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Ausgabe - 11 - Produktion

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14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />

Werkstoffe<br />

Recycling-Prozess für Seltene Erden<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Am Fraunhofer IFAM Dresden ist ein Prozess für die Rückgewinnung<br />

der Seltenerd-Metalle Neodym und Samarium aus Magnetwerkstoffen<br />

und Magnetwerkstoffgemischen entwickelt worden.<br />

Dresden (ba). Magnetwerkstoffe<br />

auf Basis der wirtschaftsstrategischen<br />

Seltenerd-Metalle Neodym<br />

und Samarium spielen aufgrund<br />

der stark zunehmenden Bedeutung<br />

von regenerativen Energien<br />

und Elektromobilität eine immer<br />

wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft.<br />

So werden sie beispielsweise<br />

in Windturbinen und Elektromotoren<br />

eingesetzt. Auch das<br />

Dresdner Fraunhofer-Institut für<br />

Fertigungstechnik und Angewandte<br />

Materialforschung (IFAM) setzt<br />

sich mit diesen Werkstoffen, die<br />

pulvermetallurgisch gefertigt werden,<br />

auseinander. Trotz des weltweit<br />

wachsenden Bedarfs an seltenen<br />

Erden findet jedoch bis heute<br />

kein Recycling dieser begehrten<br />

Rohstoffe statt.<br />

Am Fraunhofer IFAM Dresden<br />

wurde nun ein Prozess für die Rückgewinnung<br />

der Seltenerd-Metalle<br />

Neodym und Samarium aus Magnetwerkstoffen<br />

und Magnetwerk-<br />

stoffgemischen entwickelt. Dieser<br />

Recyclingprozess basiert auf einer<br />

geschickten Kombination pyrometallurgischer<br />

und nasschemischer<br />

Verfahrensschritte. Er zeichnet sich<br />

durch eine besonders große Flexibilität<br />

im Hinblick auf die damit recycelbaren<br />

Ausgangsmaterialien und<br />

Stoffgemische sowie eine hohe erreichbare<br />

Ausbeute bei guter Produktreinheit<br />

aus.<br />

Vor allem ist es den Fraunhofer-<br />

Forschern gelungen, den Zeit- und<br />

Chemikalienbedarf gegenüber bekannten<br />

Prozessen stark zu verbessern<br />

und damit den Recyclingprozess<br />

effizienter und umweltfreundlicher<br />

zu gestalten, so dass in vielen<br />

Fällen auf einen aufwändigen Prozessschritt<br />

zur Trennung der einzelnen<br />

Seltenerd-Metalle durch<br />

Ionentauscher verzichtet werden<br />

kann. Besonderer Wert wurde auch<br />

auf eine optimale Prozessüberwachung<br />

sowie eine Rückgewinnungsmöglichkeit<br />

der für den Recyclingprozess<br />

eingesetzten Chemikalien<br />

gelegt.<br />

Die komplette Prozesskette des<br />

Recyclings konnte bereits im Labormaßstab<br />

erfolgreich demonstriert<br />

werden: Von verschiedenen<br />

Werkstoffverbundgemischen ausgehend<br />

wurden über die Verfahrensstufen<br />

Zerkleinern, Separieren,<br />

Aufschließen, Filtrieren, Fällen,<br />

Aufreinigen und Calcinieren<br />

die Oxide der Seltenerd-Metalle<br />

Neodym und Samarium quantita-<br />

tiv dargestellt. Diese können durch<br />

geeignete Reduktionsverfahren<br />

leicht wieder in die Elemente zur<br />

Herstellung neuer Magnetwerkstoffe<br />

umgewandelt werden.<br />

Mit dieser Entwicklung positioniert<br />

sich das Fraunhofer IFAM<br />

So verändert sich<br />

ein neodymhaltiges<br />

Produkt während<br />

des Recyclingprozesses.<br />

Bild: Fraunhofer IFAM Dresden<br />

Dresden als neuer Partner im Bereich<br />

Rückgewinnung wirtschaftsstrategischer<br />

Rohstoffe mit dem<br />

Ziel, den Recyclingprozess im Verbund<br />

mit Partnern aus Industrie<br />

und Forschung auf einen großtechnischen<br />

Maßstab zu skalieren.<br />

Fraunhofer-Studie<br />

Mit Service Geld verdienen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mit Serviceleistungen werden<br />

produzierende Unternehmen<br />

nicht nur Geld verdienen, sondern<br />

sich auch Innovationsvorsprünge<br />

verschaffen. Dies ist das Fazit der<br />

Studie ‚Hersteller-Services 2022‘<br />

des Fraunhofer IAO.<br />

Stuttgart (ba). In produzierenden<br />

Unternehmen sind technische<br />

Dienstleistungen schon heute ein<br />

wichtiger Faktor, um höhere Umsätze<br />

und Gewinne zu erzielen.<br />

Gleichzeitig werden sie ein immer<br />

bedeutenderer Treiber für Innovationsfähigkeit:<br />

Denn neue Dienstleistungen,<br />

die sich an den Wertschöpfungsprozessen<br />

der Kunden<br />

orientieren, können dauerhaft Innovations-<br />

und Wettbewerbsvorteile<br />

bringen.<br />

Auf der größten deutschen Messe<br />

für industrielle Instandhaltung,<br />

der Maintain, hat das Fraunhofer<br />

IAO im Oktober 2012 neue Entwicklungen<br />

im Umfeld von Hersteller-Services<br />

präsentiert. Dabei<br />

haben die IAO-Wissenschaftler,<br />

Maschinenhersteller und Indust-<br />

Befragung des<br />

IAO auf der<br />

Maintain.<br />

Bild: Fraunhofer IAO<br />

riedienstleister zu Bedeutung und<br />

Zukunftstrends industrieller<br />

Dienstleistungen befragt.<br />

Die Ergebnisse dieser Befragung<br />

lassen darauf schließen, dass sich<br />

das Service-Geschäft künftig zu einem<br />

Wettbewerb um Wissen und<br />

Information entwickeln wird. Dabei<br />

geht es sowohl darum, neue<br />

Informationen über die Kunden zu<br />

gewinnen, als auch das vorhandene<br />

Service-Wissen innerhalb der<br />

Unternehmen zu organisieren.<br />

Hintergrund ist eine stark steigende<br />

Komplexität im Service-Geschäft,<br />

die sich sowohl in Bezug auf<br />

Maschinen als auch auf im Hinblick<br />

auf Service-Produkte und<br />

dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle<br />

zeigt.<br />

Eine Mehrheit der Befragten erwartet<br />

sogar, dass Geld vermehrt<br />

mit prozessbezogenen Informationen<br />

verdient werden wird, die bei<br />

der Nutzung von Maschinen und<br />

Anlagen anfallen.<br />

Die Kurzstudie steht ab sofort<br />

kostenlos zum Download im Internet<br />

unter folgender Adresse bereit:<br />

http://www.iao.fraunhofer.de/<br />

images/iao-news/kurzstudie-hersteller-services.pdf<br />

Mobilität<br />

Fraunhofer-Gesellschaft startet<br />

Cluster zur Ressourceneffizienz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Am 20. Februar 2013 hat die<br />

Fraunhofer-Gesellschaft ihr neues<br />

Innovationscluster „AdaM – Adaptive<br />

<strong>Produktion</strong> für Ressourceneffizienz<br />

in Energie und Mobilität“<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Aachen (ba). Gemeinsam mit 21<br />

Projektpartnern, die aus der Industrie<br />

kommen, wollen das Fraunhofer-Institut<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

IPT und das Fraunhofer-Institut<br />

für Lasertechnik ILT die<br />

Ressourceneffizienz in der Energieversorgung<br />

und Mobilität durch<br />

neue Technologien und Konzepte<br />

verbessern. Das erklärte Ziel des<br />

startenden Großprojekts wird daher<br />

sein, neue Turbomaschinenkonzepte<br />

und Designs von Komponenten<br />

technisch umzusetzen.<br />

Dadurch sollen letztlich messbar<br />

CO 2<br />

-Emissionen gesenkt werden<br />

und der Wirkungsgrad der Energiewandlung<br />

deutlich sinken.<br />

Die Ressourceneffizienz wird<br />

laut Aussage der Fraunhofer-Experten<br />

dabei erstmals über die gesamte<br />

Lebensdauer des jeweiligen<br />

betrachteten Produkts bewertet –<br />

das bedeutet also von der Herstellung<br />

über den Betrieb bis zur<br />

Reparatur.<br />

Das neue Fraunhofer-Innovationscluster<br />

soll über die kommenden<br />

drei Jahre mit insgesamt<br />

10 Mio Euro gefördert werden. Dabei<br />

geben sowohl das Land Nordrhein-westfalen<br />

als auch die<br />

FraunhoferGesellschaft jeweils<br />

2,5 Mio Euro dazu. Die beteiligten<br />

Unternehmen investieren insgesamt<br />

5 Mio Euro in das Projekt.<br />

Unter dem Dach des Innovationsclusters<br />

finden sich Hersteller<br />

von Kraftwerktechnik ebenso wie<br />

Vertreter der Luftfahrtbranche,<br />

aber auch Zulieferindustrie und<br />

Technologielieferanten aus Nordrhein-Westfalen<br />

und darüber<br />

hinaus.<br />

Projektpartner des Innovationsclusters AdaM mit Vertretern aus der Politik und der Fraunhofer-Gesellschaft. V.r.n.l.:<br />

Prof. Reinhart Poprawe (Fraunhofer ILT), Dr. Erich Steinhardt (MTU Aero Engines), Dr. Maik Tiedemann (MAN Prime-<br />

Serv), Johannes Remmel (NRW-Umweltminister), Dr. Raoul Klingner (Fraunhofer-Gesellschaft) und Prof. Fritz Klocke<br />

(Fraunhofer IPT).<br />

Bild: Fraunhofer IPT, Aachen

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