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Agrarbericht 2013 - Papst.ch

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n AlpFUTUR: Verwaldung von Wiesen und Weiden im Sömmerungsgebiet<br />

Verbundprojekt AlpFUTUR – Zukunft der Sömmerungsweiden in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Die 22 Teilprojekte von AlpFUTUR sollen klären, in wel<strong>ch</strong>e Ri<strong>ch</strong>tung si<strong>ch</strong> die künftige Nutzung des<br />

Sömmerungsgebietes entwickeln könnte, ausgehend von der heutigen Situation, dem forts<strong>ch</strong>reitenden<br />

Wandel der Agrarstrukturen und des Klimas sowie der gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Ansprü<strong>ch</strong>e. Das Verbundprojekt<br />

will Handlungsempfehlungen für Alpwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe und -genossens<strong>ch</strong>aften, Berglandwirts<strong>ch</strong>aft,<br />

PolitikerInnen, Verwaltung, Verbände und weitere betroffene Ents<strong>ch</strong>eidungsträger ableiten.<br />

Dazu erfors<strong>ch</strong>ten die Beteiligten in vers<strong>ch</strong>iedenen Regionen der S<strong>ch</strong>weiz den Einfluss von Nutzungsveränderungen<br />

und Klimawandel auf die Lands<strong>ch</strong>aft und die Biodiversität des Sömmerungsgebiets.<br />

Sie untersu<strong>ch</strong>ten Fragen der Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit der Sömmerung und der Vermarktung von Alpprodukten<br />

und sie erhoben künftige Erwartungen der Bäuerinnen und Bauern, des Alppersonals und der BewohnerInnen<br />

der S<strong>ch</strong>weiz. In konkreten Umsetzungsprojekten wurden neue Te<strong>ch</strong>niken und Vermarktungsstrategien<br />

getestet und die Erfahrungen den PraktikerInnen verfügbar gema<strong>ch</strong>t. Mit Vorträgen, einem<br />

Synthesebu<strong>ch</strong> und breitenwirksamen Publikationen und einem Film wird die Öffentli<strong>ch</strong>keit über die<br />

wi<strong>ch</strong>tigsten Ergebnisse des Verbundprojektes AlpFUTUR informiert. (Weiterführende Informationen:<br />

www.alpfutur.<strong>ch</strong>)<br />

1.3 Ökologie und Ethologie<br />

Die Offenhaltung der Kulturlands<strong>ch</strong>aft und die Pflege und Förderung vielfältiger Lands<strong>ch</strong>aften sind wi<strong>ch</strong>tige<br />

gemeinwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Leistungen der Landwirts<strong>ch</strong>aft. Dur<strong>ch</strong> die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung wird dem<br />

Waldeinwu<strong>ch</strong>s entgegengewirkt, der in der S<strong>ch</strong>weiz hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> in den oberen Bergzonen und im Sömmerungsgebiet<br />

infolge von Nutzungsänderungen stattfindet. Wiederbewaldung oder Verbus<strong>ch</strong>ung können<br />

si<strong>ch</strong> negativ auf die Versorgungssi<strong>ch</strong>erheit, Teile der Biodiversität, die Lands<strong>ch</strong>aftsvielfalt und den Tourismus<br />

auswirken. So werden oft artenrei<strong>ch</strong>e Gesells<strong>ch</strong>aften der Sömmerungsweiden dur<strong>ch</strong> artenärmere Waldgesells<strong>ch</strong>aften<br />

verdrängt, die Aussi<strong>ch</strong>t von Wanderwegen dur<strong>ch</strong> wiederaufkommenden Wald verdeckt oder<br />

Lands<strong>ch</strong>aften so verändert, dass Tourismusorte an Attraktivität verlieren.<br />

Im Fors<strong>ch</strong>ungsprogramm AlpFUTUR wurden unter anderem die Auswirkungen der Verbus<strong>ch</strong>ung und Verwaldung<br />

auf die Ziel- und Leitarten der Landwirts<strong>ch</strong>aft (BAFU & BLW 2008) sowie auf die Aussi<strong>ch</strong>t von<br />

Wanderwegen im Sömmerungsgebiet studiert (S<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong> et al. 2012). Ausserdem wurde der Zusammenhang<br />

zwis<strong>ch</strong>en dem Anteil an Zwergsträu<strong>ch</strong>ern und der Artenzahl von Blütenpflanzen, Tagfaltern und Heus<strong>ch</strong>recken<br />

auf Sömmerungsweiden untersu<strong>ch</strong>t (Ko<strong>ch</strong> et al. 2012).<br />

Wiederbewaldung s<strong>ch</strong>reitet im Sömmerungsgebiet voran<br />

Jedes Jahr werden in der S<strong>ch</strong>weiz Sömmerungsweiden einer Flä<strong>ch</strong>e des Walensees (ca. 2 400 ha), die aus<br />

ökonomis<strong>ch</strong>en Gründen aufgegeben werden, zu Wald, mit glei<strong>ch</strong>bleibendem Trend (Lauber et al. <strong>2013</strong>). Eine<br />

Simulation der potenziellen Wiederbewaldung zwis<strong>ch</strong>en 1 000 und 2 000 m ü. M. bis im Jahr 2021 zeigt die<br />

geringsten Anteile an wiederbewaldenden Flä<strong>ch</strong>en im Jura (teilweise < 1 %) und in den westli<strong>ch</strong>en Nordalpen<br />

(1 % bis 5 %). Gegen Süden und Osten nehmen die Flä<strong>ch</strong>en, die bis 2021 potenziell wiederbewaldet<br />

werden, zu und sind in den nördli<strong>ch</strong>en Zentralalpen, im Tessin, im Wallis, den Südbündner Tälern und in<br />

Teilen der nördli<strong>ch</strong>en Ostalpen am hö<strong>ch</strong>sten (S<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong> et al. 2012).<br />

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