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Agrarbericht 2013 - Papst.ch

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2.3 Grundlagenverbesserung<br />

Als weiteres nationales Beispiel ist die im Jahr 2008 lancierte Programmfors<strong>ch</strong>ung von Agroscope zu erwähnen.<br />

Agroscope hat si<strong>ch</strong> zum Ziel gesetzt, zu zentralen Fragestellungen aus der Landwirts<strong>ch</strong>aft ausgewählte<br />

Fors<strong>ch</strong>ungsprogramme dur<strong>ch</strong>zuführen. Dabei handelt es si<strong>ch</strong> um koordinierte inter- und transdisziplinäre<br />

Fors<strong>ch</strong>ungsaktivitäten der drei Agroscope Fors<strong>ch</strong>ungsanstalten und weiteren Fors<strong>ch</strong>ungsinstitutionen. Das<br />

Programm «AgriMontana» erarbeitet Handlungsgrundlagen und Politikmassnahmen, die eine na<strong>ch</strong>haltige<br />

Entwicklung montaner Räume si<strong>ch</strong>ern und entwickelt dazu Ents<strong>ch</strong>eidungshilfen für regionale Akteure und<br />

die Politik. «NutriScope» hat zum Ziel, entlang der Lebensmittelkette, vom Anbau bis zum konsumfertigen<br />

Produkt, die über die Qualität, Si<strong>ch</strong>erheit und Gesundheit ents<strong>ch</strong>eidenden Grössen zu optimieren, um den<br />

Konsumentinnen und Konsumenten ein Maximum an Mehrwert zu bieten. Die Aufgabe von «ProfiCrops»<br />

besteht darin, dur<strong>ch</strong> die Erarbeitung, Bereitstellung und Bewertung von Wissen sowie dessen Vermittlung<br />

dem Pflanzenbau in der S<strong>ch</strong>weiz in einem weitgehend liberalisierten Markt eine Zukunft zu si<strong>ch</strong>ern und das<br />

Vertrauen der Konsumenten in einheimis<strong>ch</strong>e Produkte zu stärken. Die Erfahrungen der Programme fliessen<br />

in die Neuauflage des Konzepts für die Programmfors<strong>ch</strong>ung von Agroscope sowie in die Lancierung neuer<br />

Programme ein.<br />

n Internationale Programmfors<strong>ch</strong>ung<br />

Die Erfolge des S<strong>ch</strong>weizer Fors<strong>ch</strong>ungs- und Innovationsplatzes basieren ni<strong>ch</strong>t zuletzt auf einer starken<br />

internationalen Vernetzung und Zusammenarbeit. Ein Instrument dazu sind die Rahmenprogramme für<br />

Fors<strong>ch</strong>ung, te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>e Entwicklung und Demonstration (FRP) der EU. Mit den Rahmenprogrammen<br />

sollen die Aktivitäten nationaler oder europäis<strong>ch</strong>er Teams koordiniert und gefördert, Fors<strong>ch</strong>ungsnetzwerke<br />

erri<strong>ch</strong>tet und die Fors<strong>ch</strong>ermobilität erhöht werden. Die gegenwärtige 7. FRP läuft von 2007 bis <strong>2013</strong>. Es<br />

fördert unter dem Titel «Zusammenarbeit» die Verbundfors<strong>ch</strong>ung anhand von Projekten grenzübergreifender<br />

Konsortien innerhalb der EU-Staaten und mit anderen Partnerländern wie der S<strong>ch</strong>weiz. Einer der zehn<br />

thematis<strong>ch</strong>en Hauptberei<strong>ch</strong>e umfasst Lebensmittel, Landwirts<strong>ch</strong>aft und Fis<strong>ch</strong>erei sowie Biote<strong>ch</strong>nologie und<br />

trägt das Kürzel KBBE (Knowledge-Based Bio-Economy). Hier finden jährli<strong>ch</strong> Projektauss<strong>ch</strong>reibungen zu klar<br />

ums<strong>ch</strong>riebenen Fors<strong>ch</strong>ungsthemen statt. Die Wahl der Themen erfolgt dur<strong>ch</strong> die EU-Kommission und ein<br />

Programmkomitee, in dem au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>weiz Einsitz hat. Die Evaluation der eingerei<strong>ch</strong>ten Projektvors<strong>ch</strong>läge<br />

wird mit unabhängigen Expertinnen und Experten dur<strong>ch</strong>geführt. Ein wi<strong>ch</strong>tiges Kriterium für die Zusage<br />

der Förderbeiträge ist eine ausgewogene und gut organisierte Vernetzungsstruktur im Projektkonsortium<br />

bestehend aus öffentli<strong>ch</strong>en und privaten Fors<strong>ch</strong>ungspartnern. Bis Juni 2011 waren es im KBBE-Berei<strong>ch</strong><br />

99 finanzierte Projekte, in denen S<strong>ch</strong>weizer Fors<strong>ch</strong>ende involviert sind und mit insgesamt 36 Mio. Fr. gefördert<br />

werden. Damit haben si<strong>ch</strong> die Fors<strong>ch</strong>enden aus der S<strong>ch</strong>weiz im KBBE-Berei<strong>ch</strong> des 7. FRP zwar<br />

weniger häufig als ihre europäis<strong>ch</strong>en Kollegen und Kolleginnen, dafür aber erfolgrei<strong>ch</strong>er beteiligt. Das<br />

Na<strong>ch</strong>folgeprogramm «Horizon 2020 – das Rahmenprogramm der EU für Fors<strong>ch</strong>ung und Innovation» startet<br />

am 1. Januar 2014 und dauert bis 2020. Ein S<strong>ch</strong>werpunkt des Programms liegt dann bei Ernährungs- und<br />

Lebensmittelsi<strong>ch</strong>erheit, na<strong>ch</strong>haltiger Landwirts<strong>ch</strong>aft, mariner und maritimer Fors<strong>ch</strong>ung sowie Biowirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Au<strong>ch</strong> die ERA-NET (Netzwerke im Europäis<strong>ch</strong>en Fors<strong>ch</strong>ungsraum) wurden mit dem Ziel etabliert, die internationale<br />

Koordination der Fors<strong>ch</strong>ung zu unterstützen und die Zusammenarbeit der Fors<strong>ch</strong>enden zu fördern.<br />

Die Mitglieder der ERA-NET sind nationale und regionale Fors<strong>ch</strong>ungsförderinstitutionen. Sie lancieren gemeinsame<br />

Auss<strong>ch</strong>reibungen für Fors<strong>ch</strong>ungsprojekte für international zusammengesetzte Fors<strong>ch</strong>ungskonsortien.<br />

Die Projektpartner werden aufgrund der nationalen Förderkriterien der jeweiligen Mitgliedsländer und<br />

-regionen finanziert. Darüber hinaus engagieren si<strong>ch</strong> einige ERA-NET in der Partnersu<strong>ch</strong>e für Fors<strong>ch</strong>ungsverbünde.<br />

In den verglei<strong>ch</strong>sweise kleinen Projekten der ERA-NET knüpfen die Fors<strong>ch</strong>enden Partners<strong>ch</strong>aften,<br />

die den Einstieg in die grossen Konsortien der Rahmenprogramme erlei<strong>ch</strong>tern können. Unter den agrar- und<br />

lebensmittelwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en, aktiven ERA-NET ist das BLW an Core Organic II (Biolandbau), EUPHRESCO<br />

II (Pflanzengesundheit), ICT-AGRI (Informations- und Kommunikationste<strong>ch</strong>nologien und Automatisation in<br />

der Landwirts<strong>ch</strong>aft) und RURAGRI (Ländli<strong>ch</strong>e Entwicklung, Landwirts<strong>ch</strong>aft und Na<strong>ch</strong>haltigkeit) beteiligt.<br />

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