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internationale mathematische nachrichten - Österreichische ...

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auf diesem Gebiet arbeiten wir seit vielen Jahren mit der AVL List GmbH<br />

zusammen. Es geht dabei um die Entwicklung schneller Methoden (als Überbau<br />

zu einem bei AVL verwendeten kommerziellen FE–Paket), die es erlauben,<br />

während der Konstruktion Bauteile unter Einhaltung von geometrischen<br />

und kontinuumsmechanischen Restriktionen bezüglich Gewicht oder<br />

gleichmäßiger Spannungsverteilung zu optimieren. Diese Kooperation hat<br />

nun etwa zur Entwicklung einer neuartigen Zylinderkopfdichtung geführt.<br />

Kooperation mit der Industrie benötigt gegenseitiges Vertrauen, wie es<br />

nur durch langjährige Zusammenarbeit aufgebaut werden kann, und Verständnis<br />

für die jeweils beim Partner bestehenden Bedürfnisse. Das bedeutet<br />

zum Beispiel, daß Industriepartner Verständnis dafür haben müssen, daß<br />

Ergebnisse in angemessener (die eigenen Interessen nicht beeinträchtigender)<br />

Weise auch publiziert werden müssen und daß Forschung auch das Risiko<br />

in sich birgt, daß das Gewünschte nicht machbar ist. Natürlich soll diese<br />

Erfahrung nicht oft gemacht und durch eine sorgfältige Projektplanung mit<br />

Meilensteinen möglichst vermieden werden. Auf unserer Seite ist es nötig,<br />

auf die Probleme des Industriepartners einzugehen und nicht zu glauben,<br />

wir könnten ihm unsere Methoden ”<br />

aufzwingen“. Das bedeutet, daß wir<br />

auch dann, wenn ein Problem einmal kein inverses ist, in der Lage sein<br />

müssen, es (natürlich ohne Überschreitung unserer Grundkompetenz) zu<br />

behandeln. Einige Probleme dieser Art, durch deren Bearbeitung wir uns<br />

auch zusätzliche Kompetenz erworben haben, sollen nun noch kurz erwähnt<br />

werden:<br />

In einem großen Projekt gemeinsam mit der VA Stahl und der VAI<br />

wurde ein ”<br />

dynamisches Hochofenmodell“ entwickelt, in dessen Rahmen die<br />

Vorgänge in einem Hochofen (Feststoffströmung, Gasströmung, Flüssigkeitsströmung,<br />

Abschmelzen, chemische Reaktionen, Thermik) und insbesondere<br />

ihre komplizierten Interaktionen modelliert, numerische Methoden zur<br />

effizienten Simulation dieser Vorgänge entwickelt und auch implementiert<br />

wurden. Natürlich war bei diesem Projekt auch eine Vielzahl von Parameteridentifikationsproblemen<br />

zu lösen. Im Rahmen ihres Hochofenautomationspakets<br />

hat die VAI dieses Modell mehrmals in aller Welt verkauft, ja nach<br />

Aussagen des Vorstands ist dieses Modell zumindest mitentscheidend für die<br />

Marktführerschaft der VAI im Bereich der Hochofenautomation. Auf diesem<br />

Erfolg aufbauend führen wir derzeit ein wirtschaftlich ebenso bedeutendes<br />

Nachfolgeprojekt durch, das allerdings wegen laufender Patentanmeldungen<br />

nicht beschrieben werden darf.<br />

Mit der Ford Motor Company haben wir ein neuartiges CAD-System<br />

entwickelt, das es erlaubt, die bei Konstruktionen auftretenden Toleranzen<br />

in Positionen, Längen, Winkeln und ihre Fortpflanzung in komplizierten<br />

Konstruktionen (z.B. Tangenten, Berührkreise) während der Konstruktion<br />

so zu berücksichtigen, daß einerseits eine worst-case-Analyse möglich<br />

ist, andererseits aber die entstehenden ”<br />

Toleranzfelder“ nicht größer werden<br />

als gerechtfertigt; auch die bei Kollisionen von toleranzbehafteten Bauteilen<br />

auftretenden komplizierten (und unstetig von den Bestimmungsstücken<br />

abhängenden!) Situationen können berechnet werden; das Endziel, das wir<br />

aber noch nicht erreicht haben, ist wieder ein inverses: ”<br />

Wo sind die kritischen<br />

Toleranzen und wie sind sie zu gestalten, damit....?“.<br />

Eine genauere Beschreibung dieser und weiterer Projekte, Literaturhinweise<br />

und Bilder finden Sie auf unserer Homepage:<br />

http://www.indmath.uni-linz.ac.at<br />

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