br />

■ Sichere Vernetzung: Die WRT-Firmwares<br />

bieten Nachrüstmöglichkeiten<br />

für VPN, VLAN, Tunneling oder<br />

abgeschottete Gastnetze<br />

Achtung: Wegen der Gefahr, dass ein<br />

DSL-Router nach dem Firmware-Update<br />

nicht mehr mit vollem Funktionsumfang<br />

bootet, sollten Sie die Installation von<br />

DD-WRT oder OpenWRT nur durchführen,<br />

wenn ein zweiter Router zur Verfügung<br />

steht: So ist es möglich, im Netz auf<br />

Fehlersuche zu gehen und gegebenenfalls<br />

die zum Start aus dem Netzwerk nötigen<br />

zusätzlichen Dateien herunterzuladen.<br />

1.<br />

Unterstützt mein Router<br />

DD-WRT?<br />

Notieren Sie sich zunächst die exakte<br />

Typbezeichnung Ihres Routers oder Access<br />

Points. Neben der Verkaufsbezeichnung<br />

finden Sie häufig auch Angaben zur<br />

Hardwarerevision, beispielsweise VER:2.3.<br />

Diese zusätzliche Angabe ist wichtig, da<br />

zwischen verschiedenen Hardwarerevisionen<br />

oft massive Änderungen liegen,<br />

auf die die Software eingehen muss. Mit<br />

diesen Daten rufen Sie die Hardware-Tabelle<br />

des DD-WRT-Projektes auf: dd-wrt.<br />

com/wiki/index.php/Supported_Devices. Hier<br />

finden Sie die Information, ob das Gerät<br />

von DD-WRT unterstützt wird, gegebenenfalls<br />

Links zu Diskussionen im Forum.<br />

Wichtig ist auch die Information, über wie<br />

viel Arbeitsspeicher und wie viel Flash<br />

www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 6/2014<br />

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