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internationale mathematische nachrichten - Österreichische ...

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DAS INSTITUT FÜR INDUSTRIEMATHEMATIK<br />

DER<br />

JOHANNES–KEPLER–UNIVERSITÄT LINZ<br />

Heinz W. Engl<br />

Die Einrichtung des Ordinariats für Industriemathematik im Jahr 1987<br />

beruhte auf einem Sponsoringmodell: Die damalige VOEST Alpine AG verpflichtete<br />

sich, für fünf Jahre die Kosten zweier Assistentenstellen und gewisse<br />

Nebenkosten zu tragen, wofür ihr als Gegenleistung für diesen Zeitraum<br />

Kapazität für einvernehmlich festzulegende Forschungsthemen in ihrem Interesse<br />

im Ausmaß der Hälfte der gesponserten Kosten zur Verfügung stand.<br />

Das Berufungsverfahren (auf das der Sponsor weder Einfluß hatte noch<br />

nahm) endete mit der Berufung des Autors (damals Gastprofessor in Klagenfurt<br />

und dort mit dem Aufbau von Kontakten zwischen Universität und<br />

Wirtschaft beschäftigt) zum 1.7.1988. Das Ordinariat, das seit Einführung<br />

des UOG 93 ein eigenes Institut ist, was angesichts der umfangreichen Drittmittel<br />

(etwa 45 Millionen Schilling seit Gründung) und der damit verbundenen<br />

Verantwortung unerläßlich ist, wird damit heuer 10 Jahre alt, ein Anlaß,<br />

Bilanz zu ziehen.<br />

Das Institut für Industriemathematik verfügt über vier bundesfinanzierte<br />

Assistentenstellen, von denen zwei mit Habilitierten (den Dozenten Neubauer<br />

und Scherzer) besetzt sind, und eine Institutsreferentin, zusätzlich<br />

beschäftigt es derzeit aus Drittmitteln zehn wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

(darunter drei Frauen).<br />

Die seit der Gründung intensive Kooperation mit den Nachfolgefirmen<br />

des Sponsors (insbesondere der VOEST Alpine Stahl Linz GmbH und der<br />

VOEST Alpine Industrieanlagenbau GmbH) führte 1992 zur Einrichtung des<br />

Christian Doppler-Labors für Mathematische Modellierung und Numerische<br />

Simulation, damals einer Einrichtung der Austrian Industries, heute von der<br />

CD-Gesellschaft getragen, deren Finanzierung durch ihre Mitgliedsfirmen<br />

und den Bund erfolgt; in dieses CD-Labor wurde auch unsere langjährige<br />

Kooperation mit einer hochangesehenen privaten High-Tech-Firma, der<br />

AVL List GmbH Graz, eingebracht. Inhaltliches zu unseren Industriekooperationen<br />

folgt weiter unten, doch zunächst zu unserem Schwerpunkt in der<br />

Grundlagenforschung: international konkurrenzfähige Grundlagenforschung<br />

ist ja Basis jeder nichttrivialen Forschungskooperation mit Firmen.<br />

Unser Arbeitsgebiet ist die Analysis und Numerik ”<br />

inverser Probleme“,<br />

das sind Problemstellungen, bei denen aus beobachteten oder beabsichtigten<br />

Wirkungen auf diese bewirkende Ursachen geschlossen werden soll. Österreich<br />

hat auf diesem Gebiet eine große Tradition: die Inversion der Radontransformation<br />

ist die Grundlage der Computertomographie und auch in<br />

der zerstörungsfreien Materialprüfung von Bedeutung (Ursache: unbekannte<br />

Dichteverteilung innerhalb eines Mediums, beobachtete Wirkung: Röntgenmessungen<br />

durch dieses Medium). Eng verwandt sind inverse Streuprobleme,<br />

bei denen aus Messungen eines gestreuten elektromagnetischen oder akustischen<br />

Felds auf Lage, Gestalt oder Oberflächenbeschaffenheit eines streuenden<br />

Körpers oder auf Inhomogenitäten im Medium geschlossen werden soll.<br />

Probleme dieser Art treten etwa in der Geophysik, aber auch in militärischen<br />

Anwendungen (mit denen wir uns nicht beschäftigen) auf. Weitere wichtige<br />

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