PC Magazin Classic XXL Windows Desinfector (Vorschau)
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DVD CD<br />
toolpaket Router- und WLAN-Tools<br />
TR-069: Kontrolle durch den Provider<br />
Über das TR-069-Protokoll greifen Provider direkt auf die Router der Kunden zu. Damit<br />
konfigurieren Sie das Gerät und beheben Fehler.<br />
■ Wenn der Router zum ersten Mal mit<br />
dem DSL-Zugang verbunden ist, kann<br />
sich dieser über TR-069 mit dem Auto<br />
Configuration Server (ACS) des Providers<br />
verbinden. Vom ACS erhält der<br />
Router dann automatisch seine PPPoE-<br />
Einwahldaten („Provisionierung“). So<br />
bleibt dem Kunden die fehlerträchtige<br />
Erstkonfiguration des Routers über das<br />
Webmenü erspart. Auch die korrekte<br />
Einrichtung der VoIP-Einstellungen für<br />
den IP-Telefonanschluss, der ebenfalls<br />
über den Router läuft, kann mit TR-069<br />
automatisch erfolgen.<br />
Zugangsdaten nicht automatisch bereitgestellt,<br />
hilft eventuell eine Nachfrage beim<br />
Support.<br />
2.<br />
Zugangsdaten mithilfe von Telnet<br />
ermitteln<br />
Falls der Provider die PPPoE-Zugangsdaten<br />
nicht herausgibt, lassen sich diese bei einer<br />
gebrandeten Fritzbox über Telnet auslesen.<br />
Dazu aktivieren Sie zunächst den Telnet-<br />
Dienst an Ihrer Fritzbox, indem Sie über<br />
ein angeschlossenes Telefon die Sonderrufnummer<br />
#96*7* wählen. Im Anschluss<br />
stellen Sie von Ihrem Rechner eine Telnet-<br />
Verbindung zu der Fritzbox her. Hierzu<br />
können Sie den <strong>Windows</strong>-eigenen Telnet-<br />
Client verwenden, den Sie sich eventuell<br />
über Start/Systemsteuerung/Programme/<br />
<strong>Windows</strong>-Funktionen aktivieren oder deaktivieren<br />
zunächst hinzufügen müssen.<br />
Bauen Sie dann über die <strong>Windows</strong>-Eingabeaufforderung<br />
mit telnet fritz.box eine<br />
Telnet-Sitzung zu Ihrer Fritzbox auf.<br />
Im Anschluss geben Sie die Zugangsdaten<br />
zur Weboberfläche des Routers ein. Ist die<br />
Verbindung hergestellt, lassen Sie sich die<br />
in der Fritzbox gespeicherten PPPoE-Zugangsdaten<br />
anzeigen. Verwenden Sie<br />
allcfgconv -C ar7 -c -o - | grep passwd<br />
um das PPPoE-Passwort auszulesen. Falls<br />
Sie auch den jeweils zugehörigen Benutzernamen<br />
benötigen, ersetzen Sie in der<br />
Befehlszeile einfach den Ausdruck passwd<br />
durch username. Notieren Sie sich die<br />
Zugangsdaten, und schließen Sie danach<br />
die Telnet-Sitzung über den Befehl killall<br />
telnetd. Testen Sie dann, ob Sie mit Ihrem<br />
alternativen Router und den ausgelesenen<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 6/2014<br />
■ Darüber hinaus lässt sich ein Router<br />
über die TR-069-Schnittstelle auch im<br />
laufenden Betrieb kontrollieren und<br />
konfigurieren. Ist TR-069 aktiviert, erhält<br />
der Provider folglich die Kontrolle über<br />
den Heimnetz-Router. Er kann das Gerät<br />
neu starten, zurücksetzen, Firmware-<br />
Updates durchführen, Logdateien löschen<br />
und beliebige weitere Einstellungen<br />
vornehmen. Welche Eingriffe der Provider<br />
tatsächlich vornimmt, ist für den Kunden<br />
nicht ersichtlich. Manche Provider stellen<br />
die Firmware ihrer Router so ein, dass ein<br />
Abschalten von TR-069 nicht möglich ist.<br />
Zugangsdaten nun eine Verbindung ins Internet<br />
herstellen können. Falls nicht, bleiben<br />
Ihnen nur noch die Optionen 3 oder 4.<br />
3.<br />
Gebrandete Fritzbox mit<br />
Original-Firmware flashen<br />
Mit dem ruKernelTool können Sie auf einen<br />
gebrandeten Fritzbox-Router die originale,<br />
voll funktionsfähige Firmware des jeweiligen<br />
AVM-Router-Modells aufspielen. Das<br />
ruKernelTool verwandelt auch einen gebrandeten<br />
Zweit-Router in einen voll funktionsfähigen<br />
AVM-Original-Router.<br />
Mit dem Befehl<br />
allcfgconv lesen Sie in<br />
einer Telnet-Sitzung die<br />
PPPoE-Zugangsdaten<br />
der Fritzbox aus.<br />
Vorsicht: Manche Provider wie zum Beispiel<br />
Mnet lassen Fritzboxen mit Original-<br />
Ffirmware auch nicht ins Netz, sondern<br />
akzeptieren nur die eigenen, gebrandeten<br />
Zwangs-Router. Wenn Sie diese Branding-<br />
Firmware durch eine originale ersetzen,<br />
können sich damit unter Umständen<br />
nicht mehr einwählen. Verwenden Sie<br />
diesen Tipp daher nur, wenn Sie sicher<br />
sind, dass er mit Ihrem Provider funktioniert<br />
oder Sie den Router nicht als DSL-<br />
Modem mehr verwenden wollen.<br />
Sind Sie sich hingegen nicht sicher, lesen<br />
Sie unter Punkt 4 weiter.<br />
Sie finden das ruKernelTool auf der Heft-<br />
DVD. Nach der Installation führt Sie ein<br />
Assistent in vier Schritten durch das Setup.<br />
Folgen Sie dabei jeweils den Empfehlungen<br />
des Assistenten. Die korrekten Einstellungen<br />
in Schritt 2 holen Sie sich mit einem<br />
Klick auf die Schaltfläche Empfehlung. Ansonsten<br />
bestätigen Sie jeweils mit Ja, Weiter<br />
oder OK. Nach Abschluss der Konfiguration<br />
erscheint das Hauptfenster des ruKernelTools<br />
im Vordergrund. Um Ihre Fritzbox<br />
mit einer neuen Firmware zu flashen, führen<br />
Sie nun die folgenden Schritte durch:<br />
• Mediasensing deaktivieren<br />
• Firmware herunterladen<br />
• Firmware entpacken<br />
• Upload der Firmware<br />
Zunächst schalten Sie das Mediasensing<br />
Ihres LAN-Adapters am <strong>PC</strong> oder Notebook<br />
ab, denn nur so funktioniert später der Upload<br />
der Firmware vom <strong>PC</strong> auf die Fritzbox.<br />
Damit die Funktion deaktiviert wird, muss<br />
Ihr <strong>PC</strong> neu gestartet werden. Im Anschluss<br />
laden Sie sich dann unter dem Reiter Firmware-Downloads<br />
die zu Ihrem Fritzbox-Modell<br />
passende Firmware herunter.<br />
Der <strong>Windows</strong>-eigene Telnet-Client lässt sich über<br />
die Systemsteuerung aktivieren.<br />
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