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Ausgabe - 11 - Produktion

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26 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Positionserfassung<br />

Auf die Oberfläche kommt es an<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Für die Positionsermittlung eines Hydraulikzylinders, der für die exakte<br />

Oszillationsbewegung seiner Superfinish-Maschinen zuständig ist,<br />

setzt Supfina Grieshaber den magnetostriktiven Sensor Temposonics<br />

der MTS Sensor Technologie GmbH ein.<br />

Lüdenscheid (rm). Für die Oberflächenfeinstbearbeitung<br />

von Kugel-<br />

und Rollenlagern, Innen- und<br />

Außenringen ist eine präzise Steuerung<br />

der Bearbeitungsprozesse<br />

der Superfinish-Maschine Race-<br />

Flex erforderlich. Superfinish ist<br />

ein spanabhebendes Verfahren,<br />

bei dem ein Flächenkontakt zwischen<br />

Werkzeug und Werkstück<br />

hergestellt wird. Im meist mehrstufigen<br />

Kurzhubhonverfahren mit<br />

Stein oder Band werden die Wälzkörper<br />

und Laufbahnen an den<br />

Lagerinnen- und Außenringen einer<br />

Feinstbearbeitung unterzogen.<br />

Damit lassen sich Rundheitsfehler<br />

und Welligkeiten reduzieren.<br />

Neben der Reduzierung von<br />

Rundheitsfehlern und Welligkeiten<br />

werden Oberflächenschichten<br />

dabei bis zu 15 µm abgetragen und<br />

Schleif- sowie Drehspuren auf diese<br />

Weise entfernt. Mit dem Superfinish-Verfahren<br />

lässt sich die Oberfläche<br />

durch Erhöhung des Traganteils<br />

auf über 90 % verbessern.<br />

Gleichzeitig bewirkt der Kreuzschliff<br />

gute Schmiereigenschaften,<br />

denn die eingebrachten Riefen<br />

wirken wie Kanäle, in denen sich<br />

die Schmierstoffe gleichmäßig verteilen.<br />

Die Mikrogeometrie der<br />

Oberfläche wird verbessert und<br />

ermöglicht die Einstellung defi-<br />

Für eine gleichmäßige Bewegung des<br />

Oszillationsantriebs sorgt ein Sensor<br />

Temposonics RH mit SSI-Ausgang.<br />

nierter Oberflächenkennwerte.<br />

Das Kurzhubhonen kompensiert<br />

zudem Querformfehler und erzeugt<br />

Druckeigenspannungen in<br />

der Randzone. Diese Oberflächenverfestigung<br />

erhöht die Belastbarkeit.<br />

Unter dem Strich stehen eine<br />

verlängerte Lebensdauer, eine verringerte<br />

Reibung und mehr Laufruhe<br />

beziehungsweise eine Verringerung<br />

des Geräuschpegels des<br />

durch die Oberflächenfeinstbearbeitung<br />

behandelten Teils. Insgesamt<br />

kann das früher nur formfolgende<br />

Verfahren nun die Endqualität<br />

beeinflussen.<br />

Kreuzschliff eignet sich für<br />

unterschiedliche Geometrien<br />

Das kristalline Superfinish-Korn<br />

hat eine unregelmäßig und zufällig<br />

geformte Schneidengeometrie.<br />

Die mikrofeinen Schleifkörner bewirken<br />

eine Rautiefe von Ra 0,15 bis<br />

0,01 µm. Sehr genaue zylindrische<br />

und rotationssymmetrische Geometrien<br />

lassen sich beim Superfinish<br />

durch den Flächenkontakt<br />

zwischen Werkstück und Werkzeug<br />

erzeugen.<br />

Durch die Überlagerung von<br />

Werkstückrotation und Werkzeugoszillation<br />

bewegt sich ein einzelnes<br />

Korn entlang einer Sinuslinie,<br />

die für dieses Verfahren typisch ist.<br />

Die Überlagerung der einzelnen<br />

Linien ergibt einen Kreuzschliff,<br />

mit dem unterschiedliche Werkstückgeometrien<br />

präzise bearbeitet<br />

werden können.<br />

Ein mit einer Umfangsgeschwindigkeit<br />

von 1 bis 20 m/s rotierende<br />

Werkzeug wird mit definiertem<br />

Druck auf das ebenfalls rotierende<br />

Werkstück gepresst. Durch das<br />

Verschieben oder Kippen der<br />

Werkzeugachse entsteht für jedes<br />

Schleifkorn eine kreisbogenförmige<br />

Linie. Alle im Eingriff befindlichen<br />

Schleifkörner zusammen erzeugen<br />

durch Überlagerung der<br />

einzelnen Kreisbögen sich radial<br />

kreuzenden Bearbeitungsspuren.<br />

Zentrale Bedeutung bei der Superfinish-Bearbeitung<br />

haben die<br />

Kreis-Schwingersysteme, die Oszillationsfrequenzen<br />

bis 20 Hz und<br />

Amplituden bis + 10° erreichen.<br />

Daneben ist eine exakte Sinusbewegung<br />

des Werkzeugs erforderlich.<br />

Zu diesem Zweck führt ein<br />

Kolbenstangenzylinder über definierte<br />

Pendelbewegungen die erforderliche<br />

Oszillation aus. So entsteht<br />

durch zwei überlagerte<br />

Schnittgeschwindigkeiten – aus<br />

der Rotation des Werkstücks und<br />

der Oszillation des Werkzeugs – der<br />

Kreuzschliff. Die Bewegung des<br />

Oszillationsantriebs muss dabei<br />

sehr gleichmäßig ausfallen und<br />

darf keine Treppenstruktur aufweisen.<br />

Für die Steuerung des Hydraulikzylinders<br />

wird daher ein<br />

besonders präzise arbeitendes<br />

Messsystem benötigt.<br />

Sensorsignale eignen sich für<br />

dynamische Regelungen<br />

Magnetostriktive Positionssensoren Temposonics R sind mit einem robustem<br />

Profil oder druckfesten Stab ausgestattet. Bild: MTS Sensor Technologie GmbH<br />

Supfina Grieshaber setzt für die<br />

Positionsermittlung des Hydraulikzylinders<br />

einen magnetostriktiven<br />

Sensor Temposonics RH von<br />

MTS mit SSI-Ausgang und druckfestem<br />

Stab ein. Er führt eine absolute<br />

und berührungslose Messung<br />

aus und hat effektive Regeleigenschaften<br />

für eine dynamische Steuerung<br />

in geschlossenen Regelkreisen.<br />

Zusammen mit der Elektronik<br />

im Sensorkopf werden präzise<br />

Messsignale im Millisekundenbereich<br />

erzielt.<br />

Der Sensor gibt wahlweise Positionssignale,<br />

Geschwindigkeitswerte<br />

und Positions-Differenzmessungen<br />

synchron oder asynchron<br />

aus. Im synchronen Modus<br />

hängt die Messfrequenz vom Abfragezyklus<br />

der Steuerung ab und<br />

kann messlängenabhängig bis zu<br />

3,7 kHz betragen.<br />

Die Qualität des Sensorsignals<br />

ermöglicht eine dynamische Regelung<br />

mit geringer Verzögerung und<br />

konstantem Schleppfehler. Beim<br />

asynchronen Modus misst der Sensor<br />

freilaufend, während die integrierte<br />

Elektronik auf Basis des so<br />

genannten ‚Prediction-Modus‘ arbeitet.<br />

Dieser macht Abfragezyklen<br />

bis 10 kHz möglich.<br />

Die Sensoren haben eine Auflö-<br />

Weniger Reibung<br />

und Verschleiß<br />

Die Supfina Grieshaber GmbH mit<br />

Standorten in Deutschland, USA<br />

und China stellt Anlagen zur Oberflächenfeinstbearbeitung<br />

her, darunter<br />

solche zur Superfinish-Bearbeitung,<br />

zum Doppelseiten-Planschleifen<br />

und zum Feinstschleifen.<br />

Das Superfinish-Verfahren vermindert<br />

Reibung und Verschleiß bei<br />

beweglichen Bauteilen. Diese<br />

Technik wird in der Fahrzeug-, Luftfahrt-<br />

und Wälzlagerindustrie eingesetzt,<br />

um eine längere Lebensdauer,<br />

weniger Energieverbrauch<br />

und verminderte Geräuschpegel<br />

zu erzielen. Neben Anlagen für<br />

Mittel- und Großserien werden<br />

modulare Bearbeitungssysteme<br />

und eigenständige Geräte für die<br />

Kleinserie produziert.<br />

sung bis 1 µm und arbeiten mit einer<br />

Wiederholgenauigkeit von<br />

< ± 0,001% F.S. und einer Linearität<br />

von < ± 0,01% F.S. Optional steigert<br />

eine interne Linearisierung die Linearitätstoleranz<br />

messlängenabhängig<br />

um das 3- bis 10-fache. Der<br />

Datentransfer des Sensors erfolgt<br />

wegen der großen elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit und Unempfindlichkeit<br />

gegen äußere Einwirkungen<br />

wie Schock, Vibrationen,<br />

Feuchte und Staub störsicher.<br />

Sensorparameter lassen sich<br />

per Software einfach ändern<br />

Alle Sensorparameter werden<br />

werksseitig eingestellt. Sollen im<br />

Feld Parameter wie Auflösung,<br />

Messrichtung und Messbereich<br />

nachträglich umgestellt, die Software<br />

aktualisiert oder der Sensor<br />

getestet werden, gibt es hierfür einen<br />

einfach bedienbaren PC-Programmierer.<br />

Er wird mit dem Sensor<br />

und über USB-Schnittstelle mit<br />

einem Windows-PC verbunden.<br />

Die Software stellt alle Messsignale<br />

übersichtlich in Diagrammform<br />

dar und stellt eine Reihe verschiedener<br />

Einstellmöglichkeiten<br />

bereit. Mittels der Software ist auch<br />

eine Umstellung von synchroner<br />

auf asynchrone Messung möglich,<br />

man kann die Temperatur im Sensorkopf<br />

überprüfen und die Linearisierung<br />

deaktivieren.<br />

www.mtssensor.de<br />

www.supfina.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material Energie ✔<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Windenergieanlagen-Montage<br />

Inmitten von hohen Wellen so stabil wie an Land<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Für die Montage von großen<br />

Windenergieanlagen auf hoher<br />

See auch bei besonders starkem<br />

Wellengang setzt Barge Master<br />

Hydraulikzylinder der Bosch<br />

Rexroth AG ein.<br />

Lohr am Main (rm). Wer jemals<br />

bei kräftigerem Wellengang versucht<br />

hat, Kaffee einzugießen,<br />

weiß, wie schwierig es ist, nichts zu<br />

verschütten. Eine noch deutlich<br />

größere Herausforderung ist es, die<br />

viele Tonnen schweren Bauteile<br />

von Windenergieanlagen in Offshore-Windparks<br />

auf bis zu 100 m<br />

Die Montage von Windkraftanlagen auf hoher See auch bei starkem Wellengang<br />

wird durch die sogenannte Wellenkompensation von Barge Master<br />

deutlich erleichtert.<br />

Bild: Bosch Rexroth AG<br />

hohe Türme aufzusetzen. Schon<br />

bei kleinen Wellen schwankt dann<br />

das an der Kranspitze frei schwebende<br />

Bauteil in einem Radius von<br />

30 m und mehr hin und her, und<br />

das bisweilen mit relativ hoher<br />

Frequenz.<br />

Um dem abzuhelfen, hat das<br />

niederländische Spezialunternehmen<br />

Barge Master eine besonders<br />

pfiffige Lösung gefunden: Eine bewegliche<br />

Plattform verbindet Kran<br />

und Schiffsrumpf miteinander und<br />

hält den Kran trotz des starken<br />

Wellengang so waagerecht, als ob<br />

er auf festen Boden steht. Dazu<br />

gleichen drei Hydraulikzylinder<br />

zwischen Schiffsrumpf die dreidimensionalen<br />

Bewegungen des<br />

Wassers aus. Bei dieser so genannten<br />

Wellenkompensation hat<br />

Bosch Rexroth als Engineering-<br />

Partner die komplexe Antriebsund<br />

Steuerungslösung konstruiert,<br />

in Simulationen vorab überprüft<br />

und alle Komponenten bereitgestellt.<br />

Das erste von mehreren mit der<br />

Barge Master-Plattform ausgerüsteten<br />

Schiffen hat bereits vor den<br />

Küsten Europas bis zu 160 t schwere<br />

Bauteile sicher und ruhig angehoben<br />

und abgesetzt.<br />

www.boschrexroth.com<br />

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