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internationale mathematische nachrichten - Österreichische ...

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Vorzeichen der Elemente von A und der Komponenten von b eindeutig bestimmt<br />

sind. Die Theorie vorzeichen-lösbarer Systeme nahm ihren Ausgang<br />

in dem 1947 erschienenen Werk Foundations of Economic Analysis“ von<br />

P. Samuelson. Die dort behandelten ”<br />

Fragestellungen wirken seit den späten<br />

sechziger Jahren fruchtbringend auf zahlreiche Untersuchungen der Kombinatorik<br />

und der Linearen Algebra. Grob gesprochen geht es dabei um das<br />

Problem, unter welchen Voraussetzungen algebraische, analytische oder geometrische<br />

Eigenschaften einer Matrix durch die kombinatorische Anordnung<br />

ihrer positiven, negativen und verschwindenden Elemente bestimmt sind. Eine<br />

wichtige Rolle spielen dabei die Klassen der vorzeichen-nichtsingulären<br />

Matrizen, L-Matrizen, S-Matrizen und vorzeichen-stabilen Matrizen. Es verdient<br />

hervorgehoben zu werden, daß die Idee der vorzeichen-nichtsingulären<br />

Matrix in gänzlich anderem Zusammenhang bereits 1963 in einer Untersuchung<br />

von P. W. Kasteleyn über Dimerenstatistik und Phasenübergänge<br />

auftritt.<br />

Mit dem vorliegenden Buch wird erstmals der (in hohem Maß geglückte)<br />

Versuch unternommen, die bisher vorliegende umfangreiche und auf viele<br />

Quellen verstreute Literatur über Vorzeichen-Lösbarkeit als homogenes<br />

Ganzes zu präsentieren und ihren Charakter als Bindeglied zwischen Kombinatorik<br />

(hier vor allem der Graphentheorie) und Linearer Algebra aufzuzeigen.<br />

Dabei werden viele Ergebnisse neu dargestellt, neu bewiesen und in<br />

einen neuen Zusammenhang gebracht. Wichtige Algorithmen, die oft implizit<br />

in Beweisen enthalten sind, werden explizit herausgestellt und sind<br />

mit komplexitätstheoretischen Kommentaren versehen. Die Lektüre dieses<br />

Buches setzt Grundkenntnisse in Linearer Algebra voraus; darüber hinaus<br />

dürfte Vertrautheit mit einigen Aspekten der Graphentheorie und der Kombinatorischen<br />

Matrizentheorie hilfreich sein. Durch die klare und übersichtliche<br />

Darstellung, die von zahlreichen motivierenden Bemerkungen begleitet<br />

wird, ist eine äußerst ansprechende Monographie entstanden. Als Adressaten<br />

werden sich in erster Linie in Kombinatorik und Matrizentheorie tätige<br />

Forscher angesprochen fühlen, doch wird das Buch auch von Informatikern,<br />

Wirtschaftswissenschaftern, Physikern und Chemikern mit Gewinn gelesen<br />

werden.<br />

A. R. Kräuter (Leoben)<br />

Elliott P. D. T. A.: Duality in Analytic Number Theory. (Cambridge<br />

Tracts in Mathematics 122.) Cambridge University Press, 1997, XVIII+-<br />

341 S. ISBN 0-521-56088-8, geb. £ 40.–<br />

Wer sich bei diesem Buch ein einfaches und klares Dualitätsprinzip erwartet,<br />

wie es z.B. in der projektiven Geometrie bekannt ist, wird auf dem<br />

ersten Blick vermutlich enttäuscht sein. So einfach und klar ist die Situation<br />

in der analytischen Zahlentheorie offenbar nicht.<br />

Ausgangspunkt ist hier eine Ungleichung eines bestimmten Typs für additive<br />

oder multiplikative zahlentheoretische Funktionen f, wobei auf der<br />

linken Seite der Ungleichung alle Funktionswerte von f auftreten, auf der<br />

rechten Seite jedoch nur Funktionswerte von Primzahlpotenzen, z.B. die Ungleichung<br />

von Turán-Kubilius. Ihr wird eine Ungleichung gegenübergestellt,<br />

wo linke und rechte Seite ihre Rollen vertauschen, d.h. auf der linken Seite<br />

kommen nur Funktionswerte von Primzahlpotenzen vor. Diese zweite Ungleichung<br />

wird eben mit Hilfe eines von Elliott entwickelten Dualitätsprinzips<br />

aus der ersten abgeleitet, wobei, nach Einführung passender Normen,<br />

Fourier- und funktionalanalytische Methoden zum Einsatz kommen. Wie<br />

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