Agrarbericht 2013 - Papst.ch
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3.2 Internationale Verglei<strong>ch</strong>e<br />
n Ausfuhr im Rahmen des «S<strong>ch</strong>oggigesetzes»<br />
Die Ausfuhr von landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Verarbeitungsprodukten – die im Bundesgesetz über die Ein- und<br />
Ausfuhr von Erzeugnissen aus Landwirts<strong>ch</strong>aftsprodukten («S<strong>ch</strong>oggigesetz»; SR 632.111.72) geregelt ist<br />
– umfasst die definitive Ausfuhr von Produkten der Lebensmittelindustrie, die aus landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Grunderzeugnissen s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Ursprungs hergestellt wurden. Diese Exporte nehmen tendenziell zu<br />
und sind für die S<strong>ch</strong>weizer Landwirts<strong>ch</strong>aft von Bedeutung. Zwis<strong>ch</strong>en 2002 und 2012 erhöhte si<strong>ch</strong> die<br />
Ausfuhr von Fris<strong>ch</strong>mil<strong>ch</strong> um das 26-Fa<strong>ch</strong>e (+95 000 t), von Weizenmehl um 54 % (+12 000 t), von Vollmil<strong>ch</strong>pulver<br />
um 26 % (+2 000 t), von Rahm um das 10-Fa<strong>ch</strong>e (+2 500 t) und von Butter um 61 % (+800 t).<br />
Es wird ges<strong>ch</strong>ätzt, dass 2012 5 resp. 9 % der S<strong>ch</strong>weizer Mil<strong>ch</strong>- und Mehlproduktion in die Herstellung<br />
von Verarbeitungsprodukten (Biskuits, S<strong>ch</strong>okolade) floss, deren Export mit Ausfuhrbeiträgen gemäss dem<br />
S<strong>ch</strong>oggigesetz unterstützt wurde.<br />
n Einfuhr und Ausfuhr infolge Freihandelsabkommen<br />
Die Liberalisierung des Käsehandels mit der EU wurde bereits unter 1.1.2.1 analysiert. Für die Hälfte der<br />
landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Tariflinien gelten 2012 bilaterale Zollkonzessionen mit mindestens einem Drittstaat<br />
ausserhalb der EU oder der Europäis<strong>ch</strong>en Freihandelsassoziation (EFTA) gemäss Freihandelsverordnung 2<br />
(SR 632.319). Im Verhältnis zu den Importpreisen der betroffenen Erzeugnisse und ihren Fluktuationen sind<br />
die bisher von der S<strong>ch</strong>weiz an Drittstaaten eingegangenen Konzessionen gering, sie fallen im Mittel mit<br />
einem Minus von 0.28 Fr./kg ins Gewi<strong>ch</strong>t (1. November 2012). Die präferentiellen Einfuhren im Rahmen<br />
dieser Abkommen ma<strong>ch</strong>ten 2012 mit 174 Mio. Fr. nur 1,6 % des landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Gesamtimports der<br />
S<strong>ch</strong>weiz (11,0 Mrd. Fr.) aus. Die Entwicklung der Exporte aufgrund der Konzessionen, die die S<strong>ch</strong>weiz von<br />
diesen Drittstaaten erhalten, ist s<strong>ch</strong>wierig zu analysieren, da sie glei<strong>ch</strong>zeitig au<strong>ch</strong> von anderen Faktoren<br />
beeinflusst wird. Eine Rolle spielen hier beispielsweise die S<strong>ch</strong>wankungen der Weltmarktpreise und die<br />
We<strong>ch</strong>selkurse des S<strong>ch</strong>weizerfrankens, die höher ausfällen können als diese Konzessionen.<br />
n Einfuhr im Rahmen des Allgemeinen Präferenzsystems<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz gewährt seit dem 1. April 2007 gemäss Zollpräferenzenverordnung (SR 632.911) für sämtli<strong>ch</strong>e<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aftsprodukte aus den in der Entwicklung am wenigsten fortges<strong>ch</strong>rittenen Ländern (LDC, Least<br />
Developed Countries) unilateral einen zollfreien Marktzutritt (für Zucker und Reis galt bis 2009 eine Übergangsfrist).<br />
2012 fielen 87 % dieser zollfreien Einfuhren aus LDC (Total 167 Mio. Fr.) auf folgende a<strong>ch</strong>t Zolltarifpositionen:<br />
Kaffee (40 Mio. Fr.), Sonnenblumenöl (38 Mio. Fr.), Tabak (16 Mio. Fr.), Kakao (14 Mio. Fr.),<br />
Palmöl (12 Mio. Fr.), Kokosöl (11 Mio. Fr.), Erdnussöl (7 Mio. Fr.) und Fraktionen von Palmöl (6 Mio. Fr.). Die<br />
zollfreien Einfuhren von pflanzli<strong>ch</strong>en Ölen und Fetten für den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Verzehr aus LDC (Kapitel 15)<br />
beliefen si<strong>ch</strong> 2012 auf 40 000 t, die Inlandproduktion lag mit 31 000 t auf einem tieferen Niveau. Zwis<strong>ch</strong>en<br />
2006 und 2012 erhöhten si<strong>ch</strong> diese Einfuhren deutli<strong>ch</strong>, und zwar um 27 884 t (+229 %). Der Anteil dieser<br />
Einfuhren stieg somit von 12 auf 37 %.<br />
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