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Agrarbericht 2013 - Papst.ch

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Im Rahmen der Entlastungsmassnahmen der Bran<strong>ch</strong>e wurden insgesamt 7 352 t Butter oder 1 840 t mehr<br />

als im Vorjahr exportiert. Die Ausfuhren von Rahm sanken demgegenüber um 1 200 t auf rund 2 600 t.<br />

n Käsefreihandel mit der EU<br />

Na<strong>ch</strong> einem s<strong>ch</strong>rittweisen Abbau der Zölle und der Exportsubventionen zwis<strong>ch</strong>en der S<strong>ch</strong>weiz und der EU<br />

ab 1. Juni 2002 ist der Käsehandel seit dem 1. Juni 2007 liberalisiert.<br />

1.1 Ökonomie<br />

Das Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut BAKBASEL hat im Auftrag des BLW die Auswirkungen der Liberalisierung evaluiert.<br />

Dabei wurde festgestellt, dass sowohl die Export- als au<strong>ch</strong> die Importmengen von Käse mit dem Freihandel<br />

zugenommen haben. Weiter hat der Käsefreihandel au<strong>ch</strong> die Zunahme der Käseproduktion im Inland<br />

begünstigt, die Konsumentinnen und Konsumenten von einem grösseren Angebot zu tendenziell tieferen<br />

Preisen profitieren lassen und die Wettbewerbsfähigkeit der Bran<strong>ch</strong>e gestärkt.<br />

Die inländis<strong>ch</strong>e Käseproduktion ist seit 2007 stetig gestiegen und liegt seit 2010 über 180 000 t. 2012<br />

wurden 181 180 t Käse produziert. Das sind 8 200 t mehr als 2006 und 21 000 t mehr als 2003. Glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

ist das Angebot an vers<strong>ch</strong>iedenen Sorten gestiegen, was einer der Gründe für den in den letzten Jahren<br />

festgestellten Anstieg des Käsekonsums ist. 2012 fand indes eine Trendumkehr statt. Den stärksten Zuwa<strong>ch</strong>s<br />

seit 2006 verzei<strong>ch</strong>neten die Halbhartkäse mit einer Produktionsausdehnung von 11 200 t oder 23 % auf<br />

60 800 t sowie die Fris<strong>ch</strong>käse mit einem Zuwa<strong>ch</strong>s von 7 % auf 43 600 t.<br />

Die s<strong>ch</strong>rittweise Marktöffnung gegenüber der EU hat si<strong>ch</strong> positiv auf die Käsehandelsbilanz der S<strong>ch</strong>weiz<br />

ausgewirkt. Seit 2003 stieg die Exportmenge dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> um 2,9 % pro Jahr und deren monetärer Wert<br />

um 2 % pro Jahr. Die S<strong>ch</strong>weiz führte im Beri<strong>ch</strong>tsjahr 51 000 t Käse im Wert von 415 Mio. Fr. in die EU aus<br />

und importierte aus der EU 49 100 t im Wert von 353 Mio. Fr. Mit der Liberalisierung sind die Käseimporte<br />

aus der EU mengenmässig um 5,5 % und wertmässig um 2,9 % pro Jahr gestiegen. Hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> wurden<br />

vermehrt preisli<strong>ch</strong> günstige Fris<strong>ch</strong>- und Wei<strong>ch</strong>käse eingeführt.<br />

n Verbrau<strong>ch</strong>: Rückläufiger Konsum<br />

Der Pro-Kopf-Konsum von Mil<strong>ch</strong> und Mil<strong>ch</strong>produkten s<strong>ch</strong>wankt seit mehreren Jahren nur no<strong>ch</strong> in geringem<br />

Mass und nahm im Beri<strong>ch</strong>tsjahr bei allen Produkten lei<strong>ch</strong>t ab. Mit 20,8 kg pro Kopf verzei<strong>ch</strong>nete der Konsum<br />

von Käse gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 0,6 kg. Au<strong>ch</strong> der Pro-Kopf-Konsum von Jogurt<br />

fiel lei<strong>ch</strong>t um 0,1 kg auf 18,2 kg, während bei der Konsum- und Trinkmil<strong>ch</strong> mit knapp 66 kg pro Kopf ein<br />

um 2,7 kg tieferer Konsum verzei<strong>ch</strong>net wurde.<br />

n Produzentenpreise: weiter unter Druck<br />

Der dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Produzentenpreis für Mil<strong>ch</strong> ist als Folge der hohen Einlieferungen und den Absatzs<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />

gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % gesunken. Der mittlere Produzentenpreis belief si<strong>ch</strong> 2012<br />

auf 60,46 Rp./kg, was gegenüber 2011 einer Abnahme von 2,21 Rp. entspri<strong>ch</strong>t.<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft ist mit den ausländis<strong>ch</strong>en Märkten stark verbunden, insbesondere au<strong>ch</strong><br />

weil der Käsehandel mit der EU vollständig liberalisiert ist. Der dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Mil<strong>ch</strong>preis wird deshalb<br />

von den internationalen Preisentwicklungen und speziell von der Absatzsituation in der EU beeinflusst.<br />

Die Mil<strong>ch</strong>preisdifferenz zur EU betrug im Mittel 20 Rp./kg, glei<strong>ch</strong> viel wie im Vorjahr, aber rund 5 Rp./kg<br />

weniger als 2009. Die günstige Ausgangslage blieb im 2012 ohne Wirkung auf die Produzentenpreise,<br />

weil die exportierte Menge als Folge des starken Frankens weiterhin nur zu einem tiefen dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en<br />

Warenwert abgesetzt werden konnte. Im April <strong>2013</strong> lag die Mil<strong>ch</strong>preisdifferenz zur EU je kg 3 Rp. tiefer<br />

als im Vorjahresmonat, was zur Ausdehnung der Käseexporte anfangs <strong>2013</strong> beigetragen haben dürfte. Die<br />

tieferen Mil<strong>ch</strong>einlieferungen sind mit ein Grund warum der Produzentenpreis im April <strong>2013</strong> um rund 1 Rp.<br />

höher als ein Jahr zuvor lag.<br />

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