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Ganganalytische Bewertung der Eigenschaften von Orthesen für ...

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2. Material und Methode - 41 –<br />

2.3.8 Zusätzliche Ausrüstung<br />

Durch entsprechende Hard- und Softwaremaßnahmen ist es möglich, in einzelnen Fällen<br />

zusätzliche Meßinstrumente zu verwenden, um bestimmte Vorgänge zu untersuchen.<br />

2.3.8.1 Sohlendruck-Meßsystem<br />

Es steht im Institut ein Pedar Fußdruckverteilungs-Meßsystem <strong>der</strong> Firma Novel zur Verfügung,<br />

mit dem die Druckverteilung unter den Fußsohlen kontinuierlich aufgezeichnet werden kann. Die<br />

dünnen Meßsohlen mit je 99, auf kapazitiver Basis arbeitenden Sensoren werden in die Schuhe<br />

eingelegt und dadurch die Druckverteilungsverläufe beim Gehen im Rechner aufgenommen.<br />

Eine speziell entwickelte Software wandelt die Meßdaten in ein vom TD-Programm (s. 2.3.4.1)<br />

lesbares Dateienformat um, damit dieses dann zur Berechnung und Darstellung aller relevanten<br />

Gangparameter und –kurven verwendet werden kann. Es werden, soweit möglich, die gleichen<br />

Parameter wie bei den Messungen mit den Kraftmeßplatten berechnet; diese beinhalten die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> Kraft- und Zeitparameter. Dazu kommen einige druckspezifische Parameter und Kurven.<br />

Die Pedar-Meßsohlen können nicht nur am Fuß, son<strong>der</strong>n auch in an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong><br />

Druckmessung angewandt werden. In diesem Sinne wurde ein Versuch durchgeführt, in dem bei<br />

einem Spina-bifida-Kind die Meßsohlen zwischen dem Unterschenkel des Beines und <strong>der</strong><br />

Unterschenkelhülse <strong>der</strong> Orthese eingelegt wurden. Bei einem Gangversuch auf dem Laufband wurde<br />

die Druckverteilung aufgezeichnet und insbeson<strong>der</strong>e im Schienbeinbereich untersucht, um die<br />

Biegebelastung <strong>der</strong> Orthese zu schätzen. Die Ergebnisse sind in 3.3 aufgeführt.<br />

2.3.8.2 Winkelgoniometer<br />

Durch die im Institut vorhandenen Penny&Giles Winkelgoniometer können auf einfache Weise<br />

Gelenkwinkelbewegungen in zwei Ebenen gemessen werden. Die auf Dehnungsmeßstreifen<br />

basierenden Sensoren bestehen aus zwei Blöcken, die jeweils auf einer Seite des Gelenks auf <strong>der</strong><br />

Haut befestigt werden, verbunden mit einem flexiblen Kabel, welches eine relative Verschiebung <strong>der</strong><br />

Blöcke ohne Einfluß auf die Winkelwerte zuläßt. Der Anschluß an den Meßrechner erfolgt über die<br />

in 2.3.2.1 beschriebene I/O-Box. Die Goniometer wurden zeitweilig verwendet, um in bestimmten<br />

Fällen Gelenkwinkel zu kontrollieren o<strong>der</strong> zusätzliche Bewegungen zu erfassen.<br />

2.3.8.3 Videoaufnahmen<br />

Es ist manchmal hilfreich bei einer Ganganalyse, zusätzlich zu den Kinematikmessungen,<br />

normale Videoaufnahmen aufzuzeichnen. Hierdurch werden einige neue Details sichtbar und es<br />

können bestimmte Ereignisse in den Meßdaten nachvollzogen werden. Hierzu ist aber eine<br />

Synchronisierung des Videos mit den Meßdaten erfor<strong>der</strong>lich. An<strong>der</strong>e Daten wie z.B. Datum und<br />

Dateiname <strong>der</strong> Messung müssen auch festgehalten werden; dieses wurde bisher <strong>von</strong> einer dritten<br />

Person (einem Kameramann) mit einer Hollywood-ähnlichen Klappe mit Informationstafel erledigt.<br />

Es wurde eine einfache Apparatur entwickelt, die diese Synchronisierung und Protokollierung<br />

automatisch übernimmt; dadurch entfällt <strong>der</strong> Kameramann. Dieses Verfahren erlaubt eine<br />

unüberwachte Aufnahme mit fast je<strong>der</strong> beliebigen Videokamera. Hierzu wird die Kamera auf einem<br />

Stativ montiert und <strong>der</strong> Monitor eines zweiten Rechners so aufgestellt, daß die darauf angezeigten<br />

Informationen in einer Ecke des Videobildes erscheinen (durch zusätzliche Videogeräte könnten<br />

diese Informationen elektronisch eingeblendet werden). Der zweite Rechner ist über die serielle<br />

Schnittstelle mit dem Meßrechner verbunden; er wird benötigt weil ein Eingreifen in die<br />

Meßsoftware nicht möglich ist.<br />

Einige Sekunden vor Beginn <strong>der</strong> Gangmessung werden Dateiname und Datum an den zweiten<br />

Rechner übertragen und auf dessen Monitor dargestellt; die Videokamera wird über ihren Pause-<br />

Eingang auf Aufnahme geschaltet. Exakt zu Beginn <strong>der</strong> Messung wird ein Startsignal an den zweiten

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